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16. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

16. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

Mittwoch, den 4. Juni 2008 im Thüringer Landtag

Die wirtschaftliche Situation des Thüringer Handwerks gerät, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt, wieder in eine angespannte Lage. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem stockenden Reformeifer und den hemmenden Rahmenbedingungen trägt letztendlich die schwache Binnennachfrage dazu bei.

Die weitere Entwicklung des Handwerks wird daher maßgeblich durch die kommenden Weichenstellungen der Politik beeinflusst. Obwohl bis zum Superwahljahr 2009 nur noch wenige Monate verbleiben, muss die Zeit genutzt werden, um die notwendigen politischen Entscheidungen zu treffen.

Der Thüringer Handwerkstag wird in gewohnter, offener Weise seine Vorschläge unterbreiten und die notwendigen Aktivitäten anmahnen.

Weiter Wachstum Zahl der Thüringer Handwerksbetriebe stieg auf 31.391

Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern

Weiter Wachstum
Zahl der Thüringer Handwerksbetriebe stieg auf 31.391
 

Um 171 Betriebe wuchs im letzten Jahr das Handwerk im Freistaat. Ende 2007 gab es insgesamt 31.391 Betriebe. 2.191 Zugängen standen 2.020 Abgänge gegenüber.

Den stärksten Zuwachs gab es erneut bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern. Hier stieg die Zahl um 142 auf jetzt 1.722. Damit liegen sie in der Betriebszahl hinter Elektrotechnikern, Kfz-Technikern, Friseuren und Maurern. Mit 2.362 Betrieben sind die Elektrotechniker die größte Berufsgruppe in Thüringen.

Die Fliesenleger sind auch hauptsächlich für den Anstieg um 249 auf 4.694 Betriebe in der Anlage B1 verantwortlich. Hingegen nahm die Zahl in der Anlage A um 36 auf 20.625 Betriebe und in der Anlage B2 um 43 auf 6.060 Betriebe ab.

Zuwächse registriert das Handwerk nicht nur bei den Fliesenlegern. Parkettleger, Estrichleger, Raumausstatter, Gebäudereiniger und Kosmetiker wuchsen ebenfalls. In der Anlage A wurden vor allem bei Friseuren, Zimmerern, Maler und Lackierern sowie Installateur und Heizungsbauern mehr Betriebe als noch vor einem Jahr gezählt. Ein Minus mussten Maurer- und Betonbauer, Metallbauer, Informationstechniker, Klempner, Elektrotechniker sowie Bäcker und Fleischer verzeichnen. Die einfachen Tätigkeiten in der Anlage A sind weiterhin in ihrer Anzahl unbedeutend. Lediglich 12 Betriebe haben sich mit einfachen Tätigkeiten eintragen lassen.

Für die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern sind die steigenden Betriebszahlen zwar grundsätzlich erfreulich, aber dennoch mit Vorsicht zu betrachten. „Weiterhin beobachten wir die Tendenz hin zu kleineren Betrieben, immer mehr sind Ein-Mann-Betriebe. Außerdem macht uns die Stagnation in der Anlage A Sorgen. Wenn wir als Handwerk auch künftig für die Kunden ein starker und verlässlicher Partner sein wollen, brauchen wir leistungsstarke und stabile Betriebe. Dies zu fördern, beispielsweise mit unseren speziell auf das Handwerk zugeschnittenen Beratungs- und Bildungsangeboten, ist eine unserer wesentlichen Aufgaben“, erläutert Thomas Malcherek, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern.

Thüringer Handwerkstag begrüßt Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung

Thüringer Handwerkstag begrüßt Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung

Die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung ist nach Einschätzung des Thüringer Handwerkstages (THT) ein wichtiger Schritt, die Bildung und damit die Fachkräftesicherung in Deutschland zu verbessern. Der THT sieht sich mit dieser Bundesinitiative in seinem eigenen Bemühen um einen Pakt für Bildung bestätigt.

Der in der Initiative vorgesehene Ausbildungsbonus wird indes abgelehnt. „Dieser Bonus ist viel zu weit gefasst, schafft dadurch falsche Anreize und Mitnahmeeffekte und stellt zudem unsere bisherigen Ausbildungsbemühungen und das Engagement vieler Ausbildungsbetriebe in Frage,“ beurteilt THT-Präsident Rolf Ostermann die Bonuspläne der Bundesregierung. Ein solches Bonussystem schade mehr als dass es helfe. Eine finanzielle Eingliederungshilfe sollte sich auf leistungsschwache Altbewerber konzentrieren, die ohne zusätzliche Hilfe keine Chancen hätten.

Wesentlich für einen erfolgreichen Einstieg in den Ausbildungsmarkt sind die schulischen Vorleistungen. Und hier muss nach Überzeugung des Thüringer Handwerkstages dringend nachgebessert werden. Ostermann: „Vielen fehlt das nötige schulische Rüstzeug. Außerdem mangelt es an Motivation. Beides ist aber für den beruflichen Erfolg erforderlich. Die Qualifizierungsinitiative setzt schon im vorschulischen Bereich an. Dies ist wichtig für einen auf Dauer angelegten Erfolg des gesamten Maßnahmenbündels, auch im Hinblick auf die deutlich geringer werdende Bewerberzahl.“

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der Initiative sollte der Bereich der beruflichen Qualifizierung, der Durchlässigkeit der Bildungswege und der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung sein. Die EU-Einstufung des Meisterabschlusses ist laut Ostermann jüngster Beweis für die internationale Anerkennung dieser beruflichen Qualifikation. Dies sollte sich in den Zulassungsbedingungen für Hochschulen und Universitäten niederschlagen.

Grundsätzlich positive, aber auch differenziert verlaufende Konjunktur – Dienstleister im Handwerk profitieren noch nicht vom Aufschwung

Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung 2007
(pdf zum Download)

Grundsätzlich positive, aber auch differenziert verlaufende Konjunktur
– Dienstleister im Handwerk profitieren noch nicht vom Aufschwung

Schlagzeilen aus der Pressemitteilung:

  • Thüringer Handwerk 2007: 31.428 Betriebe · knapp 140 000 Beschäftigte · 13.424 Lehrlinge · ca. 2.250 Arbeitsplätze in ´07 neu geschaffen

  • Wachstumserwartung für das Handwerk in 2007: Plus 1%

  • Konjunkturumfrage: Knapp 80% der befragten Betriebe bezeichnen ihre Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“

  • Mehrwertsteuererhöhung und Gesundheitsreform belasten Dienstleister und Gesundheitshandwerke stark

  • Hohe Energie- und Rohstoffpreise verschlechtern Ertragslage

  • Zu wenig Impulse auf dem Binnenmarkt

  • Unternehmenssteuerreform geht am Handwerk vorbei

  • Steuerbonus auf Handwerkerleistungen anheben – aktiver Beitrag gegen Schwarzarbeit

  • 4.800 Ausbildungsverträge schon im November vom Thüringer Handwerk unterzeichnet: Ausbildungspakt erfüllt!

  • Ausbildungspakt muss 2008 qualitativ weiterentwickelt werden – Ausbildungsreife der Jugendlichen verbessern

  • Bildungspakt des Thüringer Handwerks der Landesregierung zur Diskussion vorgelegt

  • Lebenslanges Lernen im Mittelpunkt des Bildungspaktes

  • Meisterbrief: EU erkennt hohe Qualifikation an

  • Wandel im Handwerk: Ein Drittel der Inhaber sucht in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen Nachfolger

  • Studie des Bundeswirtschaftsministeriums untersucht Handwerk in Thüringen

  • Kompetenzen nutzen: Einheitlicher Ansprechpartner für Unternehmensgründer sollte in den Kammern integriert werden

  • Schornsteinfegermeister Ulrich Eller und Friseurmeister Bernd Hoffmann erhalten Ehrennadel des Thüringer Handwerkstages in Gold

  • Gewählt: Rolf Ostermann wurde in seinem Amt des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages bestätigt. Der Vorstand erhielt ebenfalls das Vertrauen der Mitglieder.

Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wird vom Handwerk begrüßt

Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wird vom Handwerk begrüßt

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 13. November 2007

Beitragssenkung stärkt Verbrauch und Konjunktur

Der Thüringer Handwerkstag begrüßt den Beschluss des Koalitionsausschusses, den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung auf 3,3 Prozent zu senken. „Jetzt werden die entlastet, die für die Überschüsse in der Kasse der Arbeitslosenversicherung gesorgt haben: Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, kommentiert Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, die gestrige Entscheidung.

Diese Entlastung sei überfällig und enorm wichtig, um den privaten Konsum zu stimulieren und damit die Konjunktur anzukurbeln. Darüber hinaus rechnet Ostermann damit, dass sich die Beitragsentlastung auch positiv auf die Beschäftigung auswirken wird. „Die Handwerksbetriebe sind Hauptleidtragende der viel zu hohen Lohnnebenkosten. Wenn hier für Entlastung gesorgt wird, besteht mehr Spielraum für Neueinstellungen“, so der THT-Präsident.

Gesundheitspreis 2007

Gesundheitspreis 2007

Verleihung des IKK-Gesundheitspreises an das Thüringer Handwerk 2007

Wer die Gesundheit seiner Mitarbeiter gezielt fördert, schafft nicht nur günstige Arbeitsbedingungen sondern trägt auch einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Produktivität und zur Steigerung der Mitarbeitermotivation bei. Zahlreiche Unternehmen haben die Bedeutung einer betrieblichen Gesundheitsförderung bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen entwickelt.

Um das Engagement der Thüringer Handwerksbetriebe im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung zu würdigen, vergibt die IKK Thüringen auch 2007 wieder einen Gesundheitspreis an das Thüringer Handwerk. Auf diese Weise wird den Handwerksbetrieben die Möglichkeit gegeben, ihre Maßnahmen und Konzepte des betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Öffentlichkeit vorzustellen und so das Image des Unternehmens zu stärken. Zusätzlich geben Experten der IKK Thüringen wertvolle Informationen zur Gesundheitsförderung im Betrieb.

Die Vergabe des IKK-Gesundheitspreises bei der Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages erfolgt unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers für Soziales, Familie und Gesundheit Herrn Dr. Klaus Zeh.

Der Sieger erhält einen mit 7.500 Euro dotierten Preis.

Mitgliederversammlung 2007

Mitgliederversammlung 2007

Die ökonomischen Daten haben sich sichtlich verbessert, dennoch ist die Konjunktur im Handwerk nur bedingt angekommen. Gründe dafür sind der weiterhin schwächelnde Inlandskonsum, die extrem steigenden Energie- und Versorgungskosten und die Unsicherheit vor weiteren Belastungen für die Betriebe – wie z. B. durch einen politisch bestimmten Mindestlohn.

Verschärft werden all diese Faktoren von der demografischen Entwicklung, die nachhaltige gesellschaftliche Auswirkungen mit sich bringt und eine Neuorientierung für alle Betriebe bedeutet.

Der Thüringer Handwerkstag e. V. wird zu diesen Themen Position beziehen und Lösungsansätze aufzeigen. Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2007 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 22. November 2007 in Gera.

Handwerkskammern und Fachverbände bilden gemeinsamen Leistungspool

Handwerkskammern und Fachverbände bilden gemeinsamen Leistungspool

Für die mehr als 31.000 Handwerksbetriebe in Thüringen werden die Dienstleistungsangebote der Handwerksorganisation künftig transparenter und damit schneller verfügbar. Mit einem gemeinsamen Leistungspool wollen die drei Handwerkskammern und die im Thüringer Handwerkstag organisierten 32 Fachverbände und Landesinnungen das Spektrum ihrer Leistungen gemeinsam für die Betriebe anbieten. Vereinbart wurde darüber hinaus eine noch engere Zusammenarbeit beispielsweise in der Weiterbildung sowie in der betriebswirtschaftlichen und technischen Beratung.

„Verbände und Handwerkskammern haben auf unterschiedlichen Gebieten ihre Stärken. Diese Stärken wollen wir stärker als bisher bündeln und weiter ausbauen. Unsere Betriebe sollen damit ein bestmögliches Leistungsangebot und aufeinander abgestimmte Dienstleistungen von ihrer Handwerksorganisation erhalten,“ erläuterte Rolf Ostermann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern. Zusammen mit Hans-Jürgen Vogel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Fachverbände, hat er die Vereinbarung unterzeichnet.

Diese Vereinbarung mit der Schaffung des gemeinsamen Leistungspools als wesentliches Element ist ein Ergebnis der Thüringer Diskussion im Zuge der bundesweiten Debatte um die Organisationsreform des Handwerks. Ostermann: „Wir Verbände und Kammern wollen als eine Handwerksorganisation gemeinsam wachsen, gemeinsam die Aufgaben wahrnehmen und nicht Trennendes in den Vordergrund rücken. Damit geht das Handwerk in Thüringen – im Gegensatz zu manch anderen Bundesländern – bewusst den gemeinsamen Weg.“

Präsident des Thüringer Handwerkstages kritisiert Kommunal-Kombilohn als Irrweg: „Schädlich für die Handwerksbetriebe“

Präsident des Thüringer Handwerkstages kritisiert Kommunal-Kombilohn als Irrweg:

„Schädlich für die Handwerksbetriebe“

„Das ist ein Irrweg und sollte schleunigst gestoppt werden. Der Kommunal-Kombilohn ist für unsere Handwerksbetriebe eine Zumutung, denn er gefährdet reguläre Beschäftigung.“ So die Reaktion des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, auf den von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering geplanten „Kommunal-Kombilohn“. Dieses Programm wie schon die 1-Euro-Jobs und ABM-Maßnahmen seien keine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt. Vielmehr verzerrten sie den Wettbewerb und gefährdeten reguläre Beschäftigung.

Die Kritik des Handwerks wird durch zahlreiche Studien untermauert. So hat das wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit (IAB) nachgewiesen, dass in Ostdeutschland Ein-Euro-Jobs einen negativen Effekt auf das Wachstum sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung haben. Aus den Erfahrungen des Handwerks heraus befürchtet Ostermann, dass sich Fehlsteuerungen auch bei der geplanten „Kommunal-Kombi“ nicht vermeiden lassen.

Förderprogramme für einen zweiten oder gar dritten Arbeitsmarkt seien schädlich für die Handwerksbetriebe, so der THT-Präsident. Langzeitarbeitslose sollten vielmehr in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Einige Qualifizierungs- und Vermittlungserfolge der Arbeitsagenturen hätten bewiesen, dass hier ein Potenzial vorhanden sei, das nicht durch Förderprogramme für den zweiten und dritten Arbeitsmarkt ausgebremst werden dürfe.

Darüber hinaus beweise die jüngste Arbeitslosenstatistik in Thüringen mit ihren erfreulich gesunkenen Arbeitslosenzahlen, dass die Unternehmen vermehrt Mitarbeiter einstellen. „Diese Tendenz sollte der Staat unterstützen. Eine Senkung der zu hohen Lohnzusatzkosten und ein deregulierter Arbeitsmarkt sind wesentlich effektiver als ein x-tes Modell der öffentlich subventionierten Beschäftigung,“ unterstreicht Ostermann.