Der Thüringer Handwerkstag unterstützt den Vorstoß von ZDH-Präsident Otto Kentzler, neu über Lohn- oder Urlaubsansprüche von Arbeitnehmern im Krankheitsfall nachzudenken.
Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages nimmt dazu Stellung: „Wir sollten wieder dazu kommen, bei Kranken die Lohnfortzahlung zu kürzen. Dieses System, das viele hier in den neuen Ländern noch aus DDR-Zeiten kennen, hatte sich bewehrt. Wer krank ist spart beispielsweise Fahrtkosten zum Arbeitsplatz oder Reinigungskosten der Arbeitskleidung. Denn gerade das berühmte Krankfeiern kann damit deutlich eingedämmt werden. In diesem Zuge kann auch eine Diskussion über die Reduzierung von Urlaub bei Krankheit am Ende zu einem vernünftigen Ergebnis führen, das weder Arbeitgeber- noch Arbeitnehmerseite übervorteilt.
Wir müssen von einigen Speckschichten unseres Sozialstaates Abschied nehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierzu gehören vor allem auch die zu hohen Lohnzusatzkosten, die die betrieblichen Entwicklungsmöglichkeiten stark einschränken. Wir müssen die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und sozialen Ansprüche an die Realität anpassen. Dazu brauchen wir Ideen ohne ideologische Scheuklappen. Der ZDH-Präsident hat mit seinem Vorschlag eine wichtige und überfällige Diskussion neu angestoßen.“