In einigen europäischen Ländern gilt bereits für bestimmte arbeitsintensive Dienstleistungen ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz – mit spürbarem Erfolg. Bislang hatten sich die deutschen Regierungen stets gegen eine Einführung in Deutschland ausgesprochen und eine EU-weite Optionslösung abgelehnt. Dass nunmehr aus Kreisen der Bundesregierung ein Kurswechsel zu vernehmen ist, wird vom Thüringer Handwerkstag ausdrücklich begrüßt. Seit langem fordert der THT die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für bestimmte besonders arbeitsintensive Dienstleistungen.
Im März wird die Einführung eines dauerhaften Optionsrechts zur Anwendung ermäßigter Mehrwertsteuersätze im EU-Finanzministerrat erneut diskutiert und voraussichtlich entschieden. Der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, fordert in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, der EU-weiten Optionslösung zuzustimmen und den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für ausgewählte arbeitsintensive Dienstleistungen auch endlich in Deutschland einzuführen. Ostermann sieht mit einem geringeren Mehrwertsteuersatz neue Chancen für den Dienstleistungssektor. Ostermann: „Das wäre endlich eine wirksame Maßnahme gegen die Schwarzarbeit und würde die Nachfrage stimulieren. Gerade arbeitsintensive Dienstleister aus dem Handwerk wie Friseure und Kosmetiker haben in den letzten Jahren nicht nur mit einem zurückhaltenden Konsum sondern vor allem auch mit einer massiven Schwarzarbeit und damit enormen Umsatzeinbußen zu kämpfen.“