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Handwerk unterstützt Thüringer Sanierungsvorstoß

Handwerk unterstützt Thüringer Sanierungsvorstoß

„Sanierungsbonus ist wichtiger Anreiz“

„Die Energiewende braucht dringend einen Investitionsschub. Deshalb unterstützen wir die Initiative des Thüringer Kabinetts zu einem Sanierungsbonus“, erklärt Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages. Wichtig sei, dass es Anreize für Investitionen gäbe. Dabei seien energetische Investitionen ebenso wichtig wie in die Barrierefreiheit. „Sanierter Wohnraum ist ganz wesentlich für die Lebensqualität. Dies gilt auch im ländlichen Raum, der es immer schwerer hat, gegen die städtischen Zentren zu punkten“, so Lobenstein.

Aufgrund der demografischen Entwicklung – 2030 werden 28,8 % aller Deutschen über 65 Jahre alt sein – sieht das Handwerk auf diesem Feld einen enormen baulichen Sanierungsbedarf. Altersgerechte Wohnungen kommen der Lebensplanung älterer Menschen nach. So möchten zwei Drittel der Deutschen über 50 im Alter selbständig wohnen. Allein für ältere Menschen mit Bewegungseinschränkungen steigt der Bedarf an barrierefreien Wohnungen bis 2020 auf bundesweit insgesamt drei Millionen. „Hier können Anreize wie der Investitionsbonus dazu beitragen, dass ältere Menschen länger in ihrem Wohnumfeld bleiben“, unterstreicht der THT-Präsident.

Ohne Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen wird nach Überzeugung des Handwerks die Klimawende nicht im vorgesehenen Tempo gelingen. Lobenstein: „Allein 2011 haben unsere handwerklichen Fachbetriebe bundesweit 470.000 neue Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien installiert. Mit einem Bonus für die Investoren oder einer – wie vom Handwerk geforderten – steuerlichen Anerkennung könnte die Umstellung auf regenerative Ressourcen deutlich schneller geschehen.“

Europa hat gewählt Mit welchen Zielen gehen Thüringens Abgeordnete nach Brüssel?

Europa hat gewählt

Mit welchen Zielen gehen Thüringens Abgeordnete nach Brüssel?
 
Vor der Wahl ist nach der Wahl: Europas Bürger haben sich ein neues Parlament gewählt. Der Thüringer Handwerkstag fragte vor der Wahl die Parteien, die im Landtag vertreten sind, nach ihrer europapolitischen Ausrichtung.

Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages: „Immer häufiger werden politische Entscheidungen, die das Thüringer Handwerk betreffen, auf europäischer Ebene getroffen. Ob Zulassungsvoraussetzungen für Handwerker, bürokratische Strukturen, Reglementierung von Ausbildungsberufen, Arbeitnehmerfreizügigkeit, Verbraucherschutz oder Kapitalverkehr und Mittelstandsfinanzierung, in vielen Bereichen hat die EU wesentliche Entscheidungsbefugnisse.“

Am 25. Mai fand bekanntlich die Wahl des achten Europäischen Parlaments statt. Dieses Ereignis hat der Thüringer Handwerkstag zum Anlass genommen, Parteien im Freistaat einen Katalog mit sechs Fragen zu den wichtigsten europäischen Themenschwerpunkten zuzusenden.

Gefragt wurde nach Unterstützungsmöglichkeiten für das Handwerk in Feldern wie Bürokratie und Fachkräfteintegration. Die Meinung zum Meisterstatus, zu reglementierten Ausbildungsberufen, zu Lohn- und Sozialstandards sowie die Entsendebestimmungen und den Mindestlohn wurden ebenso eingeholt. Und nicht zuletzt waren Energiewende, Energieeffizienz sowie europäische Haushaltskonsolidierungen und Mittelstandsfinanzierungen Themen des Fragenkatalogs.

Lesen Sie hier die Antworten der Parteien – zum Download als PDF:

SPD

Die Linke

FDP


Erwartungen des Handwerks an Europa (ZDH-Broschüre)

Handwerk für tarifliche Mindestlöhne

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 21. März 2014

Handwerk für tarifliche Mindestlöhne

„Das Handwerk ist für Mindestlöhne, aber für tarifliche Mindestlöhne“, betont Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages. Die Tarifautonomie mit starken Partnern auf beiden Seiten müsse erhalten bleiben. Nur so könnten Branchenunterschiede beispielsweise in Bezug auf die Wertschöpfung sowie regionale Unterschiede berücksichtigt werden.

Kritisch sieht Lobenstein insbesondere den Vorschlag aus dem Bundesarbeitsministerium, die Ausnahmegrenze für junge Leute auf 18 Jahre festzusetzen. „Diese Grenze ist viel zu niedrig.“ Der Zentralverband des Deutschen Handwerks plädiert für 25 Jahre. „Jungen Leute, die heute in eine Ausbildung kommen, sind oft über 18 Jahre alt. Es kann nicht sein, dass ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro mit der Ausbildung konkurriert. Das schafft falsche Anreize. Wir wollen die jungen Leute ausbilden, damit sie als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen und nicht bei der ersten Konjunkturdelle als Ungelernte als erste arbeitslos werden.“

Lobenstein hofft, dass im Zuge der parlamentarischen Diskussionen um den Mindestlohn und dessen Ausnahmen noch Verhandlungsspielraum ist.

22. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

Pressemitteilung vom 18. März 2014 (pdf)

Das Thüringer Handwerk ist mit seinen 31.600 Betrieben, mehr als 148.000 Beschäftigten und rund 6.700 Lehrlingen eine feste Wirtschaftsgröße im Freistaat.

Dabei haben die vergangenen fünf Jahre gezeigt: Das Handwerk ist ein Stabilitätsanker und Erfolgsgarant für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes. Ohne das Handwerk wäre Vieles unvorstellbar!

Damit das Handwerk auch zukünftig eine tragende und innovative Säule der Wirtschaft und Gesellschaft des Freistaats bleibt, bedarf es zuverlässiger und attraktiver Rahmenbedingungen. Die Sicherung von Fachkräften ist dabei ebenso von zentraler Bedeutung wie die Verbesserung bürokratischer Strukturen, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder die Bezahlbarkeit der Energiewende.

Die Thüringer Landesregierung betonte in ihrer Koalitionsvereinbarung 2009: „Der Stärkung des Handwerks gilt das besondere Augenmerk“. Und auch die neue Bundesregierung erklärt: „Wir wollen ein starkes Handwerk!“.

Doch findet das Handwerk mit seiner wirtschafts- und gesellschaftstragenden Bedeutung auch Widerhall in der Bilanz und den zukünftigen Plänen der Thüringer Politik?

Auf die anstehenden Wahlen im Freistaat schauend, nimmt sich der 22. Parlamentarische Abend dieser Thematik unter folgendem Motto an und fragt:

„Thüringer Landtagswahl 2014 – DAS bewegt das HANDWERK“

Welche Maßnahmen und Rahmenbedingungen sind zukünftig auf landespolitischer Ebene konkret vorgesehen, um das Ziel „starkes Handwerk“ nachhaltig umzusetzen?

Welche Erwartungen haben Thüringer Handwerker an die zukünftige Landespolitik?

Der Thüringer Handwerkstag wird in gewohnt offener Weise seine Meinung formulieren und politische Anstrengungen anmahnen. Der 22. Parlamentarische Abend findet am Mittwoch, den 19. März 2012 im Thüringer Landtag statt.

Der Thüringer Handwerkstag zu den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen: „Licht und Schatten in Berliner Koalitionsabschluss“

Statement des Thüringer Handwerkstages (THT)
zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen


Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages:

„Licht und Schatten in Berliner Koalitionsabschluss“

„Bei den von CDU, CSU und SPD jetzt in Berlin beschlossenen Belastungen und ihren Folgen steht zu befürchten, dass die Entwicklung von Wachstum und Beschäftigung gelähmt werden. So werden die Beschlüsse in den Sozialversicherungen mit jährlichen zusätzlichen Milliardenausgaben nicht nur die aktuellen Beitrags- und Steuerzahler belasten, sondern auch die die nachfolgenden Generationen. Zentrale Fragen der Rentenversicherung wie die Kombirente oder eine Vorsorgepflicht für Selbständige werden dagegen gar nicht angepackt“, so die Reaktion des THT-Präsidenten Stefan Lobenstein auf die abschließenden Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen.

Der THT-Präsident befürchtet darüber hinaus, dass der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn die von den Sozialpartnern ausgehandelten Regelungen in den Tarifverträgen mit ihrem Bezug zu Branchen und Regionen ablöst. Unverständlich sei zudem, dass bei den Arbeitsmarktregelungen die erfolgreich genutzte Flexibilität für die Betriebe zurückgedreht werde. „Beide Entscheidungen gefährden  Arbeitsplätze“, so Lobenstein.

Chance in der Energiepolitik versäumt
Stefan Lobenstein: „In der Energiepolitik haben die Parteien die Chance versäumt, mit einem Einstieg in die von uns geforderte steuerliche Abschreibung der energetischen Gebäudesanierung die Energieeffizienz tatsächlich stärker in den Vordergrund zu rücken.“

Der THT begrüßt die Würdigung der Handwerksleistungen bei Qualifizierung und Ausbildung im Koalitionsvertrag. „Auch das klare Bekenntnis für eine nachhaltige Haushaltspolitik und die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ohne Steuererhöhungen wird von uns begrüßt. Als gutes Signal werten wir zudem, dass die Wirkung des Instrumentes der Thesaurierungsrücklage auf seine Wirksamkeit hin überprüft werden soll und an der einem Erbschaftssteuerrecht festgehalten wird, das Unternehmensübergaben im Mittelstand nicht gefährdet.“ Kritisch sieht Lobenstein jedoch, dass kein Einstieg in den Abbau der kalten Progression erfolgt, und somit die bestehende Steuerungerechtigkeit fortgeschrieben wird.

Handwerk fordert Verlässlichkeit: Keine Steuererhöhungen!

Handwerk fordert Verlässlichkeit: Keine Steuererhöhungen!

Der Thüringer Handwerkstag erteilt den Überlegungen zu Steuererhöhungen eine klare Absage. THT-Präsident Stefan Lobenstein weist darauf hin, dass angesichts von Rekordeinnahmen des Staates und vor dem Hintergrund des Ausganges der Bundestagswahl die Wähler ein klares Votum gegen neue Belastungen von Bürgern und Unternehmen abgegeben hätten. „Wir fordern die Union auf, zu ihrem Wort zu stehen und dem Wählerwillen gerecht zu werden.“

Eine Steuerpolitik zu Lasten des Mittelstandes schwächt laut Lobenstein die Investitions- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen, gefährdet Arbeitsplätze und die Konsumbereitschaft in Deutschland. Statt neuer Belastungen solle eine neue Bundesregierung zügig die kalte Progression im Steuersystem bekämpfen und die Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft weiter verbessern.

Großes Fest in Arnstadt Tag des Handwerks am 21. September – Thüringer Handwerk feiert in der Bachstadt

Großes Fest in Arnstadt

Tag des Handwerks am 21. September – Thüringer Handwerk feiert in der Bachstadt
 
Kommen, schauen, mitmachen, Spaß haben – mit einem großen Fest, viel Show, Unterhaltung, Handwerk zum Mitmachen für Groß und Klein, der Ankunft der Oldtimer-Sternfahrt, Kunsthandwerk und Elektromobilität feiert das Thüringer Handwerk in Arnstadt am 21. September den Tag des Handwerks. „Handwerk ist lebendige Vielfalt. Das können alle am 21. September in Arnstadt hautnah erleben“, lädt Erfurts Kammerpräsident Stefan Lobenstein zum Fest ein.

Große Teile der Arnstädter Altstadt sind an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr fest in der Hand des Handwerks. Dabei spannen Innungen und Betriebe einen großen Bogen von der Tradition bis in die Moderne. Show, Musik und Unterhaltung sorgen für Kurzweil. An vielen Ständen bieten Innungen Handwerk zum Anfassen und Mitmachen – lesen Sie weiter unten.

>> Infokarte zum download (pdf)

Unterhaltung und Informationen auf dem Markt

Auf dem großen Showtruck auf dem Marktplatz wird nonstop Show und Unterhaltung geboten. Die Guggen-Kapelle aus Apolda und das Andreas Geffarth Duo sorgen für musikalische Höhepunkte. Selbstironisches und sportliches bieten „Typisch thüringsch“ mit einem humorvollen Programm über Thüringer Besonderheiten, Historie, Nahrungsmittel und Persönlichkeiten sowie das Kickboxteam Arnstadt mit jungen nationalen und internationalen Titelträgern. Die aktuelle Herbst-Winter-Mode der Friseure präsentiert das Team der Friseur Masson AG. Um 12 Uhr wird auf der Bühne der Tag des Handwerks offiziell mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht eröffnet.

Handwerk zum Erleben und Mitmachen bieten Innungen auf dem Marktplatz und vor der Bachkirche. Bauhandwerker bauen für einen Kindergarten der Stadt ein Spielhaus. Kinder können bei der Kfz-innung endlich das machen, was sie sonst nie dürfen: ein Auto bemalen. Ein Schmied zeigt die Kunst des Hufbeschlags. Tischler bauen zusammen mit den Gästen Nistkästen und Bilderrahmen. Bei den Malern werden Spiegel gestaltet, und die Steinmetze zeigen, wie aus einem Klotz ein Kunstwerk wird.

Außerdem präsentieren Elektro-Innung und SHK-Innung neuste Technologien für den Endverbraucher und gibt die IKK classic Tipps zum gesundbleiben. Für die Gaumenfreuden sorgen die Bäcker, Konditoren und Fleischer der Region. Und nicht zuletzt zeigen die Aktiven des Bratwurstmuseums in ihrer „Gläsernen Wurstfabrik“, wie von Hand die leckere Thüringer Rostbratwurst hergestellt wird.

Oldtimer-Sternfahrt

Zwischen 10 und 12 Uhr kommen Oldtimer aus ganz Thüringen auf den Ried-Platz an. Autos, Motorräder, Transporter und sogar eine historische   Feuerwehr haben sich angesagt. Besucher haben die Möglichkeit, den „Publikumsliebling“ zu wählen und tolle Preise zu gewinnen. Erster Preis ist ein Wochenende mit einem Elektro-Auto. Weitere Preise sind ein Gutschein der Friseur Masson AG sowie ein Tisch-Grill der Metallbauerinnung Erfurt-Ilmkreis.

Selbst elektromobil werden

Der Holzmarkt und die Zimmerstraße sind für die Elektromobilität reserviert. Fahrzeuge führender Elektrofahrzeug-Hersteller präsentieren auf dem Holzmarkt ihre Fahrzeuge. Probefahrten sind mit einigen Fahrzeugen den Tag über möglich. Auch die Kleinen dürfen selbst ans Steuer. Mit ferngesteuerten Modellautos und kleinen Elektro-Geländewagen können Kinder zwischen Holzmarkt und Erfurter Straße selbst fahren. Wer es auf zwei Rädern versuchen möchte, ist auf der Segway-Teststrecke genau richtig. In der Zimmerstraße ist zudem ein Parcours für Elektro-Fahrräder aufgebaut.

Kunsthandwerk im Zentrum

Kunsthandwerker aus ganz Thüringen säumen die Erfurter Straße und laden zum Stöbern ein. Ob Schmuck oder Bücher, Selbstgeschneidertes oder Gestricktes, Gedrechseltes oder Gemaltes – für Freunde des Kunsthandwerks ist auf jeden Fall etwas dabei.

Das zentrale Fest des Thüringer Handwerks wird in diesem Jahr gemeinsam von der Handwerkskammer Erfurt und der Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen organisiert. Große Unterstützung bei Organisation und Durchführung erhält das Handwerk durch die Stadtverwaltung Arnstadt, dem Unternehmerverein Arnstadt und den berufsständischen Versicherungen.

Thüringer Handwerkstag wählt neue Spitze

Thüringer Handwerkstag wählt neue Spitze

Pressemitteilung als pdf zum download

Der Thüringer Handwerkstag wählte am 14. Mai 2013 turnusmäßig für eine dreijährige Amtsperiode einen neuen Vorstand. Nachdem Erfurts Handwerkskammerpräsident Stefan Lobenstein Anfang letzten Jahres für den zurückgetretenen THT-Präsidenten Rolf Ostermann für ein Jahr ins Amt gewählt wurde, stand die ordentliche Wahl des gesamten Vorstandes an.


v. l. n. r.: Vorstandsmitglieder Konrad Zitzmann und Thomas Menge, Vizepräsidentin Sybille Hain, Vorstandsmitglied Helmut Adamy, Präsident Stefan Lobenstein, Vorstandsmitglied Klaus Nützel sowie Geschäftsführer Thomas Malcherek

Gewählt wurden:

Präsident
Stefan Lobenstein
Präsident der Handwerkskammer Erfurt
Erfurt

Vizepräsidentin
Sybille Hain
Landesinnungsmeisterin des Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker Thüringen-Sachsen-Anhalt
Erfurt

Vorstandsmitglieder

Klaus Nützel
Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen
Gera

Helmut Adamy
Präsident der Handwerkskammer Südthüringen
Suhl

Konrad Zitzmann
Landesinnungsobermeister der Landesinnung Thüringen
Leinefelde

Thomas Menge
Landesinnungsobermeister der Innung des Schornsteinfegerhandwerks im Freistaat Thüringen
Utzberg

Der Thüringer Handwerkstag (THT) ist die Spitzenorganisation des Thüringer Handwerks und setzt sich aus 32 Landesinnungsverbänden, Fachverbänden und Landesinnungen sowie den drei Handwerkskammern zusammen. Hauptaufgabe der THT ist die gesamthandwerkspolitische Interessenvertretung gegenüber dem Land und dem Bund.

Der THT vertritt die Interessen von knapp 32.000 Handwerksbetrieben mit rund 148.000 Beschäftigten und über 7.200 Lehrlingen. Mit einem Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro gehört das Handwerk zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen Thüringens.

61 Prozent aller Betriebe finden sich im Bau sowie im Metall- und Elektrobereich. Mit 15 Prozent sind die Betriebe der Gesundheitshandwerke die drittstärkste Gruppe, gefolgt vom Holzgewerbe mit einem Anteil von 12 Prozent. Die Handwerke in den Bereichen Glas, Papier sowie Nahrung und Bekleidung machen zusammen 12 Prozent des Handwerks aus.


„Tag des Handwerks“ am 21. September – Thüringer Handwerk feiert in Arnstadt

Der dritte bundesweite „Tag des Handwerks“ findet am 21. September – einen Tag vor der Bundestagswahl – statt. Das Thüringer Handwerk lädt für diesen Tag zum zentralen Fest nach Arnstadt ein. Mit vielen Informationen zum Handwerk durch die Innungen, Handwerk zum Mitmachen und Stauen, Show und Unterhaltung sowie der Ankunft der Oldtimer-Tour erwarten die Handwerkskammer Erfurt und die Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen als Organisatoren viele hundert Gäste in der Innenstadt Arnstadts. Ein Motto des Tages ist „Handwerk macht mobil“. Die Entwicklung der Mobilität und der Anteil des Handwerks daran stehen dabei im Blickpunkt.


Handwerksgeschäft belebt sich nach dem langen Winter

Nach den positiven Ergebnissen des Thüringer Handwerks in den letzten beiden Jahren hat sich die konjunkturelle Situation im Laufe des langen Winters leicht abgeschwächt. „Dank der grundsätzlich positiven Einschätzung der meisten unserer Betriebe sehen wir das Jahr 2013  aber optimistisch“, erwartet Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages, einen ähnlich guten Konjunkturverlauf wie 2012.

Das Bauhauptgewerbe und das Kfz-Handwerk sind die beiden Branchen, die in den ersten drei Monaten ihre Geschäftslage negativ beurteilten. Auftragslage, Betriebsauslastung und Umsatz stagnierten während der Wintermonate in vielen Bereichen. Gestützt wurde die Konjunktur dagegen durch eine stabile Nachfrage in den konsumnahen Handwerken.
 
Erste Prognosen für das zweite Quartal lassen ein besseres Geschäftsklima im Thüringer Handwerk erwarten. Insbesondere im Baubereich überwiegt seit dem Frühjahr der Optimismus. Nicht zuletzt eine konstant hohe Auftragsreichweite von mehr als 6 Wochen lassen erwarten, dass auch 2013 für die Bau- und Ausbauhandwerke ein gutes Jahr werden wird.

Insgesamt wird das Handwerk auch in 2013 von einigen Faktoren beflügelt. Die Arbeitslosigkeit bleibt auf niedrigem Niveau. Die Arbeitsplatzsicherheit steigt weiter an. Zurückliegende Lohnsteigerungen und zu erwartende positive Tarifabschlüsse lassen einen Anstieg der Kaufkraft und damit die Fortsetzung des guten privaten Konsums erwarten. Grundsätzlich kaufen die Deutschen nach wie vor mit Elan ein. Laut der GfK hat sich das Konsumklima im Winter auf hohem Niveau stabilisiert.

Ein weiteres Plus: Das Handwerk profitiert ohne Zweifel von seinem Image. Laut einer Prognos-Studie ist das Handwerk der Wirtschaftsbereich, dem die Bürger am meisten vertrauen.

Die bescheidene Dynamik der Exporte blockiert zwar Investitionen der Unternehmen. In den nächsten Monaten erwartet das Handwerk jedoch, dass sich der Knoten löst. Die vorteilhaften Kreditkonditionen sollten mehr und mehr Wirkung entfalten und neuen Schwung bei gewerblichen Investitionen bringen. Der Drang nach langlebigen und werthaltigen Gütern wird im Neubau wie in der Sanierung für die Bau- und Ausbauhandwerke für eine konstant positive Auftragslage sorgen.

Im Kraftfahrzeughandwerk trübte dagegen ein deutlicher Umsatzrückgang die Stimmung und lässt daher nur gedämpften Optimismus für das Geschäftsjahr aufkommen. Denn die rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung gerade im Kfz-Handwerk ist nicht allein auf saisonale Einflüsse zurückzuführen. Der Handel mit neuen Pkws stottert und der harte Wettbewerb zwingt zu kräftigen Preisnachlässen.

Handwerk sucht Lehrlinge

Die konstante Beschäftigtenentwicklung und gute Auftragslage im Handwerk haben derzeit ihre Kehrseite auf dem Ausbildungsmarkt. Viele Betriebe suchen für ausscheidende Mitarbeiter neue Fachkräfte sowie Auszubildende, um künftige Fachkräftelücken schließen zu können. Doch schon seit zwei Jahren findet nicht mehr jeder suchende Betrieb einen passenden Lehrling.

Über 1.000 offene Ausbildungsstellen sind derzeit in den Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern registriert – so viele wie noch nie. Zwar ist dies insbesondere auf die früher beginnende Suche der Betriebe nach Bewerbern zurückzuführen. Es bleibt aber zu befürchten, dass in diesem Jahr mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr unbesetzt bleiben. Gesucht wird in allen Handwerksberufen. Im letzten Jahr blieben in erster Linie Ausbildungsplätze im Baubereich, in den technischen Handwerken und in den Lebensmittelhandwerken unbesetzt.

THT-Präsident Lobenstein sieht eine Hauptaufgabe der Handwerkskammern darin, Interessenten möglichst passgenau zu vermitteln: „Wir müssen die richtigen Leute an die richtigen Stellen bringen“, so sein Ziel. Damit dies gelinge, sei eine intensive Berufsorientierung der Schüler notwendig. Darüber hinaus sollten Unterstützungsangebote wie Einstiegsqualifizierungen vor einer Ausbildung oder ausbildungsbegleitende Hilfen während der Ausbildung noch mehr genutzt werden, um Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen.

Die steigende Zahlen von Ausbildungsabbrüchen im Handwerk (über alle Ausbildungsjahre ca. 16 %, im 1. Ausbildungsjahr annähernd 30%) haben in erster Linie zwei Ursachen: falsche Vorstellungen des Lehrlings vom Beruf sowie unzureichende Qualifikationen und Motivation. Hinzu komme, so Lobenstein, dass nunmehr Betriebe vermehrt Jugendliche einstellten, bei denen die Aussichten auf eine erfolgreiche Ausbildung eher gering seien. Umso wichtiger sei e
ine umfassende  Berufsorientierung. „Mir ist es lieber, wenn Jugendliche in einem Praktikum feststellen, dass ein Beruf ihnen nicht liegt, als erst in der Ausbildung. Denn das ist für alle verschenkte Zeit.“

Handwerk gegen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn

Mindestlöhne sollten die Tarifparteien aushandeln. Damit spricht sich der Thüringer Handwerkstag gegen einen staatlichen Einheitsmindestlohn über alle Branchen und Regionen aus. Die Tarifpartnerschaft von Abreitgebern und Arbeitnehmern hat nach Überzeugung des THT dazu beigetragen, dass sich Deutschland wirtschaftlich stabil entwickelt hat. Dies sollte die Politik berücksichtigen und weiterhin den Tarifparteien die Hoheit über die Tariflöhne überlassen. Es gibt bereits in zahlreichen Branchen Mindestlöhne, die durch den Gesetzgeber für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Jüngstes Beispiel ist das Friseurhandwerk. Dort wurde jetzt eine bundesweite Einigung durch die Tarifparteien erzielt, die für allgemeinverbindlich erklärt werden soll.

Trotz aller Notwendigkeit von Lohn-Mindeststandards, sollten branchenspezifische und regionale Unterschiede berücksichtigt bleiben. Der THT geht davon aus, dass der politische Druck Abschlüsse von Mindestlöhnen beschleunigen wird. Entscheidende Verhandlungspartner müssen jedoch die Tarifparteien bleiben.

Thüringer Funktional- und Gebietsreform an den Bürgerbedürfnissen orientieren

Der Thüringer Handwerkstag erwartet von der Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden, die Diskussionen zur Funktional- und Gebietsreform auf eine sachorientierte Basis zu stellen. Wichtig sei, unterstreicht Lobenstein, das Verwaltungen verschlankt und Doppelstrukturen abgebaut werden. Aufgaben seien zu bündeln und Bürokratie abzubauen. Die Nähe zu den Bürgern und Unternehmen dürfe dabei jedoch nicht verschlechtert werden. Außerdem fordert er, dass eine größtmögliche Eigenverantwortung der Kommunen erhalten bleibt.

Eine Funktional- und Gebietsreform sollte insbesondere die Auswirkungen auf den ländlichen Raum einbeziehen wie beispielsweise die Qualität der Unternehmensbetreuung, eine ausgewogene Bildungs- und Infrastruktur sowie eine genaue Abwägung von Kosten und Nutzen einer Reform.

Bei allem Druck auf eine Neuordnung sollte laut Lobenstein der Erhalt der regionalen Identität berücksichtigt werden, um beispielsweise auch die gesellschaftliche Verantwortung des Handwerks zu wahren. Diese Verantwortung werde insbesondere in kleinen Strukturen erkennbar, beispielsweise im Engagement der Handwerker in den Innungen und Kreishandwerkerschaften oder für Vereine und Organisationen vor Ort.

Anerkennungsgesetz erleichtert ausländischen Fachkräften Eintritt ins Handwerk

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes am 1. April 2012 kann eine erste Zwischenbilanz gezogen werden.

„Das Handwerk hat sich bei der Umsetzung vor Ort im hohem Maße engagiert, um die Integration europäischer Fachkräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt voran zu bringen“, so THT-Präsident Stefan Lobenstein. Seit Mai 2012 wurden bundesweit knapp 10.000 Beratungen der Handwerkskammern zum neuen Rechtsanspruch auf Durchführung eines Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahrens gezählt. Über 1.700 Anträge gingen daraus hervor. Die Antragsteller stammen aus 77 Herkunftsländern, an der Spitze die Türkei und Polen.

Aufgrund der geringen Anzahl ausländischer Arbeitnehmer im Freistaat, war die Beratungsnachfrage bei den Handwerkskammern gering. Weniger als 20 Anfragen aus Thüringen gingen bisher bei den drei Handwerkskammern ein. Lobenstein: „Das Anerkennungsgesetz ist ein Mosaikstein für die Schaffung eines europäischen Wirtschaftsraums, der sich auch als ein Arbeitsraum für die Arbeitnehmer entwickeln soll. Dabei ist es wichtig, dass berufliche Abschlüsse vergleichbar und gegenseitig anerkannt werden.“ Die geringe Zahl der Anfragen sieht Lobenstein nicht als problematisch an.

Gleichwohl wünscht sich der THT-Präsident ein besseres Image Thüringens bei ausländischen Fachkräften und eine weitere Öffnung Thüringer Unternehmen für Fachkräfte aus dem Ausland. „Unsere Handwerksbetriebe können davon profitieren, wenn sich mehr ausländische Fachkräfte für den Freistaat interessieren.“