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Rolf Ostermann als THT-Präsident bestätigt

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Suhl, 21. September 2010

Rolf Ostermann als THT-Präsident bestätigt

Der Thüringer Handwerkstag e. V. wählte während der Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Rolf Ostermann, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, wurde in seinem Amt als THT-Präsident bestätigt. Dem Karosseriebauermeister aus Mühlhausen steht als neue Vizepräsidentin Sybille Hain, Friseurmeisterin aus Erfurt und Obermeisterin des Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt, zur Seite. Weitere Vorstandsmitglieder sind die beiden Kammerpräsidenten Helmut Adamy aus Südthüringen und Klaus Nützel aus Ostthüringen sowie die Landesinnungsmeister Hans Jürgen Vogel aus Gera und Konrad Zitzmann aus Ingersleben.

v.l.n.r.: Konrad Zitzmann, Hans Jürgen Vogel, Thomas Malcherek, Sybille Hain, Rolf Ostermann, Helmut Adamy, Klaus Nützel

Die Mitgliederversammlung im Suhler Congress Centrum stand ganz im Zeichen der Imagekampagne des Deutschen Handwerks. Wie ein Leben ohne Handwerk aussehen würde, demonstrierten die Urmenschen als Empfang der Gäste. In Fell gehüllt und mit Keulen und Stöckern bestückt begrüßten vier „Steinzeit-Mitarbeiter“ des BTZ Rohr-Kloster die Gäste der Mitgliederversammlung und waren natürlich an dem Tag begehrtes Fotomotiv – auch für den neuen THT-Vorstand.

Neben den Neuwahlen standen politische Forderungen des Handwerks an die Politik im Blickpunkt der Mitgliederversammlung. Was das Handwerk alles auf der Wunsch- und Forderungsliste hat, erläuterte Ostermann gegenüber den Gästen, darunter Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Liquiditätssicherung und Investitionsförderung, Fachkräfte- und Nachwuchssicherung, Berufsorientierung nach Vorbild des Projektes „Berufsstart plus“ als schulische Regelleistung, ein mittelstandsorientiertes Vergabegesetz und die Beibehaltung des Forderungssicherungsgesetzes standen waren ganz oben auf der Agenda der handwerklichen Positionen. Zur angespannten Haushaltslage im Freistaat hieß es vom THT: „So viel Konsolidierung wie möglich, so viel Konjunktur- und Wachstumsstützung wie nötig.“

 

Mitgliederversammlung 2010

Mitgliederversammlung 2010

„DAS HANDWERK.
DIE WIRTSCHAFTSMACHT. VON NEBENAN.“

Mit diesem Slogen hat das deutsche Handwerk im Januar die Imagekampagne gestartet.

Mit den bisherigen Aktivitäten wie z. B. TV-Spots oder Anzeigen haben wir von vielen Seiten positive Resonanzen erhalten.

Ziel ist es, unserer Gesellschaft die Bedeutung, Vielfältigkeit und Schlagkraft des Handwerks vor Augen zu führen.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat gezeigt, welch großer Stabilitätsfaktor das Handwerk in unserem Wirtschaftsleben ist. Ebenso setzen sich die ethischen Wirtschaftsgrundsätze des Handwerks erheblich von denen der Verursacher der Krise ab.

Daher ist es geboten, Rahmenbedingungen zu schaffen, in dem die heimische, binnenmarktorientierte und mittelständische Wirtschaft ausreichend Entfaltungsmöglichkeit findet und nicht belastet wird.

Das Thüringer Handwerk stellt seine Positionen diesbezüglich vor.

Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2010 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 21. Septembert 2010 in Suhl.

Sybille Hain neues THT-Vorstandsmitglied

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages e. V. vom 3. Juni 2010

Sybille Hain neues THT-Vorstandsmitglied

Die Friseurmeisterin Sybille Hain wurde in den Vorstand des Thüringer Handwerkstages e. V. (THT) gewählt und ist damit die erste Frau in diesem Gremium. Die Wahl fand während der Mitgliederversammlung des THT im BTZ Rohr statt.

Seit 2004 steht die Erfurterin dem Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt als Landesinnungsmeisterin vor und gehört darüber hinaus dem Vorstand des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks an.

Der Landesinnungsverband ist seit 1992 Mitglied im THT und gehört somit zu den Gründern der höchsten Interessenvertretung des Handwerks im Freistaat, das mit aktuell über 31.600 Betriebe, rund 141.000 Beschäftigten sowie 11.000 Lehrlingen eine wichtige Säule der Wirtschaft Thüringens darstellt.

Thüringer Handwerk auf Internationaler Handwerksmesse in München dabei

Thüringer Handwerk auf Internationaler Handwerksmesse in München dabei

Mit einem rund 140 Quadratmeter umfassenden Gemeinschaftsstand präsentiert sich das Thüringer Handwerk während der Internationalen Handwerksmesse (IHM) vom 3. bis 9. März in München. Damit ist die Ausstellungsfläche gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 30 % gewachsen. Neun Thüringer Handwerksbetriebe nutzen die Gelegenheit, auf der größten Handwerksmesse Europas vertreten zu sein und demonstrieren die große Bandbreite vom traditionellen Handwerk. Vertreten ist neben traditionellem Handwerk wie einem Leitermacher aus Weißenborn oder Glasbläser und Porzellanmaler aus dem Thüringer Wald auch innovativen Handwerk aus dem Freistaat. Abgerundet wird der Gemeinschaftsstand vom Innovations- und Kommunikationszentrum des Thüringer Handwerks, an dem sich die Besucher umfassend informieren können.

Der Thüringer Gemeinschaftsstand wird von der Handwerkskammer für Ostthüringen organisiert.

Abgerundet wird die Präsentation des Handwerks aus dem Freistaat auf der IHM durch das Umweltzentrum des Thüringer Handwerks, das sich am Aktions- und Beratungszentrum der Umweltzentren des Handwerks aus ganz Deutschland einbringt. Dort werden Kunden und Handwerker beispielsweise rund um den Umweltschutz, Energie und Umwelt als Geschäftsfeld oder auch zu Fördermaßnahmen beraten.

Die Internationale Handwerksmesse auf der Neuen Messe in München hat für die Besucher täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend: Gute Ausbildung mit Siegen belohnt

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend: Gute Ausbildung mit Siegen belohnt

Mit insgesamt 9 Platzierungen bei den Bundesleistungswettbewerben der Handwerksjugend zeigte sich der Thüringer Handwerksnachwuchs erneut in hervorragender Form.

Die jeweils drei mal erreichten 1., 2. und 3. Plätzen bei den Bundeswettkämpfen unterstreichen das hohe Niveau der handwerklichen Ausbildung im Freistaat. Mit der heutigen Auszeichnungsveranstaltung würdigt der Thüringer Handwerkstag die Leistungen des Berufsnachwuchses und ehrt die Bundes-, Landes- und Kammerbezirkssieger.

In 36 Berufen war die Thüringer Handwerksjugend in den letzten Wochen bei den Bundes-Leistungswettbewerb angetreten. In eigenen Kammer- und Landeswettbewerben hatten sich zuvor die Zimmerer, Tischler, Kfz-Mechatroniker, Konditoren, Bäcker, Friseure, Fleischer und Bürokaufleute im praktischen Wettstreit gemessen und ihre Besten ermittelt. Insgesamt nahmen 64 junge Gesellinnen und Gesellen an den Wettbewerben auf Kammer- und Landesebene teil. In Gewerken, in denen kein eigener Landeswettbewerb durchgeführt wurde, fanden direkt die Bundeswettbewerbe statt. Hier wurde jeweils der „notenbeste“ Geselle als Thüringer Starter nominiert.

Nachdem in den letzten Jahren die Zahl der Thüringer Wettbewerbe und Teilnehmer zurück gegangen war, konnte in diesem Jahr wieder eine Steigerung verzeichnet werden.

Sieger sind die Leistungsträger von morgen

Mit hervorragenden Leistungen warteten auch dieses Jahr die Sieger der Wettbewerbe auf. Dies zeigt einmal mehr, dass eine gute Ausbildung nicht in erster Linie eine Frage der Masse sondern der individuellen Klasse, der Ausdauer und des Willens ist. Außerdem braucht es ein entsprechend förderndes Umfeld in Ausbildungsbetrieben, Überbetrieblicher Lehrunterweisung und Berufsbildenden Schulen.

Der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, lobt in diesem Zusammenhang die gute Situation, in der sich das Thüringer Handwerk im Bereich der Überbetrieblichen Lehrunterweisung befindet. „Auf dem jetzt erreichten Niveau sollten wir aufbauen und das erfolgreiche System der Dualen beruflichen Bildung weiter festigen und ausbauen. Die Landesregierung fordert er zugleich auf, die Duale Berufsausbildung als zentralen Bereich beruflicher Erstausbildung weiter zu fördern und damit die hohe Qualität der Thüringer Fachkräfte auch künftig sicher zu stellen.

Die erfolgreichen Teilnehmer am Leistungswettbewerb zeigen deutlich: Leistung lohnt sich. Sie zeigen auch: Handwerk lohnt sich! Eine Ausbildung im Handwerk ist ein guter Start ins Berufsleben und bildet eine wichtige Basis für den beruflichen Erfolg. Im Thüringer Handwerk bildet der leistungsorientierte Berufsnachwuchs eine wichtige Basis für die künftige Generation der Leistungselite in diesem Wirtschaftsbereich. Viele der Teilnehmer an den Wettbewerben beschreiten weitere Karrierewege im Handwerk, absolvieren die Meisterausbildung oder studieren. Hieraus erwachsen traditionell die künftigen Unternehmer im Handwerk.


Leistungswettbewerb der Handwerksjugend  – Deutschlands größter Berufswettbewerb

Es wurden alle Thüringer Sieger der Wettbewerbe auf Kammer-, Landes- und Bundesebene sowie die Ausbildungsbetriebe vom Thüringer Handwerkstag und dem Thüringer Kultusministerium ausgezeichnet. Ehrengast und Festredner ist Kultusminister Christoph Matschie.

Der Leistungswettbewerb der Handwerksjugend ist der größte Berufswettbewerb Deutschlands und alljährlich Gradmesser für die Leistungen in der handwerklichen Ausbildung. Auf Bundesebene haben sich in diesem Jahr 896 Landessieger in 121 Wettbewerbsberufen (incl. der Fachrichtungen) gemessen.

Mit dem Wettbewerb wird nicht nur Werbung für die Qualität handwerklicher Ausbildung betrieben. Der Praktische Leistungswettbewerb ist zudem eine Möglichkeit der Förderung begabter Lehrlinge und Gesellen. Bereits im Rahmen der Wettbewerbsvorbereitung erhalten die jungen Leute tiefere Einblicke in ihre Berufe als es Ausbildung und Arbeitsalltag zulassen. In einigen Handwerken werden sogar spezielle Workshops organisiert, um die Teilnehmer auf ihren Start vorzubereiten.

Die Kammer- und Landessieger können außerdem in die Begabtenförderung des Bundes aufgenommen werden. Mit dieser Förderung werden berufliche und persönliche Fortbildungen unterstützt. Viele nutzen diese Möglichkeiten, um sich beispielsweise auf die Meisterprüfung vorzubereiten oder Auslandspraktika zu finanzieren.

Teilnahmeberechtigt am Praktischen Leistungswettbewerb sind Junghandwerker aus allen handwerklichen Berufsgruppen, die zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 23. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Ihre Prüfung muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet worden sein.

Die Leistungswettbewerbe auf Kammer- und Landesebene werden vom Land Thüringen gefördert.

Thüringer Bundessieger 

Beruf

Name

Geb.datum

Ausbildungsbetrieb

Bundessieger

Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer

Schuchardt, Toni Kleinvargula

17.06.1989

Mock-Isoliertechnik GmbH Gothaer Landstraße 13, 99947 Bad Langensalza

1. Bundessieger

Friseur

Kirchner, Alexander Steinach

24.03.1990

Friseur- und Kosmetiksalon Vogel Inh. Katrin Kirchner Am Ockerwerk 33, 96523 Steinach

1. Bundessieger

Zimmerer

Schaaf, Marcel Weimar

07.11.1986

Denkmalbau Ettersburg GmbH Hauptstr. 24, 99439 Ettersburg

1. Bundessieger

Dachdecker

Verges, Stefan Großberndten

23.03.1986

Strickrodt & Söhne GmbH Hauptstraße 18, 99713 Rockstedt

2. Bundessieger

Fahrzeuglackierer

Meier, Andreas Altenburg

22.07.1984

Göppel Bus GmbH Mittelweg 4, 04603 Nobitz-Ehrenhain

2. Bundessieger

Holzbildhauer (Gute Form)

Münder, Isolde Wiesenburg/Mark

28.07.1987

Schnitzschule Empfertshausen Andenhäuser Straße 2, 36452 Empfertshausen

2. Bundessieger

Mechaniker für Reifen und Vulkanisationstechnik

Petschak, David Berka-Hausbreitenbach

25.10.1989

Reifenservice Raik Billerbeck

Frankfurter Str. 42, 36460 Kieselbach

3. Bundessieger

Mediengestalter Digital und Print

Grimm, Julia

Schleiz

28.01.1986

Druckservice Schleiz Naumann und Partner GmbH

Greizer Str. 7-9, 07907 Schleiz

3. Bundessieger

Maßschneider

Gerlach, Franziska

25.01.1989

Maßschneiderei Annerose Holland-Moritz Dörntal 26, 98587 Steinbach-Hallenberg

3. Bundessieger

 Entwicklung des Wettbewerbs auf Landesebene

 

Anzahl vertretene Berufe

Sieger (Kammerbezirk und Land)gesamt

davon aus dem Kammerbezirk

Erfurt

Gera

Südthüringen

PLW 2000

35

71

29

21

21

PLW 2001

42

74

25

28

21

PLW 2002

42

68

27

20

21

PLW 2003

49

94

31

36

27

PLW 2004

35

60

22

19

19

PLW 2005

29

44

15

15

14

PLW 2006

25

39

15

15

9

PLW 2007

28

48

16

15

17

PLW 2008

30

42

8

10

14

PLW 2009

36

64

18

25

21

 Entwicklung der Bundessiege – Thüringer Teilnehmer 

 

Anzahl Bundessieger gesamt

davon

I. Plätze

II. Plätze

III. Plätze

PLW 2000

8

2

3

3

PLW 2001

9

5

1

3

PLW 2002

8

3

2

3

PLW 2003

12

2

7

3

PLW 2004

7

1

2

4

PLW 2005

8

5

2

1

PLW 2006

12*

4*

6

2

PLW 2007

5

4

1

 

PLW 2008

11

5

 

6*

PLW 2009

9*

3

3*

3

 * inclusive 1x „Gute Form“ (Wettbewerb der Kunsthandwerker)

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera, 25. November 2009

Als pdf zum downloaden:

Rede des Präsidenten

Positionspapier des Thüringer Handwerks

Das Thüringer Handwerk in Zahlen

Impressionen


Geehrt: THT-Präsident Rolf Ostermann würdigte die Verdienste von Orthopädietechnikermeister Frank Jüttner mit der Ehrennadel in Gold. Finanzministerin Marion Walsmann und der künftige ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke waren die ersten Gratulanten.


Präsident Rolf Ostermann während seiner Ansprache


Ansprache von Holger Schwannecke, designierter Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks


Grußwort der Thüringer Finanzministerin, Marion Walsmann

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages in Gera, 25. November 2009

Thüringer Handwerkstag fordert von Bund und Land Entscheidungen mit mittelstandsorientiertem Augenmaß

Der Thüringer Handwerkstag (THT) forderte während seiner Mitgliederversammlung in Gera nachdrücklich Entlastungen für Betriebe und Beschäftigte bei Steuern und Sozialabgaben, den Erhalt und eine bessere Anerkennung des Dualen Berufsausbildungssystems sowie liquiditätsfördernde Finanzprodukte insbesondere für Kleinbetriebe.

Während sich die industrielle Weltwirtschaft und das Finanzsystem als labile Größen erwiesen, trotzte das Handwerk – nicht nur in 2009 – auch großen Krisen.

„Stärke wahren – Kompetenz sichern. Weichenstellungen für das Handwerk.“ Dieses Motto stellte sich der Thüringer Handwerkstag für die Mitgliederversammlung und formulierte seine Forderungen für den Beginn des neuen Jahrzehnts. Deutlich machten die Handwerker damit ihre Position in der Mitte der Gesellschaft. Politische Entscheidungen wie die 2004 durchgeführte Novellierung der Handwerksordnung hatten zwar einen kurzfristigen Effekt in der sprunghaft gestiegenen Betriebsanzahl, entzogen den 53 betroffenen Handwerken jedoch wichtige Qualitätsparameter wie beispielsweise Meisterqualifikation und Ausbildung. Langfristig wird der Wirtschaft in den Regionen dadurch nicht nur Leistungskraft entzogen, sondern auch der Gesellschaft ein ehrenamtlich engagierter Mittelstand.

 

Konstant durch die Krise

Das Thüringer Handwerk hat sich in der Wirtschafts- und Finanzkrise bisher als stabile Wirtschaftsgröße erwiesen. So blieb beispielsweise die Beschäftigung mit rund 140.500 in den insgesamt knapp 31.500 Handwerksbetrieben konstant. Dies gilt auch für jene Branchen, die als Zulieferer für die Industrie von der Wirtschaftskrise betroffen waren. Als richtige und wichtige Maßnahmen beurteilt der THT die Konjunkturpakte der Bundesregierung, die einen wesentlichen Anteil daran haben, dass sich die Wirtschaftskrise nicht ungebremst auf die Gesamtwirtschaft und die Beschäftigung niederschlägt. Das Konjunkturprogramm II fängt in weiten Teilen auf, was durch die Investitionszurückhaltung der gewerblichen Wirtschaft weggebrochen ist. Zufrieden ist das Handwerk mit der privaten Nachfrage, die überraschend konstant geblieben ist. Ausnahme bildet allerdings weiterhin der Wohnungsneubau, der seit Jahren die Talsohle nicht verlässt. Für den Bau- und Ausbaubereich nimmt die energetische Gebäudesanierung dank umfangreicher staatlicher Förderungen eine immer wichtigere Rolle ein, kann jedoch den eingebrochenen Neubaubereich nicht kompensieren. Das Handwerk hat sich mit speziellen Qualifikationen auf die Nachfrage nach erneuerbaren Energien eingestellt und kann den Kunden mit qualifizierten Fachkräften und Fachbetrieben entsprechendes Know how anbieten. Damit spielt das Handwerk eine wichtige Rolle in der Umsetzung  und Nutzung der modernen Technologien.

 

Liquidität der Betriebe sichern

Trotz der stabilen Entwicklung in 2009: Überstanden ist die Krise für das Handwerk noch nicht. Für 2010 wird mit einer Insolvenzwelle in der Deutschen Wirtschaft gerechnet. Davon wird voraussichtlich auch das Handwerk betroffen sein.

Insbesondere die restriktive Kreditpolitik der Geldinstitute bereitet dem Handwerk zunehmend Sorge. Von einer Kreditklemme will der THT zwar nicht sprechen. Es mehren sich jedoch Anzeichen, dass die zurückhaltende Kreditvergabe zunehmend Betriebe in Liquiditätsprobleme bringt. Die Gefahr besteht, dass eigentlich gesunde Betriebe in ihrem Bestand gefährdet werden, weil ihnen nicht ausreichend Fremdkapital zur Verfügung gestellt wird.

Benötigt werden vor allem kurzfristige Finanzierungen für Umlaufmittel und Investitionen der Betriebe.

 

„Handwerk-Liquid“

Der Thüringer Handwerkstag hat gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Thüringen und der Thüringer Beteiligungsgesellschaft  in diesem Jahr mit „BBT-Handwerk“ und MBG-Handwerk“ bereits zwei spezielle Programme initiiert. Es fehlt jedoch ein Klein-Kreditprogramm, mit dessen Hilfe Betriebe Kredite zwischen 10.000 und 20.000 Euro schnell und unbürokratisch erhalten. Dieses „Handwerk-Liquid“-Programm sollte die Thüringer Aufbaubank auflegen und dabei das Hausbankprinzip aussetzen. Dies ist eine wesentliche Forderung des THT an den neuen Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig, der in einem Spitzengespräch mit dem Thüringer Handwerk bereits angekündigt hatte, die Betriebe unterstützen zu wollen, damit sie die kritische Phase überstehen.

Das Handwerk befürchtet für das kommende Jahr deutlich mehr Probleme auf die Betriebe zukommen als noch in diesem Jahr. Unter einem geringen Wachstum, einem Anstieg der Insolvenzen und damit steigender Arbeitslosigkeit in 2010 wird die Nachfrage leiden. Es bleibt abzuwarten, wie stark das Handwerk davon betroffen sein wird. Wesentlich für die wirtschaftliche Stabilität des Handwerks wird die Fortsetzung der Konjunkturpakete sein.

 

Einkommenssteuer reformieren

Positive Signale setzte die Bundesregierung mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Es steht weitgehend im Einklang mit den dringlichsten Forderungen des Handwerks. So werden bei der Unternehmenssteuer und der Erbschaftssteuer die Krise verschärfenden Auswirkungen korrigiert. Entlastungen bei der Einkommensteuer stärken die Kaufkraft zum 1. Januar 2010.

Darüber hinaus erwartet das Handwerk einen einfachen, niedrigen und gerechten Einkommensteuertarif. Die konzeptionellen Vorarbeiten dafür müssen noch in dieser Legislatur geleistet werden.

Die Forderung nach einem ermäßigten Steuersatz auf arbeitsintensive Leistungen wurde hingegen noch nicht umgesetzt. Während das Beherbergungsgewerbe im Rahmen des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes zum 1.1. 2010 mit einer ermäßigten Mehrwertsteuer rechnen kann, bleiben die arbeitsintensiven Handwerker weiterhin von einer hohen Mehrwertsteuer belastet. Schon im Hinblick auf die Bekämpfung der Schwarzarbeit wäre eine verminderte Mehrwertsteuer dringend erforderlich.

 

Berufliche Ausbildung braucht Vorfahrt

Mit Stand vom 31. Oktober 2009 wurden im Thüringer Handwerk 3.543 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Damit lernen aktuell 11.423 junge Menschen eine Beruf im Handwerk. Das Minus von 16,5 Prozent Neuverträgen im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem den sinkenden Schulabgängerzahlen geschuldet. Erstmals blieben mehr als 300 Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es keine oder keine geeigneten Bewerber gab. Dieses Problem trat insbesondere in technischen Ausbildungsberufen wie Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizungs- und Klimatechnik auf.

Die Sicherung der Dualen Berufsausbildung bleibt ein wesentlicher Bereich der politischen Arbeit des THT. Im Wissen um die dramatische demografische Entwicklung in den kommenden Jahren steht daher die Sicherung der Fachkräfte sowie eine kontinuierliche Ausbildung im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang fordert der THT, die Berufsorientierung „Berufsstart plus“ als eine Regelleistung des Landes zu etablieren. Die Förderung der Überbetrieblichen Ausbildung durch das Land soll in gleicher Höhe fortgesetzt werden, um die hohe Qualität der Ausbildung weiterhin zu gewährleisten.

Generell muss die berufliche Ausbildung und Qualifizierung entsprechend ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland Anerkennung finden. In diesem Zusammenhang fordert das Handwerk, die hohe Qualität der Ausbildung sicher zu stellen und die berufliche Ausbildung den Anforderungen der Betriebe entsprechend auszurichten. Hierzu gehört beispielsweise als Voraussetzung für eine Ausbildung der Nachweis der Ausbildungseignung. Im Handwerk ist die Ausbildungseignung ein Bestandteil der Meisterprüfung. Damit ist ein
e gleichmäßig hohe pädagogische Qualifikation gewährleistet. Dieses muss für alle ausbildenden Betriebe gelten.

Die zurückgehenden Lehrlingszahlen wirken sich auf die Berufsschulstandorte aus. Das Kultusministerium sollte daher dringend eine Clearingstelle einrichten, um die Schulnetzplanung zu organisieren und Abstimmungsproblemen vorzugreifen. Hierbei sind die Wirtschaftskammern dringend und im Vorfeld von Entscheidungen einzubeziehen.

Eine qualifizierte Aus- und Fortbildung ist für das Handwerk die wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und den Fortbestand der Betriebe. Von den 31.500 Betrieben wird altersbedingt in den nächsten zehn Jahren rund jeder Dritte übergeben; ohne kein geeigneten Nachfolger droht die Schließung. Der Handwerksorganisation wie der Landesregierung muss gleichermaßen daran gelegen sein, erfolgreiche Betriebsübergaben mit dem Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze zu organisieren.

 

Kommunale Gebühren und Abgaben dürfen niemanden überfordern

Zu einem drängenden Problem für Betriebe entwickeln sich – regional unterschiedlich – die kommunalen Gebühren und Abgaben, insbesondere für Abwasser- und Straßenausbau. Teilweise sehen die Satzungen keine Ratenzahlungen vor. Somit sind die Beiträge sofort fällig und können für Betriebe zu Existenz bedrohenden Forderungen werden. Der Thüringer Handwerkstag fordert daher ein Landesgesetz, in dem die Kommunen angewiesen werden, die entsprechenden Satzungen mit der Möglichkeit von variablen Ratenzahlungen und Zinsen zu ändern.

mitgliederversammlung 2009

Mitgliederversammlung 2009

Der Wähler hat gewählt und eine neue Regierung nimmt ihre Arbeit auf.

Das Thüringer Handwerk hat das von der Wirtschafts- und Finanzkrise überschattete Superwahljahr 2009 maßgeblich begleitet.

Die aufgemachten Forderungen an die Politik haben nach der Wahl umso mehr Bestand. Nun ist es an der Zeit, vor Augen zu führen, welche Partei sich für das Handwerk einsetzt und wie die Weichenstellungen für das neue Jahrzehnt vorgenommen werden.

Der Thüringer Handwerkstag wird sich unter dem Titel „Stärke wahren – Kompetenz sichern. Weichenstellungen für das Handwerk!“ der Thematik nähern und in gewohnter Weise seine Meinung formulieren und politische Anstrengungen anmahnen.

Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2009 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 25. November 2009 in Gera.