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20. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

20. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

Thüringen steht im Jahr 2012 vor einem kommunalen Wahljahr. Am 22. April werden in 16 Landkreisen nahezu 200 Landräte, Bürger- und Oberbürgermeister gewählt.

Ein wichtiger Anlass für das Thüringer Handwerk, den Fokus des Interesses auf die kommunale Ebene zu richten. Schließ-lich ist das Handwerk als DIE WIRTSCHAFTSMACHT. VON NEBENAN. ein elementarer Bestandteil des kommunalen Lebens in Thüringen.

Mit seiner tiefen Verwurzelung und seinem hohen Verant-wortungsbewusstsein ist das Handwerk national, regional und lokal ein Garant für Stabilität. Ein zuverlässiger Partner in guten konjunkturellen Zeiten, aber auch in schwierigen Krisenmomenten!

Thüringer Handwerksbetriebe zeichnen sich nicht nur als bedeutende Arbeitgeber und Ausbilder aus, sondern tragen wie kein anderer Wirtschaftsbereich positiv und nachhaltig zur Lebensqualität in Thüringer Kommunen bei.

Handwerk und Kommunen sind aufeinander angewiesen. Kommunen sind wichtige Auftraggeber und gestalten die Rahmenbedingungen vor Ort. Hieraus ergibt sich zwingend die Notwendigkeit des intensiven Dialogs. Denn nur in Zu-sammenarbeit mit starken und handlungsfähigen Kommunen kann es gelingen, eine wirtschaftsfreundliche Umgebung zu schaffen und an erfolgreiche Entwicklungen der vergangenen Jahre anzuknüpfen.

Aus diesem Grund nimmt sich der Parlamentarische Abend zu seinem zwanzigjährigen Jubiläum dieser besonderen Thematik an und fragt:

„Wie handwerkerfreundlich sind Thüringens Kommunen? Welche Verbesserungsperspektiven sind aufzuzeigen, um die jetzigen Umfeldbedingungen auch zukünftig zu gewährleisten?“

Der Thüringer Handwerkstag wird in gewohnt offener Weise seine Meinung formulieren und politische Anstrengungen anmahnen. Der 20. Parlamentarische Abend findet am Mittwoch, den 21. März 2012 im Thüringer Landtag statt.

Handwerk in Thüringen zufrieden: Berufliche Bildung aufgewertet

Handwerk in Thüringen zufrieden:
Berufliche Bildung aufgewertet

„Mit der gestrigen Entscheidung, die Meisterqualifikation mit dem Bachelorabschluss gleichzustellen, wurde in Deutschland ein wichtiger Schritt getan, das hohe Bildungsniveau der beruflichen Weiterbildung anzuerkennen“, kommentiert der Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages, Thomas Malcherek, das Ergebnis der langen Diskussionen in der Kultusministerkonferenz. „Das ist ein starkes Signal an die Gesellschaft, dass tertiäre Bildungswege nicht nur über die Hochschule, sondern auch über die Berufsbildung möglich sind.“

Der Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) trage zu einer verbesserten Transparenz von Qualifikationen in Europa, mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem und der schnell erkennbaren Gleichwertigkeit von Qualifikationen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen bei, betonte Malcherek.

Für die Unternehmen erwartet er, dass Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR) und DQR wichtige Informationsinstrumente werden, da die Arbeitsmarktrelevanz von Qualifikationen im europäischen Kontext auf einen Blick deutlich wird. Die Zuordnung einer Qualifikation zu einer Niveaustufe des EQR biete künftig eine wichtige Erstinformation über das Vermögen eines Bewerbers – unabhängig von dem Bildungssystem und dem Lernort, an dem die Qualifikation erworben worden ist. Das erleichtere die Suche nach geeignetem Personal, auch über Landesgrenzen hinweg. Die verbesserte Transparenz von Qualifikationen auf dem europäischen Arbeitsmarkt komme ebenso den Bewerbern zugute.

Die Entscheidung sei ein starkes Signal an die Gesellschaft, dass tertiäre Bildungswege nicht nur über die Hochschule, sondern auch über die Berufsbildung möglich seien.

Malcherek hofft nun, dass damit der populären Forderung nach mehr Akademikern etwas Wind aus den Segeln genommen wird. Deutschland brauche nicht nur gute Mundwerker, sondern auch gute Handwerker, so der Geschäftsführer des THT.

Wichtig für das Handwerk bleibt nunmehr das Ziel, dass die dreijährige und dreieinhalbjährige Berufsausbildung mit dem Abitur gleichgesetzt wird. In dem gestern gefundenen Kompromiss wurden die schulischen Abschlüsse noch nicht in den Deutschen Qualifikationsrahmen eingeordnet.

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 1. Februar 2012

Konditormeister Stefan Lobenstein wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des Thüringer Handwerkstages gewählt

Konditormeister Stefan Lobenstein wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des Thüringer Handwerkstages gewählt

Die Mitglieder des Thüringer Handwerkstages wählten den Erfurter Konditormeister Stefan Lobenstein zum neuen Präsidenten.

Lesen Sie mehr zur Wahl und der aktuellen handwerkskonjunkturellen Lage in der Pressemitteilung.

Stefan Lobenstein
Präsident
Thüringer Handwerkstag e. V.

Der Thüringer Handwerkstag (THT) begrüßt die heute vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der „kalten Progression“.

Handwerk begrüßt Milderung der „kalten Progression“

Der Thüringer Handwerkstag (THT) begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der „kalten Progression“.

THT-Geschäftsführer Thomas Malcherek äußert sich zufrieden mit der Kabinettsentscheidung. „Damit folgt die Bundesregierung einer langjährigen Forderung des Handwerks. Die ab 2013 vorgesehene Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrages setzt die verfassungsrechtlich gebotene stärkere steuerliche Freistellung des Existenzminimums um. Zudem erfolgt mit der ab 2014 vorgesehenen Rechtsverschiebung des Einkommensteuertarifs ein erster Schritt zur Milderung der „kalten Progression“.“ Allerdings hätte sich das Thüringer Handwerk hier mehr Mut gewünscht.

Die Wirkung der „kalten Progression“ soll laut Kabinettsbeschluss alle zwei Jahre überprüft werden, allerdings gab es hierzu nur eine unverbindliche Absichtserklärung. Nach Auffassung des THT sollte die Überprüfung aus Gründen der Transparenz gesetzlich verbindlich geregelt werden.

Junghandwerker in Höchstform: Ehrung der Bundessieger 2011 – 11 Platzierungen für Thüringer Gesellen

Junghandwerker in Höchstform: Ehrung der Bundessieger 2011

11 Platzierungen für Thüringer Gesellen

Am 2. Dezember wurden 118 erste Bundessieger des Praktischen Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend, davon 38 junge Frauen, in der Stadthalle Bielefeld ausgezeichnet.

Aus dem Freistaat Thüringen kamen gleich vier erste Bundessieger: Büchsenmacher Nico Schwander, Holzbildhauerin Luise Matthes, Keramikerin Friederike Bach und Klavier- und Cembalobauer Julius Kubisch. Einen zweiten Platz im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk belegte René Höppner. Dritte Bundessieger wurden Augenoptiker Darius Ehrhardt, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Nico Luber, Zerspanungsmechaniker Bernd Rohmund sowie Goldschmiedin Emilia Protze.

Außerdem belegten Holzbildhauerin Luise Matthes den zweiten und Goldschmiedin Emilia Protze den dritten Platz beim Wettbewerb „Die gute Form“.

Die Ehrung nahmen Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und Lena Strothmann MdB, Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld vor.

Der 60. Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW – Profis leisten was!) und der 23. Wettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ wurden auch 2011 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Bei den Endausscheidungen dieser Deutschen Meisterschaften der jungen Gesellen haben 904 Landessieger in 118 Wettbewerbskategorien (Berufe inklusive Fachrichtungen) ihr fachliches Können gemessen.

Insgesamt haben 268 junge Handwerkerinnen und Handwerker einen der begehrten Plätze in den drei Siegerkategorien erreicht: I. Bundessieger: 118; II. Bundessieger: 84; III. Bundessieger: 66. Träger des Wettbewerbs sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Finanzielle Unterstützung leistete das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Der Thüringer Handwerkstag hatte bereits in der letzten Woche die Landessieger geehrt. Die Veranstaltung fand im BTZ Rohr-Kloster statt.

Eine Übersicht über alle Bundes- und Landessieger erhalten Sie hier als pdf zum download.

Frank Hippler und Rüdiger Bornemann mit Ehrennadel in Gold vom Thüringer Handwerkstag geehrt

Frank Hippler und Rüdiger Bornemann mit Ehrennadel in Gold vom Thüringer Handwerkstag geehrt


v.l.n.r.: Frank Hippler, Rüdiger Bornemann und Rolf Ostermann

Der Thüringer Handwerkstag (THT) ehrte während seiner gestrigen Mitgliederversammlung Frank Hippler mit der Ehrennadel in Gold und würdigte damit eine Person, die sich herausragende Verdienste um das Handwerk in Thüringen erworben hat.

Getreu seinem Lebensmotto: „Wenn du nicht weißt, was du willst, kannst du auch nicht wissen, wie du es erreichen kannst.“ habe Herr Frank Hippler seinen persönlichen Werdegang gestaltet, der ihn stets mit dem Handwerk in Verbindung brachte, so THT-Präsident Rolf Ostermann in seiner Laudatio vor rund 100 Gästen der Mitgliederversammlung.

Im Rahmen seiner beruflichen Herausforderungen in verantwortungsvollen Positionen, wie als stellvertretender Geschäftsführer der IKK Südthüringen ab dem Jahr 1991 oder später als Vorstand der IKK Südthüringen und der IKK Südostthüringen in den Jahren 1996 bis 2001, war Frank Hippler stets ein starker Partner des Thüringer Handwerks. Mit Aufnahme seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der IKK Thüringen im Jahr 2001 wurde dies abermals unterstrichen.

„Wichtig war für Frank Hippler stets der Bezug zur Handwerksorganisation. Fortdauernd hat er sich mit großem Engagement für das Thüringer Handwerk eingesetzt. Nicht zuletzt war er es, der dem Thüringer Handwerk im Rahmen der Fusionsprozesse der Innungskrankenkassen zur IKK classic, deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender er heute ist, eine starke Stimme gab“, so Ostermann. Weiterhin ist Frank Hippler langjähriges Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss des Thüringer Handwerkstages und unterstützt die Wahlhandlungen des THT regelmäßig als Wahlleiter.

Rüdiger Bornemann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kyffhäuser-Unstrut-Hainich, erhielt ebenfalls die goldene Ehrennadel des THT.

In der Laudatio würdigte Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages (THT) das Wirken Bornemanns, „der durch vorbildliches Handeln innerhalb der Handwerksorganisation und in der Öffentlichkeit das Handwerk mitgeprägt hat“.

Der Weg von Rüdiger Bornemann führte 1990 in das Handwerk, wo er sich nach der Wiedervereinigung als Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerks Thüringen für das Handwerk engagierte. Weiterhin habe er sich als Leiter der zuständigen Stelle der Tarifgemeinschaft der Landesinnungsverbände Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen guten Namen über die Grenzen Thüringens hinweg erarbeitet, so Ostermann.

Während seiner Tätigkeit als stellvertretender Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft hatte Rüdiger Bornemann im Bereich der Berufsausbildung maßgeblichen Anteil am Aufbau des Prüfungswesens in den Innungen. Darüber hinaus steuerte er als Geschäftsführer die Geschicke verschiedener Innungen und war in diesem Zusammenhang an der Vorbereitung und Durchführung der Innungsfusionen sowie den Zusammenschlüssen der Kreishandwerkerschaften Mühlhausen und Bad Langensalza sowie einige Jahre später an den Fusionen der Kreishandwerkerschaften Unstrut-Hainich-Kreis und Kyffhäuserkreis federführend beteiligt. Bornemann ist Geschäftsführer der zusammengeschlossenen Kreishandwerkerschaft, die das Handwerk in beiden Kreisen umfasst.

In seiner Laudatio betonte THT-Präsident Rolf Ostermann: „Mit seiner Kompetenz und seinem hohen Engagement für das Handwerk hat sich Herr Bornemann die Achtung und Anerkennung des gesamten Handwerks erworben.“

Mitgliederversammlung 2011 des Thüringer Handwerkstages e. V.

Mitgliederversammlung 2011 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 28. Septembert 2011 in Gera

„ENTSTAUBT, GESCHLIFFEN UND FRISCH POLIERT!
MIT NEUEM SELBSTBEWUSSTSEIN STELLT SICH DAS HANDWERK DER ZUKUNFT!“

Das Motto der THT-Mitgliederversammlung klingt vielversprechend – nicht zu Unrecht! Der wirtschaftliche Schock im Zuge der Finanzkrise 2008 ist überwunden und die Stimmung im Thüringer Handwerk so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Dies zeigen die aktuellen Umfragewerte, die einen branchenübergreifenden Aufschwung auf höchstem Niveau attestieren. „Ob Geschäftslage, Beschäftigungsentwicklung oder Umsatz, Thüringer Handwerksbetriebe gehen gestärkt aus der großen Krise hervor und schauen selbstbewusst nach vorn“, verkündet Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, zur THT-Mitgliederversammlung gute Meldungen aus dem Handwerk.

Die positiven Konjunkturdaten, mit denen das Handwerk seit über einem Jahr brilliert, haben vielerlei Gründe. Die wachsende Zahl an Arbeitsplätzen lässt zu, dass mehr Menschen für Qualitätsarbeit und werthaltige Produkte Interesse zeigen. Es ist spürbar, dass private Kunden aber auch Industrie und Gewerbe wieder stärker investieren. Von dieser Belebung des Binnenmarktes profitiert eindeutig das Handwerk – Die Milliarden aus den Konjunkturprogrammen des Bundes in den letzten beiden Jahren nicht zu vergessen, die insbesondere zur Stabilisierung der Bau- und Ausbauhandwerke beitrugen.

Es gibt auch ein „ABER“: Mit Sorge beobachtet das Handwerk die Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten sowie die zurückhaltenden Konjunkturprognosen namhafter Wirtschaftsinstitute. Obwohl die aktuelle Leistungskraft des Thüringer Handwerks überdurchschnittlich gut ist, erfordern diese Entwicklungen wachsame Beobachtung.

Der THT hofft, dass die Turbulenzen auf den Finanzmärkten nicht komplett auf die Realwirtschaft durchschlagen und eine erneute Wirtschaftskrise nach sich ziehen. Vieles hängt nach Überzeugung des THT jedoch davon ab, wie souverän und entschlossen die europäischen Regierungen die Haushalts- und die Euro-Krise in den Griff bekommen. Während sich die Betriebe immer flexibler auf konjunkturelle Schwankungen einstellen, wird die Sicherung des Fachkräftebedarfs dauerhaft eine weitaus größere Herausforderung darstellen. Handwerk ist aufgrund seiner durchweg qualifizierten Tätigkeiten auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Die Imagekampagne des Handwerks wurde daher Anfang 2010 insbesondere als Nachwuchswerbung gestartet und soll Jugendliche für das Handwerk begeistern. Ein Kampagnenziel ist es, dass Jugendliche Handwerk als jenen modernen und attraktiven Wirtschaftsbereich wahrnehmen, der es ist; mit vielfältigen beruflichen Perspektiven, Karrierechancen und großem Potenzial zur Selbstverwirklichung bis hin zur beruflichen Selbständigkeit.

Handwerk und Bildung
Eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Leistungsfähigkeit des Handwerks bleibt die schulische Bildung. Diese hält allerdings nur bedingt mit dem Innovationstempo der Wirtschaft Schritt. Neben einer Verbesserung von Bildungsstand und Motivation der Jugendlichen gilt es, die berufliche Orientierung als Scharnier zwischen Schule und Ausbildung zu verstetigen. Der Thüringer Handwerkstag fordert daher, das Programm „Berufsstart Plus“ endlich als Regelleistung zu etablieren, um Ausbildungsabbrüche zu verringern.

Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Einstiegsqualifizierung. Diese Langzeitpraktika mit verbindlichen Qualifizierungsbausteinen in Betrieben haben sich im Handwerk hervorragend bewährt und bereits vielen Jugendlichen zu einem erfolgreichen Start in die Ausbildung verholfen. Gerade in Zeiten sinkender Bewerberzahlen bleiben eine umfassende Berufsorientierung und die Einstiegsqualifikation wichtige Angebote für junge Menschen auf ihrem Weg in die Berufswelt.
 
Zum Wettbewerb um die künftigen Fachkräfte gehört darüber hinaus eine Schulnetzplanung, die den Anforderungen von Betrieben und Lehrlingen entspricht und nicht in erster Linie nach Landkreisgrenzen ausgerichtet ist. Hier erwartet das Thüringer Handwerk eine bessere Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft. Unsichere Schulstandorte und lange Wege zur Berufsschule führen zu weiter steigenden Abbrecherzahlen und tragen nicht dazu bei, insbesondere Ausbildungsberufe mit geringen Lehrlingszahlen in ihrer Attraktivität zu steigern. Das darf nicht Ergebnis der Schulnetzplanung sein.

Positiv bewertet das Handwerk die zusätzliche Landesförderung der Qualifizierung Berufstätiger. Mit den individuellen Weiterbildungschecks und der Förderung eines nebenberuflichen Masterstudiums werden neue Möglichkeiten in der Bildung von Arbeitnehmern geschaffen. Dies ist ein wichtiger Schritt, berufliche und akademische Bildung enger zu verzahnen und lebenslanges Lernen zu erleichtern. Allerdings, so die Forderung des Handwerks, sollten berufliche Abschlüsse stärkere Anerkennung im Studium erfahren. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Förderung des lebenslangen Lernens. Gerade Handwerksbetriebe mit durchschnittlich nur knapp fünf Beschäftigten sind darauf angewiesen, dass sich ihre Fachkräfte nebenberuflich qualifizieren.

Handwerk ist ein Megatrend – Förderung des Landes darf nicht am Handwerk vorbei gehen
Wachstumsfelder Thüringens aufzuzeigen, ist eine wichtige Aufgabe des Wirtschaftsministeriums und wird vom Handwerk begrüßt. Die im Trendatlas aufgeführten Wege und Leitlinien unterschlagen allerdings einen ganz bedeutenden Wirtschaftsbereich fast in Gänze: das Handwerk. Aus Sicht des Handwerks hat der Thüringer Trendatlas keine Balance zwischen Rasenmäherkürzung und punktueller Förderung gefunden, da er lediglich wenige Industriebranchen als Wachstumsmärkte identifiziert und den Rest der Wirtschaft von deren Erfolge lediglich partizipieren lassen will. Eine starke mittelständische Wirtschaftsstruktur entwickelt sich nach Überzeugung des Thüringer Handwerkstages jedoch nicht allein aus wenigen Clustern sondern aus der Breite innovativer und leistungsfähiger Unternehmen unterschiedlicher Branchen. „Förderpolitik darf keine Scheuklappen haben sondern muss branchenoffen sein“, fordert Ostermann vom Thüringer Wirtschaftsministerium eine breit angelegte Förderstruktur. Nicht die Hoffnung auf einige wenige Großinvestitionen bringt Thüringen voran. Das sind laut Ostermann „Luftschlösser“. Vielmehr muss geschaut werden, Fördergelder effizient einzusetzen.

Das im Frühjahr novellierte Mittelstandsfördergesetz wird vom Handwerk aufgrund seiner inhaltlichen Breite und Zielsetzung begrüßt. Für die kompetente Unterfütterung biete das Handwerk seine Mithilfe an, so Ostermann. Der Präsident kritisiert jedoch, dass bei der wirtschaftsministeriellen Strategieentwicklung zu wenig auf die Erfahrungen des Handwerks beispielsweise aus dem organisationseigenen Beratungswesen zurückgegriffen wird. Insbesondere werden laut Ostermann Handwerk und Innovationskraft zu selten miteinander in Verbindung gebracht. Als Schnittstelle zwischen Forschung, Industrie und Verbraucher ist das Handwerk jedoch eine wichtige Schnittstelle und hat auf zahlreichen technologischen Gebieten wie beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien, im Werkzeugbau, der Kfz- und der Elektrotechnik hohes Anwender-Know-how zu bieten.

Positionen auf Papier
Der Thüringer Handwerkstag gibt anlässlich der Mitgliederversammlung jedes Jahr ein Positionspapier mit den wesentlichen Forderungen an Bundes- und Landespolitik heraus.

Die Haushaltskonsolidierung in Bund wie Land sowie die Sicherung der Sozialversicherungssysteme als Grundlage dauerhafter Handlungsfähigkeit steht in 2011 im Mittelpunkt der Forderungen des Thüringer Handwerks. Dauerbrenner bleiben die Senkung der Steuersätze und eine Strukturreform des Einkommenssteuerrechts, um vor allem kleine und mittlere Einkommen zu entlasten und den „Mittelstandsbauch“ abzubauen. Das kompl
ette Positionspapier können Sie als pdf (siehe unten) downloaden.

Zahlen aus dem Thüringer Handwerk
Das Handwerk im Freistaat legt weiter zu. Bis Mitte des Jahres wuchs die Zahl der Thüringer Handwerksbetriebe auf 31.908. Ca. 146.000 Beschäftigte und 8.565 Lehrlinge zählten die Betriebe zum Stichtag 30. Juni. Der Umsatz betrug in 2010 ca. 14 Milliarden Euro.

Den Löwenanteil machen weiterhin die Handwerke der Anlage A (zulassungspflichtige Handwerke) aus. Mit 20.569 Betrieben bilden sie den mit Abstand größten Bereich vor der Anlage B1 (bis 2004 zum Vollhandwerk zugehörig und seither als zulassungsfreie Handwerke registriert) mit 6.047 Betrieben und der Anlage B1 (handwerksähnliche Gewerbe) mit 5.292 Betrieben.

Die zahlenmäßig stärksten Branchen sind weiterhin die Bau sowie die Elektro- und Metallhandwerke mit zusammen 61 Prozent aller Betriebe. Während der Anteil der Gesundheitshandwerke in den zurückliegenden 20 Jahren von ca. 10 Prozent auf 15 Prozent anwuchs, verringerte sich der Anteil der Nahrungsmittelhandwerke an der Gesamthandwerkszahl von fast 8 auf 4 Prozent. Während beispielsweise die Anzahl der Bäcker vom Jahr 2000 bis heute von 637 auf 526 und die der Fleischer von 702 auf 572 sank stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der Augenoptikerbetriebe von 245 auf 259 und die der Friseure sogar von 1.667 auf 2.168.

Die voraussichtlich auch in diesem Jahr weiter leicht gesunkene Zahl an Schulabgängern (2010 waren es 14.662) macht sich auf dem handwerklichen Ausbildungsmarkt bemerkbar. Über 700 offene Ausbildungsplätze sind in den Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern derzeit registriert, davon rund ein Drittel bereits für den Ausbildungsbeginn 2012 – so viele wie noch nie.

2.440 neue Ausbildungsverträge wurden bis zum Stichtag 15. September abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies lediglich 62 Verträge weniger. Ziel ist, bis Ende des Jahres wieder bis zu 3.200 Neuverträge abzuschließen.

Weiteres Zahlenmaterial können Sie als pdf (siehe unten) downloaden.

Als pdf zum downloaden:

Rede des Präsidenten

Positionspapier des Thüringer Handwerks

Das Thüringer Handwerk in Zahlen

Mitgliederversammlung 2011

„ENTSTAUBT, GESCHLIFFEN UND FRISCH POLIERT! MIT NEUEM SELBSTBEWUSSTSEIN STELLT SICH DAS HANDWERK DER ZUKUNFT!“

Die Leistungskraft des Handwerks ist so stark, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Alle Zeichen stehen auf Wachstum! Diese positive Entwicklung, kombiniert mit neuem Selbstbewusstsein, lässt das Handwerk einmal mehr als »DIE WIRTSCHAFTSMACHT. VON NEBENAN.« erstrahlen.

Dies ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um gestärkt den Herausforderungen der neuen Dekade zu begegnen. Ziel muss es sein, den Binnenmarkt weiter zu stärken und ein angemessenes Wachstum sicherzustellen. Darüber hinaus ist es wichtig, den demographischen Wandel und die damit einhergehenden Problemstellungen zu überwinden. Schließlich führen diese Entwicklungen in den nächsten Jahren zu einschneidenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Um den Wohlstand zu sichern, bedarf es eines klaren politischen Kompasses und einer stringenten Führung. Aktionistische Tagespolitik oder Populismus sind zu vermeiden.

Das Thüringer Handwerk stellt seine Positionen diesbezüglich vor. Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2011 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 28. Septembert 2011 in Gera.

Handwerk hofft auf Länder-Einsicht

Handwerk hofft auf Länder-Einsicht

Am Freitag, 23. September, entscheidet sich, ob die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierung doch noch eine Chance bekommt. Der Bundesrat tritt dann zur nächsten Sitzung zusammen und hätte die Chance, einen Vermittlungsausschuss zu diesem Thema anzurufen. Unter anderem aus Thüringen war die Ablehnung der steuerlichen Förderung gekommen.

Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, ruft die Thüringer Landesregierung auf, ihr „Nein“ zur steuerlichen Förderung aufzugeben. „Eine Energiewende in Deutschland wird nur dann gelingen, wenn wir neben dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien vor allem die Einsparpotenziale nutzen.“ Und die sind im Gebäudebereich besonders hoch. Rund 40 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebereich. In den privaten Haushalten entfallen rund 80 Prozent des Energieverbrauchs auf die Heizung.

Das Nein der Länder wurde insbesondere mit den erwarteten Steuermindereinnahmen begründet. Ostermann dazu: „Es hat sich gezeigt, dass steuerliche Förderungen für Investitionen dem Staat nicht automatisch weniger Einnahmen bescheren. Was hier unterstützt wird, sind zusätzliche Investitionen, die zusätzliche Steuereinnahmen für die Länderhaushalte bedeuten.“

Das Handwerk in Thüringen sieht sich gut gerüstet für die energetische Gebäudesanierung. Rund 1.800 Installateure und Heizungsbauer, die 2.300 Elektrobetriebe, 570 Zimmerer, 650 Dachdecker und 200 Schornsteinfeger sind hier kompetente Partner.

Weiter fordert der THT von der Thüringer Landesregierung, der erst kürzlich vom Bundeskabinett beschlossenen Entfristung der Ist-Besteuerung bis zu einer Umsatzgrenze von 500.000 Euro während der Bundesratssitzung am Freitag zuzustimmen. Auch diese Entscheidung ist zustimmungspflichtig und kann erst mit einem Ja der Länderkammer in Kraft treten. Für die meisten Handwerksbetriebe bedeutet die Ist-Besteuerung eine wichtige Liquiditätshilfe, da sie die Umsatzsteuer erst dann abführen müssen, wenn die Rechnung tatsächlich beglichen ist. Durch die spätere Zahlung der Umsatzsteuer ergeben sich keine Steuerausfälle, sie wird lediglich später fällig.