Berufsbildungsmodernisierungsgesetz wirft Licht und Schatten
THT ruft Bundes- und Landespolitik zur Stärkung der beruflichen Bildung auf
Anlässlich der Beschlussfassung des Bundesrates über das Berufsbildungsmodernisierungsgesetz vom 29. November erklärt Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V. (THT): „Der akute Fachkräftemangel stellt das Thüringer Handwerk vor eine der größten Herausforderungen. Die berufliche Bildung muss intensiver gestärkt werden. Nur so können wir zukünftig mehr junge Menschen von der Attraktivität einer Berufsausbildung im Handwerk überzeugen. Das neue Gesetz zur Stärkung und Modernisierung der beruflichen Bildung muss hierzu im Wesentlichen beitragen“, ruft er die Bundes- und Landesregierungen zur Weiterentwicklung der aktuellen Gesetzeslage auf.
Azubi-Mindestlohn belastet kleine Handwerksbetriebe
Lobenstein zieht eine durchwachsene Bilanz zu diesem Gesetz. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Belastungen für Klein- und Kleinstbetriebe, wie zum Beispiel die Mindestausbildungsvergütung. „Bei der Wahl ihres Berufes sind Jugendliche nicht nur auf das Geld orientiert, sondern vor allem auf die Leidenschaft für den Beruf. Eine staatlich vorgeschriebene Mindestausbildungsvergütung wird nicht dazu führen, mehr junge Leute für das Handwerk zu begeistern“, betont er. Lobenstein verweist auf die vielfältigen Nachwuchsgewinnungs-Maßnahmen, die die drei Thüringer Handwerkskammern als auch die Verbände im direkten Kontakt mit jungen Menschen an Kitas, Regelschulen und Gymnasien sowie im Rahmen von öffentlichkeitswirksamen Aktionen mit Erfolg leisten.
Umso bedeutender sind die im Berufsbildungsmodernisierungsgesetz verankerten Regelungen, die zu einer echten Stärkung der Berufsbildung beitragen. Demnach begrüßt das Thüringer Handwerk die neuen Zusatzbezeichnungen „Bachelor und Master Professional“ für höhere Fortbildungsabschlüsse, die man nach der Ausbildung erwerben kann. Dies ist ein außerordentlich wichtiger Meilenstein für die gleichwertige Behandlung von akademischer und beruflicher Bildung und das richtige Signal an junge Menschen. Lobensteil appelliert an die Politik: „Bei aller Internationalisierung soll der Meister aber auch zukünftig der Meister bleiben!“