jgengelbach – Seite 13 – Thüringer Handwerk -- archive.php --

Thüringer Handwerk auf Internationaler Handwerksmesse in München dabei

Thüringer Handwerk auf Internationaler Handwerksmesse in München dabei

Mit einem rund 140 Quadratmeter umfassenden Gemeinschaftsstand präsentiert sich das Thüringer Handwerk während der Internationalen Handwerksmesse (IHM) vom 3. bis 9. März in München. Damit ist die Ausstellungsfläche gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 30 % gewachsen. Neun Thüringer Handwerksbetriebe nutzen die Gelegenheit, auf der größten Handwerksmesse Europas vertreten zu sein und demonstrieren die große Bandbreite vom traditionellen Handwerk. Vertreten ist neben traditionellem Handwerk wie einem Leitermacher aus Weißenborn oder Glasbläser und Porzellanmaler aus dem Thüringer Wald auch innovativen Handwerk aus dem Freistaat. Abgerundet wird der Gemeinschaftsstand vom Innovations- und Kommunikationszentrum des Thüringer Handwerks, an dem sich die Besucher umfassend informieren können.

Der Thüringer Gemeinschaftsstand wird von der Handwerkskammer für Ostthüringen organisiert.

Abgerundet wird die Präsentation des Handwerks aus dem Freistaat auf der IHM durch das Umweltzentrum des Thüringer Handwerks, das sich am Aktions- und Beratungszentrum der Umweltzentren des Handwerks aus ganz Deutschland einbringt. Dort werden Kunden und Handwerker beispielsweise rund um den Umweltschutz, Energie und Umwelt als Geschäftsfeld oder auch zu Fördermaßnahmen beraten.

Die Internationale Handwerksmesse auf der Neuen Messe in München hat für die Besucher täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend: Gute Ausbildung mit Siegen belohnt

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend: Gute Ausbildung mit Siegen belohnt

Mit insgesamt 9 Platzierungen bei den Bundesleistungswettbewerben der Handwerksjugend zeigte sich der Thüringer Handwerksnachwuchs erneut in hervorragender Form.

Die jeweils drei mal erreichten 1., 2. und 3. Plätzen bei den Bundeswettkämpfen unterstreichen das hohe Niveau der handwerklichen Ausbildung im Freistaat. Mit der heutigen Auszeichnungsveranstaltung würdigt der Thüringer Handwerkstag die Leistungen des Berufsnachwuchses und ehrt die Bundes-, Landes- und Kammerbezirkssieger.

In 36 Berufen war die Thüringer Handwerksjugend in den letzten Wochen bei den Bundes-Leistungswettbewerb angetreten. In eigenen Kammer- und Landeswettbewerben hatten sich zuvor die Zimmerer, Tischler, Kfz-Mechatroniker, Konditoren, Bäcker, Friseure, Fleischer und Bürokaufleute im praktischen Wettstreit gemessen und ihre Besten ermittelt. Insgesamt nahmen 64 junge Gesellinnen und Gesellen an den Wettbewerben auf Kammer- und Landesebene teil. In Gewerken, in denen kein eigener Landeswettbewerb durchgeführt wurde, fanden direkt die Bundeswettbewerbe statt. Hier wurde jeweils der „notenbeste“ Geselle als Thüringer Starter nominiert.

Nachdem in den letzten Jahren die Zahl der Thüringer Wettbewerbe und Teilnehmer zurück gegangen war, konnte in diesem Jahr wieder eine Steigerung verzeichnet werden.

Sieger sind die Leistungsträger von morgen

Mit hervorragenden Leistungen warteten auch dieses Jahr die Sieger der Wettbewerbe auf. Dies zeigt einmal mehr, dass eine gute Ausbildung nicht in erster Linie eine Frage der Masse sondern der individuellen Klasse, der Ausdauer und des Willens ist. Außerdem braucht es ein entsprechend förderndes Umfeld in Ausbildungsbetrieben, Überbetrieblicher Lehrunterweisung und Berufsbildenden Schulen.

Der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, lobt in diesem Zusammenhang die gute Situation, in der sich das Thüringer Handwerk im Bereich der Überbetrieblichen Lehrunterweisung befindet. „Auf dem jetzt erreichten Niveau sollten wir aufbauen und das erfolgreiche System der Dualen beruflichen Bildung weiter festigen und ausbauen. Die Landesregierung fordert er zugleich auf, die Duale Berufsausbildung als zentralen Bereich beruflicher Erstausbildung weiter zu fördern und damit die hohe Qualität der Thüringer Fachkräfte auch künftig sicher zu stellen.

Die erfolgreichen Teilnehmer am Leistungswettbewerb zeigen deutlich: Leistung lohnt sich. Sie zeigen auch: Handwerk lohnt sich! Eine Ausbildung im Handwerk ist ein guter Start ins Berufsleben und bildet eine wichtige Basis für den beruflichen Erfolg. Im Thüringer Handwerk bildet der leistungsorientierte Berufsnachwuchs eine wichtige Basis für die künftige Generation der Leistungselite in diesem Wirtschaftsbereich. Viele der Teilnehmer an den Wettbewerben beschreiten weitere Karrierewege im Handwerk, absolvieren die Meisterausbildung oder studieren. Hieraus erwachsen traditionell die künftigen Unternehmer im Handwerk.


Leistungswettbewerb der Handwerksjugend  – Deutschlands größter Berufswettbewerb

Es wurden alle Thüringer Sieger der Wettbewerbe auf Kammer-, Landes- und Bundesebene sowie die Ausbildungsbetriebe vom Thüringer Handwerkstag und dem Thüringer Kultusministerium ausgezeichnet. Ehrengast und Festredner ist Kultusminister Christoph Matschie.

Der Leistungswettbewerb der Handwerksjugend ist der größte Berufswettbewerb Deutschlands und alljährlich Gradmesser für die Leistungen in der handwerklichen Ausbildung. Auf Bundesebene haben sich in diesem Jahr 896 Landessieger in 121 Wettbewerbsberufen (incl. der Fachrichtungen) gemessen.

Mit dem Wettbewerb wird nicht nur Werbung für die Qualität handwerklicher Ausbildung betrieben. Der Praktische Leistungswettbewerb ist zudem eine Möglichkeit der Förderung begabter Lehrlinge und Gesellen. Bereits im Rahmen der Wettbewerbsvorbereitung erhalten die jungen Leute tiefere Einblicke in ihre Berufe als es Ausbildung und Arbeitsalltag zulassen. In einigen Handwerken werden sogar spezielle Workshops organisiert, um die Teilnehmer auf ihren Start vorzubereiten.

Die Kammer- und Landessieger können außerdem in die Begabtenförderung des Bundes aufgenommen werden. Mit dieser Förderung werden berufliche und persönliche Fortbildungen unterstützt. Viele nutzen diese Möglichkeiten, um sich beispielsweise auf die Meisterprüfung vorzubereiten oder Auslandspraktika zu finanzieren.

Teilnahmeberechtigt am Praktischen Leistungswettbewerb sind Junghandwerker aus allen handwerklichen Berufsgruppen, die zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 23. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Ihre Prüfung muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet worden sein.

Die Leistungswettbewerbe auf Kammer- und Landesebene werden vom Land Thüringen gefördert.

Thüringer Bundessieger 

Beruf

Name

Geb.datum

Ausbildungsbetrieb

Bundessieger

Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer

Schuchardt, Toni Kleinvargula

17.06.1989

Mock-Isoliertechnik GmbH Gothaer Landstraße 13, 99947 Bad Langensalza

1. Bundessieger

Friseur

Kirchner, Alexander Steinach

24.03.1990

Friseur- und Kosmetiksalon Vogel Inh. Katrin Kirchner Am Ockerwerk 33, 96523 Steinach

1. Bundessieger

Zimmerer

Schaaf, Marcel Weimar

07.11.1986

Denkmalbau Ettersburg GmbH Hauptstr. 24, 99439 Ettersburg

1. Bundessieger

Dachdecker

Verges, Stefan Großberndten

23.03.1986

Strickrodt & Söhne GmbH Hauptstraße 18, 99713 Rockstedt

2. Bundessieger

Fahrzeuglackierer

Meier, Andreas Altenburg

22.07.1984

Göppel Bus GmbH Mittelweg 4, 04603 Nobitz-Ehrenhain

2. Bundessieger

Holzbildhauer (Gute Form)

Münder, Isolde Wiesenburg/Mark

28.07.1987

Schnitzschule Empfertshausen Andenhäuser Straße 2, 36452 Empfertshausen

2. Bundessieger

Mechaniker für Reifen und Vulkanisationstechnik

Petschak, David Berka-Hausbreitenbach

25.10.1989

Reifenservice Raik Billerbeck

Frankfurter Str. 42, 36460 Kieselbach

3. Bundessieger

Mediengestalter Digital und Print

Grimm, Julia

Schleiz

28.01.1986

Druckservice Schleiz Naumann und Partner GmbH

Greizer Str. 7-9, 07907 Schleiz

3. Bundessieger

Maßschneider

Gerlach, Franziska

25.01.1989

Maßschneiderei Annerose Holland-Moritz Dörntal 26, 98587 Steinbach-Hallenberg

3. Bundessieger

 Entwicklung des Wettbewerbs auf Landesebene

 

Anzahl vertretene Berufe

Sieger (Kammerbezirk und Land)gesamt

davon aus dem Kammerbezirk

Erfurt

Gera

Südthüringen

PLW 2000

35

71

29

21

21

PLW 2001

42

74

25

28

21

PLW 2002

42

68

27

20

21

PLW 2003

49

94

31

36

27

PLW 2004

35

60

22

19

19

PLW 2005

29

44

15

15

14

PLW 2006

25

39

15

15

9

PLW 2007

28

48

16

15

17

PLW 2008

30

42

8

10

14

PLW 2009

36

64

18

25

21

 Entwicklung der Bundessiege – Thüringer Teilnehmer 

 

Anzahl Bundessieger gesamt

davon

I. Plätze

II. Plätze

III. Plätze

PLW 2000

8

2

3

3

PLW 2001

9

5

1

3

PLW 2002

8

3

2

3

PLW 2003

12

2

7

3

PLW 2004

7

1

2

4

PLW 2005

8

5

2

1

PLW 2006

12*

4*

6

2

PLW 2007

5

4

1

 

PLW 2008

11

5

 

6*

PLW 2009

9*

3

3*

3

 * inclusive 1x „Gute Form“ (Wettbewerb der Kunsthandwerker)

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera, 25. November 2009

Als pdf zum downloaden:

Rede des Präsidenten

Positionspapier des Thüringer Handwerks

Das Thüringer Handwerk in Zahlen

Impressionen


Geehrt: THT-Präsident Rolf Ostermann würdigte die Verdienste von Orthopädietechnikermeister Frank Jüttner mit der Ehrennadel in Gold. Finanzministerin Marion Walsmann und der künftige ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke waren die ersten Gratulanten.


Präsident Rolf Ostermann während seiner Ansprache


Ansprache von Holger Schwannecke, designierter Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks


Grußwort der Thüringer Finanzministerin, Marion Walsmann

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera, 25. November 2009

Thüringer Handwerkstag fordert von Bund und Land Entscheidungen mit mittelstandsorientiertem Augenmaß

Der Thüringer Handwerkstag (THT) forderte während seiner Mitgliederversammlung in Gera nachdrücklich Entlastungen für Betriebe und Beschäftigte bei Steuern und Sozialabgaben, den Erhalt und eine bessere Anerkennung des Dualen Berufsausbildungssystems sowie liquiditätsfördernde Finanzprodukte insbesondere für Kleinbetriebe.

Während sich die industrielle Weltwirtschaft und das Finanzsystem als labile Größen erwiesen, trotzte das Handwerk – nicht nur in 2009 – auch großen Krisen.

„Stärke wahren – Kompetenz sichern. Weichenstellungen für das Handwerk.“ Dieses Motto stellte sich der Thüringer Handwerkstag für die Mitgliederversammlung und formulierte seine Forderungen für den Beginn des neuen Jahrzehnts. Deutlich machten die Handwerker damit ihre Position in der Mitte der Gesellschaft. Politische Entscheidungen wie die 2004 durchgeführte Novellierung der Handwerksordnung hatten zwar einen kurzfristigen Effekt in der sprunghaft gestiegenen Betriebsanzahl, entzogen den 53 betroffenen Handwerken jedoch wichtige Qualitätsparameter wie beispielsweise Meisterqualifikation und Ausbildung. Langfristig wird der Wirtschaft in den Regionen dadurch nicht nur Leistungskraft entzogen, sondern auch der Gesellschaft ein ehrenamtlich engagierter Mittelstand.

 

Konstant durch die Krise

Das Thüringer Handwerk hat sich in der Wirtschafts- und Finanzkrise bisher als stabile Wirtschaftsgröße erwiesen. So blieb beispielsweise die Beschäftigung mit rund 140.500 in den insgesamt knapp 31.500 Handwerksbetrieben konstant. Dies gilt auch für jene Branchen, die als Zulieferer für die Industrie von der Wirtschaftskrise betroffen waren. Als richtige und wichtige Maßnahmen beurteilt der THT die Konjunkturpakte der Bundesregierung, die einen wesentlichen Anteil daran haben, dass sich die Wirtschaftskrise nicht ungebremst auf die Gesamtwirtschaft und die Beschäftigung niederschlägt. Das Konjunkturprogramm II fängt in weiten Teilen auf, was durch die Investitionszurückhaltung der gewerblichen Wirtschaft weggebrochen ist. Zufrieden ist das Handwerk mit der privaten Nachfrage, die überraschend konstant geblieben ist. Ausnahme bildet allerdings weiterhin der Wohnungsneubau, der seit Jahren die Talsohle nicht verlässt. Für den Bau- und Ausbaubereich nimmt die energetische Gebäudesanierung dank umfangreicher staatlicher Förderungen eine immer wichtigere Rolle ein, kann jedoch den eingebrochenen Neubaubereich nicht kompensieren. Das Handwerk hat sich mit speziellen Qualifikationen auf die Nachfrage nach erneuerbaren Energien eingestellt und kann den Kunden mit qualifizierten Fachkräften und Fachbetrieben entsprechendes Know how anbieten. Damit spielt das Handwerk eine wichtige Rolle in der Umsetzung  und Nutzung der modernen Technologien.

 

Liquidität der Betriebe sichern

Trotz der stabilen Entwicklung in 2009: Überstanden ist die Krise für das Handwerk noch nicht. Für 2010 wird mit einer Insolvenzwelle in der Deutschen Wirtschaft gerechnet. Davon wird voraussichtlich auch das Handwerk betroffen sein.

Insbesondere die restriktive Kreditpolitik der Geldinstitute bereitet dem Handwerk zunehmend Sorge. Von einer Kreditklemme will der THT zwar nicht sprechen. Es mehren sich jedoch Anzeichen, dass die zurückhaltende Kreditvergabe zunehmend Betriebe in Liquiditätsprobleme bringt. Die Gefahr besteht, dass eigentlich gesunde Betriebe in ihrem Bestand gefährdet werden, weil ihnen nicht ausreichend Fremdkapital zur Verfügung gestellt wird.

Benötigt werden vor allem kurzfristige Finanzierungen für Umlaufmittel und Investitionen der Betriebe.

 

„Handwerk-Liquid“

Der Thüringer Handwerkstag hat gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Thüringen und der Thüringer Beteiligungsgesellschaft  in diesem Jahr mit „BBT-Handwerk“ und MBG-Handwerk“ bereits zwei spezielle Programme initiiert. Es fehlt jedoch ein Klein-Kreditprogramm, mit dessen Hilfe Betriebe Kredite zwischen 10.000 und 20.000 Euro schnell und unbürokratisch erhalten. Dieses „Handwerk-Liquid“-Programm sollte die Thüringer Aufbaubank auflegen und dabei das Hausbankprinzip aussetzen. Dies ist eine wesentliche Forderung des THT an den neuen Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig, der in einem Spitzengespräch mit dem Thüringer Handwerk bereits angekündigt hatte, die Betriebe unterstützen zu wollen, damit sie die kritische Phase überstehen.

Das Handwerk befürchtet für das kommende Jahr deutlich mehr Probleme auf die Betriebe zukommen als noch in diesem Jahr. Unter einem geringen Wachstum, einem Anstieg der Insolvenzen und damit steigender Arbeitslosigkeit in 2010 wird die Nachfrage leiden. Es bleibt abzuwarten, wie stark das Handwerk davon betroffen sein wird. Wesentlich für die wirtschaftliche Stabilität des Handwerks wird die Fortsetzung der Konjunkturpakete sein.

 

Einkommenssteuer reformieren

Positive Signale setzte die Bundesregierung mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Es steht weitgehend im Einklang mit den dringlichsten Forderungen des Handwerks. So werden bei der Unternehmenssteuer und der Erbschaftssteuer die Krise verschärfenden Auswirkungen korrigiert. Entlastungen bei der Einkommensteuer stärken die Kaufkraft zum 1. Januar 2010.

Darüber hinaus erwartet das Handwerk einen einfachen, niedrigen und gerechten Einkommensteuertarif. Die konzeptionellen Vorarbeiten dafür müssen noch in dieser Legislatur geleistet werden.

Die Forderung nach einem ermäßigten Steuersatz auf arbeitsintensive Leistungen wurde hingegen noch nicht umgesetzt. Während das Beherbergungsgewerbe im Rahmen des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes zum 1.1. 2010 mit einer ermäßigten Mehrwertsteuer rechnen kann, bleiben die arbeitsintensiven Handwerker weiterhin von einer hohen Mehrwertsteuer belastet. Schon im Hinblick auf die Bekämpfung der Schwarzarbeit wäre eine verminderte Mehrwertsteuer dringend erforderlich.

 

Berufliche Ausbildung braucht Vorfahrt

Mit Stand vom 31. Oktober 2009 wurden im Thüringer Handwerk 3.543 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Damit lernen aktuell 11.423 junge Menschen eine Beruf im Handwerk. Das Minus von 16,5 Prozent Neuverträgen im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem den sinkenden Schulabgängerzahlen geschuldet. Erstmals blieben mehr als 300 Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es keine oder keine geeigneten Bewerber gab. Dieses Problem trat insbesondere in technischen Ausbildungsberufen wie Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizungs- und Klimatechnik auf.

Die Sicherung der Dualen Berufsausbildung bleibt ein wesentlicher Bereich der politischen Arbeit des THT. Im Wissen um die dramatische demografische Entwicklung in den kommenden Jahren steht daher die Sicherung der Fachkräfte sowie eine kontinuierliche Ausbildung im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang fordert der THT, die Berufsorientierung „Berufsstart plus“ als eine Regelleistung des Landes zu etablieren. Die Förderung der Überbetrieblichen Ausbildung durch das Land soll in gleicher Höhe fortgesetzt werden, um die hohe Qualität der Ausbildung weiterhin zu gewährleisten.

Generell muss die berufliche Ausbildung und Qualifizierung entsprechend ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland Anerkennung finden. In diesem Zusammenhang fordert das Handwerk, die hohe Qualität der Ausbildung sicher zu stellen und die berufliche Ausbildung den Anforderungen der Betriebe entsprechend auszurichten. Hierzu gehört beispielsweise als Voraussetzung für eine Ausbildung der Nachweis der Ausbildungseignung. Im Handwerk ist die Ausbildungseignung ein Bestandteil der Meisterprüfung. Damit ist ein
e gleichmäßig hohe pädagogische Qualifikation gewährleistet. Dieses muss für alle ausbildenden Betriebe gelten.

Die zurückgehenden Lehrlingszahlen wirken sich auf die Berufsschulstandorte aus. Das Kultusministerium sollte daher dringend eine Clearingstelle einrichten, um die Schulnetzplanung zu organisieren und Abstimmungsproblemen vorzugreifen. Hierbei sind die Wirtschaftskammern dringend und im Vorfeld von Entscheidungen einzubeziehen.

Eine qualifizierte Aus- und Fortbildung ist für das Handwerk die wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und den Fortbestand der Betriebe. Von den 31.500 Betrieben wird altersbedingt in den nächsten zehn Jahren rund jeder Dritte übergeben; ohne kein geeigneten Nachfolger droht die Schließung. Der Handwerksorganisation wie der Landesregierung muss gleichermaßen daran gelegen sein, erfolgreiche Betriebsübergaben mit dem Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze zu organisieren.

 

Kommunale Gebühren und Abgaben dürfen niemanden überfordern

Zu einem drängenden Problem für Betriebe entwickeln sich – regional unterschiedlich – die kommunalen Gebühren und Abgaben, insbesondere für Abwasser- und Straßenausbau. Teilweise sehen die Satzungen keine Ratenzahlungen vor. Somit sind die Beiträge sofort fällig und können für Betriebe zu Existenz bedrohenden Forderungen werden. Der Thüringer Handwerkstag fordert daher ein Landesgesetz, in dem die Kommunen angewiesen werden, die entsprechenden Satzungen mit der Möglichkeit von variablen Ratenzahlungen und Zinsen zu ändern.

mitgliederversammlung 2009

Mitgliederversammlung 2009

Der Wähler hat gewählt und eine neue Regierung nimmt ihre Arbeit auf.

Das Thüringer Handwerk hat das von der Wirtschafts- und Finanzkrise überschattete Superwahljahr 2009 maßgeblich begleitet.

Die aufgemachten Forderungen an die Politik haben nach der Wahl umso mehr Bestand. Nun ist es an der Zeit, vor Augen zu führen, welche Partei sich für das Handwerk einsetzt und wie die Weichenstellungen für das neue Jahrzehnt vorgenommen werden.

Der Thüringer Handwerkstag wird sich unter dem Titel „Stärke wahren – Kompetenz sichern. Weichenstellungen für das Handwerk!“ der Thematik nähern und in gewohnter Weise seine Meinung formulieren und politische Anstrengungen anmahnen.

Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2009 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 25. November 2009 in Gera.

Thüringer Handwerkstag zum Ausgang der Bundestagswahl: Jetzt zügig Regierung bilden

Thüringer Handwerkstag zum Ausgang der Bundestagswahl:

Jetzt zügig Regierung bilden – Im Bund und im Land

„Jetzt ist die Zeit der Versprechen vorüber und müssen Verhandlungen zu Ergebnissen führen. Für die Handwerksbetriebe in Thüringen zählt dabei eines besonders: Die Menschen brauchen wieder mehr Netto vom Brutto. Dies betrifft sowohl die Ungerechtigkeit im Steuersystem mit der kalten Progression als auch die Sozialversicherungsabgaben. Mit einer Steuerreform, die ihren Namen verdient, müssen Leistungsträger entlastet werden. Mindestens ebenso wichtig ist, dass für Beschäftigte und Betriebe endlich die Sozialversicherungsabgaben verringert werden. Hier erwarten wir von der neuen Bundesregierung entsprechende Weichenstellungen“, kommentiert der Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages, Thomas Malcherek, die Ergebnisse der Bundestagswahl. CDU und FDP hätten einige der Handwerksforderungen in ihren Wahlprogrammen aufgegriffen. Jetzt müssten beide zu ihrem Wort stehen und ihre Pläne umsetzen. Dann könne eine neue Dynamik in der Wirtschaft entstehen, die dringend für Wachstum und Beschäftigung benötigt werde.

Im Land erwartet der Thüringer Handwerkstag von den gewählten Parteien jetzt deutlich mehr Tempo in den Verhandlungen und zügige Ergebnisse. „Unsere Betriebe und die Beschäftigten wollen endlich wissen, woran sie sind. Trotz aller gebotenen Sorgfaltspflicht in den Gesprächen ist es Aufgabe der gewählten Politiker, die Entscheidung der Wähler in eine handlungsfähige Landesregierung umzusetzen.“ Wichtig für das Handwerk, so Malcherek, sei eine verlässliche und verantwortungsvolle Regierungspolitik. „Unsere wirtschaftlichen Probleme und die schwierigen Aufgaben der Zukunft lassen keine Zeit für Experimente.“

Schnelle und unbürokratische Hilfe für Handwerker BBT startet Sonderprogramm Handwerk Pilotprojekt garantiert Bearbeitungszeit von 10 Tagen


Pressekonferenz des Thüringer Handwerkstages mit der Bürgschaftsbank Thüringen zum „Sonder-
programm Handwerk“ am 23.09.2009

Schnelle und unbürokratische Hilfe für Handwerker

BBT startet Sonderprogramm Handwerk
– Pilotprojekt garantiert Bearbeitungszeit von 10 Tagen –

Dank paralleler Bearbeitung durch die Kreditinstitute und die Antragsunterstützung durch die Thüringer Handwerkskammern erhält der Handwerker innerhalb von 10 Tagen eine Entscheidung über die Kredit- und Bürgschaftsanfrage.  Das neue Sonderprogramm der Bürgschaftsbank Thüringen sichert schneller die Liquidität und die Möglichkeit auf Investitionen und Innovationen von Thüringer Handwerkern durch einen vereinfachten Verfahrensweg bei der Kreditantragstellung.

Das gemeinsame Projekt zwischen der Bürgschaftsbank Thüringen, den Thüringer Handwerkskammern und zunächst ausgewählten Thüringer Kreditinstituten ist als Förderprogramm für das regionale Handwerk zu verstehen. Ziel ist es, Handwerkern einen schnellen, unbürokratischen und flexiblen Kreditmittelzugang zu ermöglichen. Auf Basis des bewährten Programms BBTbasis werden Kredite bis zu 200.000 Euro verbürgt. Die Antragsstellung erfolgt entweder bei der Bürgschaftsbank, der Handwerkskammer oder auch bei der Hausbank. Außergewöhnlich sind der Verfahrensweg und die Schnelligkeit bei der Bearbeitung.

So werden ab Antragsstellung automatisch alle zuständigen Institutionen aktiv. Je nachdem, wo der Handwerker  zuerst hingeht, sieht der Weg ein wenig anders aus:  Wird der Antrag bei der Bürgschaftsbank gestellt, wird ihm ein Betriebsberater bei der Handwerkskammer vermittelt, der die notwendigen Beratungsgespräche führt. Neben der Erarbeitung notwendiger Unterlagen, wie z. B. Rentabilitätsplanung, Liquiditätsplan u. a. sind die Betriebsberater auch bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen behilflich, damit die Hausbank und/oder die Bürgschaftsbank Thüringen eine  zeitnahe Kreditentscheidung treffen können. Die Unterlagen werden zusammen mit einer schriftlichen Stellungnahme der Bürgschaftsbank und der jeweiligen Hausbank übergeben. Alternativ kann auch die jeweilige Hausbank die beschriebene Verfahrensweise nutzen. Geht man direkt zur Handwerkskammer wird der Bericht unmittelbar, d.h. ohne die vorige Weitervermittlung durch die Bürgschaftsbank, angefertigt.

Unabhängig davon, wo man zu erst hingeht, sehen die weiteren Schritte gleich aus: Auf Basis der vorhandenen Unterlagen treffen die jeweilige Hausbank und die Bürgschaftsbank parallel und selbstständig eine Entscheidung über eine Begleitung des Vorhabens. Dadurch verkürzt sich die Bearbeitungszeit auf nur 10 Tage, da alle Unterlagen vollständig in den Häusern vorliegen. Im Falle der Kreditvergabe übernimmt die Bürgschaftsbank Thüringen gegenüber der jeweiligen Hausbank eine Ausfallbürgschaft in Höhe bis zu 80 Prozent. Mit den neuen Finanzmitteln kann der Handwerker neue Investitionen vornehmen oder seine Liquidität sicherstellen.

Das Pilotprojekt mit ausgewählten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken in Thüringen startet am 1. Oktober 2009. Informationen zu den Partnerbanken erhalten Sie bei der BBT oder der Handwerkskammer. Bei erfolgreicher Testphase ist ab Anfang nächsten Jahres eine flächendeckende Einführung geplant.

Überrascht vom Rücktritt des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus: Thüringer Handwerk zollt Althaus großen Respekt

Statement des Thüringer Handwerkstages e. V. vom 3. September 2009

Überrascht vom Rücktritt des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus: Thüringer Handwerk zollt Althaus großen Respekt

Nach den Meldungen der letzten Tage kommt der Rücktritt von Thüringens Ministerpräsidenten Dieter Althaus noch vor Aufnahme erster Sondierungsgespräche für das Handwerk im Freistaat überraschend. Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, zum Rücktritt: „Dieter Althaus ist ein verdienter Politiker, der sich als Ministerpräsident große Verdienste für den Freistaat erworben hat. Für uns im Handwerk war Althaus stets Ansprechpartner mit einem offenen Ohr für unsere spezifischen Probleme und Wünsche. In seiner Amtszeit wurden viele Strukturen geschaffen, erhalten und weiterentwickelt, die das Handwerk nachhaltig unterstützen. Hier möchte ich beispielhaft die gemeinsame Vereinbarung der Landesregierung und des Thüringer Handwerkstages, den Pakt für Bildung, die Förderung der Überbetrieblichen Lehrunterweisung durch das Land, die Handwerksförderung und die Mittelstandsförderung nennen. Wir haben vor der Rücktrittsentscheidung des Ministerpräsidenten, mit der er auch die Verantwortung für die Wahlniederlage der CDU übernimmt, großen Respekt.“

Im Vorfeld der Landtagswahl hatte der Thüringer Handwerkstag seine Positionen deutlich gemacht. Diese bleiben auch Richtscheit des Handwerks für die Politik einer künftigen Landesregierung. Kernpunkte in dem Positionspapier sind die Duale Berufsausbildung, deren Förderung und die bessere Anerkennung beruflicher Bildungsabschlüsse sowie ein besserer und einfacher Zugang zu Finanzierungsmitteln, um die Liquidität der Betriebe zu stärken.

Offen gebliebene Themen, mit der bisher keine Einigkeit mit der Landesregierung erzielt werden konnte, werden weiterhin auf der Tagesordnung künftiger Gespräche bleiben.

Handwerk fordert sachorientierte Gespräche

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages e. V. vom 31. August 2009

Handwerk fordert sachorientierte Gespräche

Statement des Thüringer Handwerkstages (THT) zum Ausgang der Thüringer Landtagswahl:

„Die Entwicklung Thüringens in den kommenden Jahren ist zu gestalten. Dabei sollte Erfolgreiches nicht leichtfertig über Bord geworfen und auch Neues auf den Weg gebracht werden. Wichtig für uns im Handwerk ist eine mittelstandsorientierte Politik, ist Planungssicherheit für die Betriebe und die Schaffung beruflicher Perspektiven hier in Thüringen. Wir erwarten daher von den Parteien in ihren Sondierungsgesprächen ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Menschen und der Wirtschaft dieses Landes,“ kommentiert Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, die Wahl vom Sonntag.

Im Vorfeld der Landtagswahl hat der THT klare Positionen formuliert. Hierbei standen die berufliche Bildung und eine mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt. Wesentliche Forderungen sind die Stärkung der Dualen Ausbildung, die weitere Förderung der Überbetrieblichen Lehrunterweisung und eine bessere Durchlässigkeit und Gleichwertigkeit im Bildungssystem. Ein leichterer  Zugang zu Finanzmitteln für kleine und mittlere Betriebe und nachfragegerechte Finanzierungsinstrumente gehören ebenfalls zu den wesentlichen Forderungen des Thüringer Handwerks.