Handwerkerbonus wertet ehrliche Arbeit auf und bringt dem Staat zusätzliche Einnahmen
„Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit bekämpft man nur dann effektiv, wenn ehrliche Arbeit aufgewertet wird. Das bringt dem Staat Steuereinnahmen und sichert Sozialabgaben. Der Steuerbonus auf Handwerkerleistungen ist ein gutes Beispiel dafür, dass steuerliche Anreize dem Staat nicht Mindereinnahmen sondern zusätzliche Mittel bescheren“, so Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages, in Reaktion auf jüngste Veröffentlichungen des Bundesrechnungshofes.
Mit Ablehnung reagiert das Thüringer Handwerk auf die Forderung des Bundesrechnungshofs, die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen, der sogenannte Handwerkerbonus, wieder abzuschaffen, da sie dem Staat zu teuer zu stehen komme. Nach einer Berechnung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ergibt sich bei dem Steuerbonus jedoch ein Selbstfinanzierungseffekt von rund 80 Prozent, wenn lediglich ein Drittel der bisher schwarz ausgeführten Arbeiten wieder legal erledigt werden. Das Handwerk fordert daher den Anrechnungssatz auf mindestens 30 Prozent anzuheben und zugleich die Obergrenze der anrechenbaren Handwerkerleistungen zu verdoppeln. Privathaushalte haben seit 2009 die Möglichkeit, Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsarbeiten beim Finanzamt geltend machen. 20 Prozent von 6.000 Euro – also bis zu 1.200 Euro pro Jahr und Haushalt – können von der Steuerschuld abgezogen werden.
„Mit dem Steuerbonus holen wir viele handwerkliche Leistungen aus der Grauzone der Schwarzarbeit heraus und generieren sogar zusätzliche Aufträge. Damit gewinnt der Fiskus gleich doppelt. Es werden zusätzliche Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge geleistet, die dem Staat sonst fehlen würden und es werden zusätzliche Leistungen erbracht, die ebenfalls Einnahmen für den Fiskus bringen“, so Malcherek. „Wenn alle durch eine solche Regelung gewinnen, sollte der Bundesrechnungshof nicht künstlich Verlierer suchen.“