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Azubi-Ticket-Abonnement bis 30.04.2023 aktiv kündigen!

Die Förderung des Azubi-Tickets läuft zum 30. April 2023 aus und kann nahtlos daran anschließend durch das kostengünstigere Deutschland-Ticket (49-Euro-Ticket) ersetzt werden.

Nach heutigem Stand wird den Abonnenten des Azubi-Tickets empfohlen das Abonnement selbständig zu kündigen, um nicht ab dem 01. Mai 2023 die volle Summe von 196,97 Euro bezahlen zu müssen.

Sobald hierzu sowie zur weiteren Förderung des Azubi-Tickets offizielle Informationen vorliegen, u. a. vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, werden wir diese hier veröffentlichen.

Verbot von Öl- und Gasheizungen ist keine Lösung – Ohne Rahmenbedingungen ist kein Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen möglich

Bereits ab 2024 sollen keine neuen Heizungen mehr verbaut werden, die mit Öl oder Gas heizen – so sieht es ein Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Robert Habeck vor.

Das Ziel, unsere Gebäude bis 2045 co2 neutral mit Strom und Wärme zu versorgen, ist aus Sicht des Thüringer Handwerks ein zentraler Bestandteil, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig eine riesige Herausforderung. Für diese Transformation müssen allerdings erst die nötigen Vorrausetzungen und Rahmenbedingungen geschaffen, betont der Präsident des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT), Stefan Lobenstein.

„Dabei werden Wärmepumpen in der Politik als die großen Heilsbringer gesehen – wenn vorausgesetzt wird, dass die Anlagen mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Für die Heizungsbauer ist die Umstellung auf Wärmepumpen eine schwierige Aufgabe, denn die Technik ist im Einbau deutlich anspruchsvoller als eine Öl- oder Gasheizung“, weiß er.

Hinzu käme, dass bei Weitem nicht alle Gebäude für den Einsatz der Wärmepumpen geeignet sind. Gerade die Umrüstung von älteren Gebäuden ist oft nicht einfach: „Bei Neubauten kann man das gut einplanen, Altbauten benötigen aber neue Flächenheizkörper und eine bessere Dämmung. Wenn man ein Gebäude zunächst monatelang sanieren muss, ist ein Einbau aus Kosten- und Zeitgründen kaum praktikabel“, so Lobenstein weiter.

Umstellungspflicht kritisch für den Heizungsbestand

Wenn heute aufwändige Reparaturen an einer bestehenden Heizung anstehen, soll trotzdem innerhalb von drei Jahren umgestellt werden. Das ist für viele Eigentümer nicht leistbar. Das größte Problem ist aktuell ohnehin, dass es gar nicht genug Wärmepumpen auf dem Markt gibt. Es gibt Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Verbote werden für eine noch höhere Nachfrage sorgen, die zum einen nicht in der Menge verfügbar sind, und zum anderen zu einer erheblichen Preissteigerung führen.

„Deshalb ist klar: Deutschland wird in den nächsten Jahren nicht nur von Wärmepumpen beheizt“, ist sich Lobenstein sicher. „Bei der Transformation weg von fossilen Brennstoffen sollte auch auf Hybridmodelle gesetzt werden. Eine Wärmepumpe kann auch zusätzlich zur bestehenden Öl- oder Gasheizung eingebaut werden. Die alte Heizung würde dann nur noch anspringen, wenn es wirklich kalt ist.“

Auch die geplanten Zuschüsse, Kredite und durch steuerliche Förderungen werden nicht ausreichen. Zahlreiche Hauseigentümer, besonders Rentner, junge Familien, Personen, die sich gerade erst eine neue Gas- oder Ölheizung abgeschafft haben oder generell einkommensschwache Menschen sind trotzdem finanziell nicht in der Lage, ihre Heizungen auszutauschen.

Ohne Fachkräfte keine Energiewende

Voraussetzung für den Einbau neuer Technologien und Heizungsformen und das Erreichen der ambitionierten Klimaziele bleibt darüber hinaus die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte im Handwerk. Damit das gelingt, müssen etablierte Betriebe für die neuen Techniken qualifiziert und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk begeistern werden.

Das Thüringer Handwerk sieht ohne ein umfangreiches staatliches Förderprogramm und praktikable, bürokratiearme Rahmenbedingungen keinen verstärkten Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen.

Thüringens Junghandwerker mit Top-Leistungen im PLW-Jubiläumsjahr

Fotografin Toni Louise Radtke aus Erfurt sowie Beton- und Stahlbetonbauer Tim Nobis aus Schwarzburg sind zwei der insgesamt 39 diesjährigen Landessieger aus dem Freistaat Thüringen, die geehrt wurden. Die Freude ist ihnen anzusehen.

Zum nunmehr 30. Mal nahm das Thüringer Handwerk am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) teil. Die gezeigten Ergebnisse der Thüringer Junghandwerkerinnen und Junghandwerk konnten sich auch im Jubiläumsjahr sehen lassen.

Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera ehrte der Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) 68 junge Handwerkerinnen und Handwerker. Sie hatten herausragende handwerkliche Fähigkeiten auf Landes- und Kammerebene unter Beweis gestellt.

Thüringer Handwerk ist Spitze

Das sind Sie: Die Thüringer Landessieger des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Handwerks, gemeinsam mit den Präsidenten der drei Thüringer Handwerkskammern sowie Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium.
Das sind Sie: Die Thüringer Landessieger des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Handwerks, gemeinsam mit den Präsidenten der drei Thüringer Handwerkskammern sowie Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium.

„Das Thüringer Handwerk braucht sich mit seiner hohen Qualität der handwerklichen Ausbildung nicht zu verstecken“, betonte Wolfgang Jacob Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen in seiner Begrüßung. Dass mit den gezeigten Leistungen noch viel mehr zu erreichen sei, beweisen aus seiner Sicht auch einige Weltmeister, Vizeweltmeister sowie Europameister aus dem Freistaat in den vergangenen Jahren, die ebenfalls schon am Leistungswettbewerb erfolgreich teilgenommen haben und anschließend sowohl auf Bundesebene als auch international zu Titelehren kamen.

Von insgesamt 39 Landessiegern kommen 16 aus dem Kammerbezirk Ostthüringen, 12 aus dem Kammerbezirk Erfurt und 11 aus dem Kammerbezirk Südthüringen. Auf Kammerebene wurden 29 weitere Junghandwerkerinnen und Junghandwerker geehrt.

Vielfalt und Krisenbewältigung

Orthopädieschuhmacherin Pauline Garich aus Paitzdorf hatte zur Auszeichnung als Landessiegerin in ihrem Beruf durch den THT-Präsidenten Stefan Lobenstein (rechts)
sowie Staatssekretär Carsten Feller auch ihren Nachwuchs mitgebracht.
Orthopädieschuhmacherin Pauline Garich aus Paitzdorf hatte zur Auszeichnung als Landessiegerin in ihrem Beruf durch den THT-Präsidenten Stefan Lobenstein (rechts) sowie Staatssekretär Carsten Feller auch ihren Nachwuchs mitgebracht.

Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, betonte in seiner Festrede, dass gerade das Handwerk allen eine Chance biete, sich zu entfalten. „So unterschiedlich die Berufe, so unterschiedlich die Menschen“, warb er dafür, auch auf ausländischen Berufsnachwuchs zu setzen. Mit Blick auf die Krisen in den vergangenen mehr als zweieinhalb Jahre unterstrich er die Leistungskraft Deutschland. „So wie das Handwerk ist auch Deutschland stark genug, diese Krisen zu meistern und stärker daraus hervorzugehen. Die Zukunftsaussichten gerade für die diesjährigen Landes- und Kammerbezirkssieger seien sehr gut“, machte er Mut für den künftigen Karriereweg, um anschließend gemeinsam mit dem THT-Präsidenten Stefan Lobenstein die Ehrung der Landes- und Kammerbezirissieger vorzunehmen.

Mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten bundesweit jedes Jahr zum Leistungswettbewerb an, um ihr Können und ihre Leidenschaft fürs Handwerk unter Beweis zu stellen. Die Sieger auf Bundesebene wurden am 9. Dezember vom Zentralverband des Deutschen Handwerks in Wiesbaden ausgezeichnet. Der Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks ist Europas größter Berufswettbewerb. Er macht auf die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks aufmerksam. Teilnahmeberechtigt sind Junghandwerkerinnen und Junghandwerker aus allen handwerklichen Berufsgruppen, die zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Ihre Prüfung muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet worden sein.

Festwochenende zum Tag der Deutschen Einheit

THT-Präsident Stefan Lobenstein (li) und THT-Geschäftsführer Thomas Malcherek (re) laden gemeinsam mit den neuen Gesichtern des Handwerks, Friseurin Franziska Schübl und Bäckermeister Maximilian Stiebling, zum Tag der deutschen Einheit in die Handwerkskammer Erfurt ein.

Das Thüringer Handwerk präsentiert sich in der Landeshauptstadt

Das Handwerk ist essenziell für die Gegenwart und Zukunft. Und ohne das Handwerk wären viele Kapitel der Geschichte nicht geschrieben worden. „Es ist dem oft ehrenamtlichen Einsatz und dem unternehmerischen Mut unzähliger Thüringer Handwerksbetriebe mit Auszubildenden, Gesellen und Meistern zu verdanken, dass die politische Wende Anfang der 1990er-Jahre erfolgreich begleitet und umgesetzt wurde“, betont der Präsident des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT), Stefan Lobenstein.

Am Tag der Deutschen Einheit soll an die große Bedeutung des Handwerks für die Wirtschaft und Gesellschaft erinnert werden. Aus diesem Grund beteiligen sich die drei Thüringer Handwerkskammern sowie viele Fachverbände, Innungen und der Verein zur Förderung des Handwerks Thüringen e.V. an den zentralen Feierlichkeiten, die anlässlich der Thüringer Bundesratspräsidentschaft vom 01. bis 03. Oktober 2022 in der Landeshauptstadt Erfurt stattfinden.

Am 17. September 2022, zum Tag des Handwerks, an dem sich bundesweit das Handwerk mit den verschiedensten Aktionen beteiligt, wurden in der Handwerkskammer Erfurt nicht nur die neuen Gesichter des Handwerks 2022 gekürt. Präsident Stefan Lobenstein und Geschäftsführer Thomas Malcherek sendeten gemeinsam mit den neuen Gesichtern des Handwerks, Friseurin Franziska Schübl und Bäckermeister Max Stiebling, handwerkliche Grüße mit einem bunten Familienprogramm zum Tag der deutschen Einheit voraus.

Der Startschuss fällt bereits am Samstag, 01. Oktober 2022 mit der Handwerkerstraße im Hof des Fischmarkt 17 der Handwerkskammer Erfurt. Bis einschließlich Montag, 03. Oktober 2022, präsentieren Handwerkskünstler und Traditionshandwerker ihre Arbeiten und laden jeweils von 10 bis 18 Uhr zum Anfassen und Ausprobieren, Mitmachen und Kaufen ein.

Am Sonntag, 02. Oktober 2022 sowie am Montag, 03. Oktober 2022 öffnet die Handwerkskammer Erfurt die Tore zu ihrem Innenhof (Fischmarkt 13) für Neugierige und Interessierte. Die Fachverbände und Innungen stellen sich mit vielen Mitmach-Aktionen vor und laden zum Austausch ein. Neben einem bunten Familienprogramm rund um das Thema Handwerk, täglich von 10 bis 18 Uhr, sind an den beiden Tagen spannende Talkrunden geplant. Am Sonntag, 02. Oktober 2022 um 11 Uhr stehen die ältesten Handwerksbetriebe im Fokus. Am Montag, 03. Oktober 2022 um 11 Uhr werden erfolgreiche Betriebsüberübernahmen und -neugründungen den Schwerpunkt des Talks bilden.


Programm



Das Thüringer Handwerk trauert um Lutz Koscielsky

Sein Tod reißt eine große Lücke in die Handwerkerfamilie

Das Thüringer Handwerk reagiert bestürzt auf den Tod von Lutz Koscielsky, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen und Vorstandsmitglied des Thüringer Handwerkstags e.V. „In den Tagen der Trauer und des Abschiednehmens möchten wir seiner Familie und auch den Mitarbeitenden der Handwerkskammer Südthüringen unsere tief empfundene Anteilnahme ausdrücken. Wir wünschen den Hinterbliebenen viel Kraft und den nötigen Raum, um den schweren Verlust aushalten und verarbeiten zu können“, sagt der Präsident des Thüringer Handwerkstag e.V., Stefan Lobenstein.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit als Bäckermeister hat sich Lutz Koscielsky seit Jahrzehnten ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft für das Handwerk eingesetzt. „Das Thüringer Handwerk verliert einen Mann, der sehr engagiert für die Entwicklung und den Fortbestand aller Gewerke gekämpft und seine Stimme für das Handwerk im Freistaat und weit darüber hinaus erhoben hat. Sein plötzlicher Tod reißt eine große Lücke in die Thüringer Bäcker- und Handwerkerfamilie. Wir werden sein tatkräftiges, pragmatisches Handeln vermissen und ihn in guter Erinnerung behalten“, betont Stefan Lobenstein.

Seit 2006 war Lutz Koscielsky Obermeister der Bäckerinnung Eisenach/Wartburgkreis, seit 2014 begleitete er das Amt des Landesinnungsmeisters im Landesinnungsverband des Thüringer Bäckerhandwerks. Im November 2021 wurde er einstimmig zum Präsidenten der Handwerkskammer Südthüringen gewählt. Erst im Juli dieses Jahres ist er zum Mitglied im Vorstand des Thüringer Handwerkstags e.V. gewählt worden.

Jahrgangsbeste des Thüringer Handwerks mit Meisterprämie geehrt

Meisterprämie wird seit 2017 für die besten Prüfungsleistungen vergeben

13. Juli 2022

Die 30 besten Meisterabsolventinnen und Meisterabsolventen des Thüringer Handwerks sind am gestrigen Dienstag (12. Juli) mit der höchsten Auszeichnung des Thüringer Handwerks und der Landesregierung geehrt worden. Aus dem Kammerbezirk Nord- und Mittelthüringen durften sich 13 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker über die begehrte Meisterprämie in Höhe von 1.000 Euro freuen. Sie wird vom Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) und dem Thüringer Wirtschaftsministerium an die jahrgangsbesten Absolventinnen und Absolventen eines jeden Gewerks der drei Thüringer Handwerkskammern vergeben.

 Unsere Glückwünsche gehen an:

  • die Bäckerin Josephine Frey aus Walschleben
  • den Elektrotechniker Fabian Zumtobel aus Erfurt
  • die Friseurin Claudia Hünniger aus Umpferstedt
  • den Installateur und Heizungsbauer Ricardo Töpel aus Kranichfeld
  • den Kälteanlagenbauer André Wiegand aus Steinach
  • den Kraftfahrzeugtechniker Philipp Hanuschke aus Silberhausen
  • den Maler und Lackierer Thomas Bönisch aus Nordhausen
  • den Maurer und Betonbauer Jonathan Maximilian Wolf aus Berka/Werra
  • den Metallbauer Maximilian Weiland aus Eigenrieden
  • den Schornsteinfeger Kai Schreck aus Ilmenau
  • den Tischler Julian Jablonski aus Breitenbach
  • den Zahntechniker Christian Niehoff aus Probstzella
  • den Zimmerer Sebastian Meißner aus Erfurt

„Ihren Meisterbrief halten Sie bereits seit einigen Wochen in den Händen. Heute kommt mit der Meisterprämie ein i-Tüpfelchen obendrauf. Sie haben Leistungswille, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Sie sind der Nachwuchs, den das Handwerk in Thüringen braucht und der die Zukunft aktiv mitgestaltet“, betonte THT-Vizepräsident Patrick Taubald während der Feierstunde im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Rohr-Kloster. 426 Handwerkerinnen und Handwerker haben in diesem Jahr ihre Meisterausbildung in Thüringen abgeschlossen und damit die höchste Stufe auf der Karriereleiter im Handwerk erklommen. Der Meisterbrief bietet ihnen beste Perspektiven, einen eigenen Betrieb zu gründen oder ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen – und sichert damit den Fortbestand einer der wichtigsten Säule der Thüringer Wirtschaft. Mit rund 30.000 Betrieben und 150.000 Beschäftigten zählt das Handwerk zum größten Arbeitgeber im Freistaat.

Grußwort des Thüringer Wirtschaftsministers

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee gratulierte den Junghandwerkerinnen und Junghandwerkern für ihre Bestleistungen. „Der Meistertitel im Handwerk kann völlig zurecht als Premium-Marke angesehen werden, als Gütesiegel für Qualität im Handwerk – für ihre erbrachte Leistungen und gute Lehrlingsausbildung“, betonte er. In seinem Grußwort stellte er die Bedeutung der Meisterqualifikation für den Fortbestand und die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks in Thüringen in den Fokus. „Thüringen steht in den kommenden Jahren vor Herausforderungen, für die es auf wirtschaftliche Stärke, Mut zu Innovationen und eine hervorragende Qualifizierungskultur ankommt. Das Handwerk ist dafür ein strategischer Partner des Landes“, sagte er. Handwerksförderung und mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen leisteten einen Beitrag dazu, dass Thüringen in zentralen Handlungsfeldern wie Transformation, Energiesicherheit, Mobilität oder Klimaschutz sehr konkret vorankomme.

Die Meisterprämie wird seit 2017 vergeben und ist, neben dem Meisterbonus über 1.000 Euro für alle Absolventinnen und Absolventen eines Jahrgangs und der Meistergründungsprämie, ein Baustein der Förderung von Meisterinnen und Meister im Freistaat, um die der THT viele Jahre mit der Landespolitik gerungen hatte. Wer alle Mittel in Anspruch nimmt – und zu den Jahrgangsbesten gehört – kann mit bis zu 9.500 Euro gefördert werden.

Nachhaltige Förderung der jungen Handwerksgeneration

Die Meisterprämie würdigt Spitzenleistungen, Engagement und Leidenschaft für das Handwerk und soll verdeutlichen, dass der Thüringer Handwerkstag fest hinter der jungen Handwerksgeneration und den Betrieben steht, sie wertschätzt und nachhaltig fördert. Darüber hinaus ist die Meisterprämie ein Signal an die Landes- und Bundespolitik, die berufliche Aus- und Weiterbildung mit dem akademischen Bildungsweg gleichzustellen. Anders als ein Studium an staatlichen Hochschulen müssen die Fortbildungskosten für die Meisterschule und die Prüfungen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. „Das ist ungerecht und schreckt viele talentierte Gesellen von dem Schritt ab. Dabei brauchen wir dringend mehr Meister als Master“, so Patrick Taubald.

Die besten 30 Thüringer Meisterinnen und Meister des Jahrgangs sind mit der Meisterprämie des Thüringer Handwerkstags e.V. und der Landesregierung geehrt worden.
Die besten 30 Thüringer Meisterinnen und Meister des Jahrgangs sind mit der Meisterprämie des Thüringer Handwerkstags e.V. und der Landesregierung geehrt worden.

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstag e.V.

Präsident Stefan Lobenstein ist wiedergewählt worden

12. Juli 2022, Thüringer Handwerkstag e.V.

Ideenreichtum und Fleiß, verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmern und Mitarbeitern, die regionale Verwurzelung trotz weltweiter Beziehungen: Das zeichnet das Thüringer Handwerk mit rund 30.000 Betrieben, 150.000 Beschäftigten und über 7.000 Auszubildenden aus. Vom Wartburgkreis bis ins Altenburger Land, vom Eichsfeld bis nach Sonneberg prägt es die Wirtschaft des Freistaats entscheidend. Damit das Handwerk auch künftig eine tragende und innovative Säule sein kann, hat der Thüringer Handwerkstag e.V. das Positionspapier „Bildung, Nachhaltigkeit und Wachstum – Erwartungen des Thüringer Handwerks an die Landesregierung“ vorgestellt.

Das Positionspapier ist bei der heutigen Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstags e.V. im Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Rohr-Kloster präsentiert und durch die anwesenden Mitglieder verabschiedet worden. In ihm werden unter anderem Rahmenbedingungen skizziert, die sowohl für die Gegenwart als auch die Zukunft des Handwerks in Thüringen unerlässlich sind.

Neben den Herausforderungen, die die Digitalisierung und der Klimawandel, aber auch der Krieg in der Ukraine mit sich bringen, bleibt die Bewältigung des Fachkräftemangels Priorität. „Der demografisch bedingte Rückgang der Schulabsolventen und die hohe Studienneigung junger Menschen führen zu existenziellen Nachwuchssorgen. Dabei ist das Handwerk Motor für Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Gerade im Handwerk finden jungen Menschen sichere Perspektiven und Aufstiegschancen“, betonte der Vizepräsident des Thüringer Handwerkstags e.V., Patrick Taubald.

Das Positionspapier richtet Grundpositionen und Forderungen der mittelständischen Betriebe an die Landespolitik und nimmt dabei verschiedene Bereich, wie Aus- und Weiterbildung, Unternehmertum und Nachfolge, Digitalisierung und Innovation sowie Nachhaltigkeit, in den Blick. „Mit Mut und politischem Willen muss die Chance der Zeit genutzt werden, vieles besser zu machen und langjährige Versäumnisse endlich aufzuholen. Die besondere Situation in der Thüringer Landespolitik darf nicht zu Stillstand und Handlungsunfähigkeit führen. Persönliche Befindlichkeiten dürfen die Entscheidungsfindung nicht beeinflussen“, so Patrick Taubald.

Vorstand neu gewählt

Im Rahmen der Mitgliederversammlung ist der Vorstand des Thüringer Handwerkstag e.V. turnusgemäß neu gewählt worden. Präsident Stefan Lobenstein ist wiedergewählt worden. Ebenso wurde Patrick Taubald erneut im Amt des Vizepräsidenten bestätigt. Lutz Koscielsky, Wolfgang Jacob und Jürgen Scharff sowie neugewählt Torsten Juch komplettieren den Vorstand für die nächsten drei Jahre. Für den Kassen- und Rechnungsprüfungsausschuss wurden Harald Scholz und Frank Hippler für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Der Thüringer  Handwerkstag ist die Spitzenorganisation des Thüringer Handwerks und setzt sich aus 31 Landesinnungsverbänden, Fachverbänden und Landesinnungen sowie den drei Handwerkskammern zusammen. Hauptaufgabe des THT ist die gesamthandwerkspolitische Interessenvertretung gegenüber dem Land und dem Bund. Mit einem Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro gehört das Handwerk zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen Thüringens.

Neues Verpackungsgesetz tritt am 3. Juli 2021 in Kraft

28. Juni 2021
PRESSEMITTEILUNG

Neues Verpackungsgesetz tritt am 3. Juli 2021 in Kraft:

Strengere Auflagen belasten vor allem kleine und mittlere Handwerksbetriebe
Ob Coffee-to-go oder Mittagessen in einer Wegwerfbox: Die Menge an Plastikmüll steigt kontinuierlich an. Ende Mai hat der Bundesrat deshalb neue Regeln für den Verkauf von Plastikverpackungen beschlossen. Die Novelle des Verpackungsgesetzes (VerpackG2), die gestaffelt ab 3. Juli 2021 in Kraft tritt, soll das Recycling verbessern und das Müllaufkommen reduzieren. Im Handwerk müssen sich vor allem Bäcker, Konditoren und Fleischer, die in ihren Cafés und Imbissen Speisen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, auf Änderungen einstellen. 
Der Thüringer Handwerkstag (THT) e.V. nahm bereits während des Gesetzgebungsprozesses im Jahr 2020 Stellung und setzte sich vor allem für die Belange von kleinen und mittleren Betrieben ein. „Das Gesetz verfolgt grundsätzlich den richtigen Gedanken, ist jedoch noch nicht auf Praxistauglichkeit geprüft. Es braucht eine Lösung, die gut für die Umwelt ist und die Nachhaltigkeit vorantreibt, die Betriebe aber insbesondere nach den Corona-bedingten Einschränkungen im gastronomischen Bereich nicht vor neue finanzielle Belastungen stellt. Zusätzliche Auflagen und geringe Übergangsfristen, wie sie das Verpackungsgesetz vorgibt, wirken kontraproduktiv“, sagt der THT-Präsident Stefan Lobenstein. Er hofft auf Nachbesserungen der Novelle im parlamentarischen Verfahren. 
Unterschiedliche Reaktionen aus dem Thüringer Lebensmittelhandwerk

Auch der Landesinnungsmeister beim Landesinnungsverband des Thüringer Bäckerhandwerks, Lutz Koscielsky, sieht die neuen Auflagen kritisch: „Ohne Frage müssen beim Thema Kunststoffmüll neue Lösungen gefunden werden. Größere Betriebe können den Mehraufwand irgendwie schultern. Aber gerade die kleinen und Kleinstbetriebe, die die Mehrheit der Thüringer Bäckereien bilden, können den unzähligen Auflagen nicht mehr gerecht werden. Dabei sollten wir doch gerade stolz auf unsere Handwerksbäckereien sein und sie schützen. Viele ihrer Spezialitäten wurden über hunderte Jahre überliefert, nun sind sie gefährdet.“ Koscielsky regt an, dass kleine Unternehmen von bestimmten Regelungen ausgenommen werden. Er fordert die Politik zu Entlastungen auf, um die regionale Bäckertradition auch für die Zukunft zu bewahren. 
Die hiesigen Fleischereibetriebe bereiten sich ebenfalls auf die Umstellung der Verpackungen vor. Ein verpflichtendes Angebot von Mehrwegverpackungen sieht der Landesinnungsmeister beim Landesinnungsverband des Fleischerhandwerks Thüringen e.V., Thomas Hönnger, als Chance zum Umdenken. „Gerade in Corona-Zeiten haben wir viel außer Haus verkauft. Unser Aufkommen an Verpackungsmaterial ist gestiegen“, berichtet er über seine sieben Filialen in Jena, Erfurt und Dorndorf-Steudnitz. Deshalb sei man beim Landesinnungs- sowie beim Zentralverband des Fleischerhandwerks auf der Suche nach umweltfreundlicheren, aber auch hygienisch einwandfreien Alternativen, beispielsweise aus Bambus. „In den Verbänden könnten wir uns ein zentrales Pfandsystem aus Mehrwegbehältnissen gut vorstellen. Wir würden uns wünschen, bald einen passenden Hersteller zu finden, bei dem unsere Innungsbetriebe über einen Rahmenvertrag günstige Konditionen erhalten“, so Hönnger. 
Die Neuregelungen im Überblick: 
Ausweitung der Registrierungspflicht
Sämtliche Hersteller von mit Ware befüllten Verpackungen und Serviceverpackungen müssen sich ab 3. Juli 2021 im Verpackungsregister LUCID registrieren. Neu betroffen sind auch Erstinverkehr¬bringer, die Serviceverpackungen mit Waren befüllen und an Kunden weitergeben. Dazu gehören auch Bäcker oder Fleischer, die ihre Tüten mit Ware befüllen und sie als erste in den Verkauf bringen. Auch sie müssen sich bei der Zentralen Stelle ZSVR registrieren.
Erweiterung der Pfandpflicht
Künftig soll es auf jeden Getränkebehälter aus Kunststoff Pfand geben. Die Einwegpfandpflicht wird auf sämtliche PET-Flaschen und Aluminiumdosen erweitert. Für Getränke aus Milcherzeugnissen (z.B. Joghurt) ist eine Übergangsfrist bis 2024 vorgesehen.
Empfehlung von Mehrwegalternativen
Gastronomen sollen ab 1. Januar 2023 ihre „Take-away“-Speisen und Getränke nicht nur in Einwegkunststoffverpackungen verkaufen, sondern auch Mehrwegalternativen anbieten. Die Mehrwegvariante darf nicht teurer sein als das Produkt in der Einwegverpackung. Ausgenommen sind Betriebe mit weniger als 80 Quadratmetern Verkaufsfläche und bis zu fünf Mitarbeitern. Sie sollen Verbrauchern anbieten, eigene Behälter zu befüllen.
Weitere Gesetzesinhalte sehen vor, dass neue Einwegkunststoffflaschen künftig einen Mindestanteil von 25 Prozent Recycling-Kunststoff enthalten müssen (ab 2025).

Forderungen bleiben weitestgehend ohne Berücksichtigung

PRESSEMITTEILUNG

Forderungen bleiben weitestgehend ohne Berücksichtigung: Thüringer Handwerk ist enttäuscht über politische Entscheidungen
Die im gestrigen Bund-Länder-Gipfel beschlossene Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März 2021 stößt beim Thüringer Handwerk auf Kritik. „Im Vorfeld derMinisterpräsidentenkonferenz haben wir bereits im Januar unsere Forderungen dem Ministerpräsidenten dargelegt und Anfang Februar eine konkrete Strategie für den Re-Start des Handwerks erarbeitet. Sie ist der Landesregierung übergeben worden, verbunden mit einer großen Hoffnung auf ein schnelles Ende der scharfen wirtschaftlichen Beschränkungen. Mit Blick auf die gestrigen Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz müssen wir jedoch feststellen, dass sowohl unser Appell im Januar als auch der in der vergangenen Woche vorgestellte Stufenplan mit konkreten Maßnahmen für den Weg durch die Corona-Krise keine Umsetzung finden. Das bedauern wir sehr“, zeigt sich der Präsident des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT), Stefan Lobenstein, enttäuscht.
Dass das Thüringer Handwerk mit seinen rund 30.000 Betrieben weiterhin unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie leidet, verdeutlichen die jüngsten Ergebnisse der mittlerweile neunten Betriebsbefragung. Neben Umsatzausfällen, fehlenden Mitarbeitern, die sich in Quarantäne befinden oder die Betreuung der Kinderabdecken müssen, und stockenden Lieferketten treiben derzeit vor allem schmelzende Auftragspolster Sorgenfalten auf die Stirn der Betriebsinhaber.
Insgesamt 54 Prozent der Handwerksbetriebe berichten von sinkenden Auftragsbeständen, im Durchschnitt reichen die Aufträge derzeit noch für 6,9 Wochen. Besonders betroffen sind laut der Umfrage die persönlichen Dienstleistungshandwerke (87 Prozent). Dazu zählen unter anderem Fotografen, die ein verhaltenes Kundenverhalten spüren, sowie Friseure und Kosmetiker, deren Salons laut dergestrigen Bund-Länder-Beschlüsse noch bis zum 1. März 2021 geschlossen sind. Ebenfalls betroffen sind die Lebensmittel- und Kfz-Handwerke (jeweils 75 Prozent). Kein Handwerksbereich meldet derzeit in der Summe wachsende Auftragsbestände. „Die Verunsicherung über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist und bleibt dementsprechend groß und wirkt sich auch auf die Prognose der nächsten Wochenaus. Der Ausblick bis zum Ende des ersten Quartals 2021 ist düster“, sagt Lobenstein.
Um in Existenznot geratene Handwerksbetriebe vor dem endgültigen Aus zubewahren, brauche es eine klare Perspektive und eine verlässliche Exitstrategie. „Die anhaltende „Stop-and-Go-Politik“ ist zermürbend und demotivierend. Viele Betriebewollen und müssen endlich wieder loslegen. Vor allem müssen sie wissen, wann undwie das möglich ist“, sagt der THT-Präsident.
Die generelle Verlängerung des Lockdowns ist eine weitere schwere Belastung für die Betriebe. Eine Öffnung ab dem 7. März ist für viele Handwerksbetriebe einfach zu spät. Ohne eine verlässliche Öffnungsstrategie wird die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe erheblichen Schaden nehmen. Die Thüringer Landesregierung soll ihren am Dienstag beschlossenen Stufenplan als Grundlage der neuen Verordnung ab dem 20.02.2021 nehmen. „Mit Blick auf die sinkenden Indizes und die hervorragenden Hygienekonzepte im Handwerk, halten wir eine Öffnung ab dem 20. Februar weiterhinals vernünftig. Die Politik muss endlich der Tatsache Rechnung tragen, dass Handwerksbetriebe keine Infektionsherde sind „, argumentiert Lobenstein.