Oktober 2004 – Thüringer Handwerk -- archive.php --

Mitgliederversammlung 2004

Mitgliederversammlung 2004

Das Thüringer Handwerk ist verunsichert. Einige Reformen, welche auch vom Handwerk lange angemahnt wurden, sind letztlich im parteiübergreifenden Konsens „vollbracht“. Doch die Reformen sind widersprüchlich im Inhalt und in der Wirkung. Politik und Gesellschaft drohen sich voneinander zu entfernen, die Industrie stellt sich außerhalb Deutschlands global auf. Der Arbeitsmarkt wird nur statisch dynamisiert. So stellen sich die für das Handwerk so wichtigen Rahmenbedingungen im Moment dar.

Die Mitglieder des Thüringer Handwerkstages e.V. werden dazu Stellung beziehen, ihre Positionen hierzu bestimmen und sich in den Möglichkeiten der Einflussnahme abstimmen.

Die Mitgliederversammlung 2004 des Thüringer Handwerkstages e.V. findet am 4. November 2004 im Congress Centrum Suhl statt.

4.253 neue Ausbildungsverträge – Thüringer Handwerk liegt im Ausbildungsplus

4.253 neue Ausbildungsverträge
Thüringer Handwerk liegt im Ausbildungsplus

Bis Jahresende will das Handwerk in Thüringen auf jeden Fall die im Thüringer Pakt für Ausbildung anvisierten 5.100 Ausbildungsverträge erfüllen. Und man ist auf gutem Weg.

In den drei Kammerbezirken wurden bis zum 30. September 4.253 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es 4.190. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent.

Mit der Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist das Handwerk zufrieden. Nachdem in den letzten Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Handwerk weniger Ausbildungsplätze bereitgestellt werden konnten, ist in diesem Jahr eine Stabilisierung, möglicherweise auch eine Steigerung der Ausbildungszahlen in Sicht. Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, ist optimistisch, dass das angepeilte Ziel von 5.100 neuen Ausbildungsverträgen bis Jahresende erreicht wird.

Gesetzt wird im Handwerk auf Überzeugung. Schließlich ist im Handwerk Ausbildung als Fachkräfteentwicklung und als gesellschaftliche Aufgabe traditionell tief verwurzelt. Vor allem die Ausbildungsentwickler der Handwerkskammern sowie die Mitarbeiter der Kreishandwerkerschaften beraten das ganze Jahr über Betriebe zu Möglichkeiten der Ausbildung. Im Blickpunkt stehen hierbei vor allem Betriebe, die ausbilden können, jedoch noch nicht oder nicht mehr ausbilden. Hier konnten einige Erfolge verzeichnet werden.

Nach wie vor gibt es im Handwerk offene Ausbildungsplätze, die bisher nicht mit geeigneten Bewerbern besetzt werden konnten. Hauptproblem ist hierbei insbesondere die schulische Leistung der Bewerber. Insbesondere in den technischen Berufen sind die Ansprüche an eine handwerkliche Ausbildung hoch. Viele Bewerber haben hierfür gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht die entsprechenden Voraussetzungen, um erfolgreich eine solche Ausbildung absolvieren zu können.

Da berufsvorbereitende Maßnahmen allein dieses Manko nicht beseitigen können, fordert das Handwerk eine engere Verknüpfung von Schule und Wirtschaft wie beispielsweise eine intensivere Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen, um die Bandbreite der Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk besser aufzuzeigen. In kaum einem anderen Wirtschaftszweig sind Karrierechancen und die Möglichkeiten zur beruflichen Selbständigkeit so hoch wie im Handwerk. Von den 73.122 Gesellen, die seit der Wende im  Thüringen Handwerk ausgebildet worden sind, haben über 16.000 anschließend erfolgreich eine Meisterausbildung abgeschlossen und sich somit die Basis für eine Selbständigkeit im Handwerk gelegt.

Tag der Deutschen Einheit in Erfurt

Tag der Deutschen Einheit in Erfurt

Zeit fürs Handwerk – Eindrücke und Bilder vom großen Fest mit Handwerk zum 
Anfassen und erleben

Nicht nur die Stadt Erfurt und das Land Thüringen hatten zwei Tage viele tausend Gäste aus ganz
Deutschland zu Gast, auch das Thüringer Handwerk.

Im historischen Handwerkerviertel an der alten Universität und hinter der Krämerbrücke lud das
Handwerk zum Bummeln, zum Reden, zum Schauen, Staunen, zum Kaufen  und Selbstmachen ein.
Rund 40 Handwerker, überwiegend aus dem Kunsthandwerk, präsentierten ihre Produkte und
ließen sich während der Arbeit über die Schulter schauen. Sie nahmen sich Zeit, um all die Fragen
der Gäste zu beantworten. Und die hatten jede Menge Fragen, denn viel dort gezeigtes ist
Handwerkskunst mit Jahrhunderte alter Tradition. Da wurde gefragt und gefachsimpelt, wurden Tipps
gegeben und Erfahrungen ausgetauscht.

So richtig Handwerk zum Anfassen gabs auf dem alten Uni-Hof. Ausbildungszentren wie das
ABW Weimar, das BBZ Erfurt, das Handwerks-Bildungszentrum Weimar und die Dachdeckerschule
Lehesten sowie das Solardorf Kettmannshausen widmeten das Terrain zum Handwerkerhof um.
Ständig wurde gehämmert, gesägt, gemalt, gemauert, geschnitten, geschraubt und gebohrt, drehten
sich Solarflugzeuge, kochten Würstchen ohne Feuer oder aktivierte sich ein Airbag.

Vor allem für die jüngsten Besucher waren die lebenden Werkstätten wahre Magneten. Denn hier
konnten sie ihre eigenen Fertigkeiten ausprobieren, entdeckten, testeten und staunten. Die gesamte
Bandbreite des Handwerks – vom traditionellen Schmiedehandwerk oder der altdeutschen Schiefer-
eindeckung bis hin zu modernster Automobiltechnologie oder regenerativer Energie – wurde den
vielen tausend Gästen ganz praktisch und nachvollziehbar vorgestellt.

Impressionen vom großen Fest mit Handwerk zum Anfassen und erleben

    
Die Eröffnung am Sonnabend Vormittag – traditionelles               Der Minister griff zum Hammer
Anschmieden durch den Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz
und den Präsidenten des Thüringer Handwerkstages
Rolf Ostermann

  
 Auch Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus besuchte
 am Sonnabend Nachmittag das Handwerk

 

Impessionen von Handwerk zum Anfassen
auf dem alten Uni-Hof

                

          

                      

      

 

Handwerk erleben – Bilder aus der Michaelisstraße und Kreuzgasse sowie von der Wiese hinter der Krämerbrücke