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Ermäßigter Mehrwertsteuersatz – Handwerk begrüßt Kurswechsel der Bundesregierung

Ermäßigter Mehrwertsteuersatz – Handwerk begrüßt Kurswechsel der Bundesregierung

In einigen europäischen Ländern gilt bereits für bestimmte arbeitsintensive Dienstleistungen ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz – mit spürbarem Erfolg. Bislang hatten sich die deutschen Regierungen stets gegen eine Einführung in Deutschland ausgesprochen und eine EU-weite Optionslösung abgelehnt. Dass nunmehr aus Kreisen der Bundesregierung ein Kurswechsel zu vernehmen ist, wird vom Thüringer Handwerkstag ausdrücklich begrüßt. Seit langem fordert der THT die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für bestimmte besonders arbeitsintensive Dienstleistungen.

Im März wird die Einführung eines dauerhaften Optionsrechts zur Anwendung ermäßigter Mehrwertsteuersätze im EU-Finanzministerrat erneut diskutiert und voraussichtlich entschieden. Der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, fordert in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, der EU-weiten Optionslösung zuzustimmen und den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für ausgewählte arbeitsintensive Dienstleistungen auch endlich in Deutschland einzuführen. Ostermann sieht mit einem geringeren Mehrwertsteuersatz neue Chancen für den Dienstleistungssektor. Ostermann: „Das wäre endlich eine wirksame Maßnahme gegen die Schwarzarbeit und würde die Nachfrage stimulieren. Gerade arbeitsintensive Dienstleister aus dem Handwerk wie Friseure und Kosmetiker haben in den letzten Jahren nicht nur mit einem zurückhaltenden Konsum sondern vor allem auch mit einer massiven Schwarzarbeit und damit enormen Umsatzeinbußen zu kämpfen.“

Handwerk zufrieden mit zweitem Konjunkturpaket

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 13. Januar 2009

Handwerk zufrieden mit zweitem Konjunkturpaket

„In dem von der Großen Koalition beschlossenen zweiten Konjunkturpaket ist viel für die Stützung des Binnenmarktes drin. Das kann gerade den kleinen und mittleren Betrieben des Handwerks helfen, die auf den Konsum und die Investitionen im Inland angewiesen sind“, äußert sich der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, zufrieden mit den Ergebnissen der gestrigen Sitzung.

Vor allem die beschlossenen Steuersenkungen und die Reduzierung des Krankenkassenbeitrags weisen laut Ostermann in die richtige Richtung, denn sie beließen den Beziehern gerade kleiner und mittlerer Einkommen mehr Netto vom Brutto in ihren Portemonnaies. Das Handwerk vermisse jedoch die Reduzierung der kalten Progression, die in den letzten Jahren massiv dazu geführt habe, dass bei Lohnsteigerungen vor allem der Staat durch steigende Steuereinnahmen profitierte.

Land und Kommunen forderte Ostermann auf, das geschnürte Investitionspaket der öffentlichen Hand schnellstmöglich umzusetzen. „Die Investitionen in Bildungseinrichtungen und Infrastruktur werden dringend gebraucht und dürfen nicht an der Kofinanzierung scheitern.“

Für das angeschlagene Kfz-Gewerbe sei die „Altauto-Stilllegungssprämie“ beim Kauf eines Neuwagens eine Hilfe in der Bewältigung der massiven Absatzkrise. Ostermann bleibt aber skeptisch, ob diese Prämie durchschlagenden Erfolg haben wird. Wichtig für die Kfz-Werkstätten und Autohäuser seien beispielsweise klare Regelungen in der CO2-Kfz-Steuer. Hier könnten Kaufanreize für die Verbraucher sowie Investitions- und Innovationsanreizen für die Industrie mit den klimapolitischen Zielen der Regierung verbunden werden.

Pressemitteilung: Ein mutiger Staat wirkt ansteckend – Thüringer Handwerkstag fordert verstärkte Anstrengungen, um die Binnennachfrage zu stabilisieren

Pressemitteilung

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages am 25. November 2008 in Suhl

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Ein mutiger Staat wirkt ansteckend

Thüringer Handwerkstag fordert verstärkte Anstrengungen, um die Binnennachfrage zu stabilisieren

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession und wird im kommenden Jahr auf eine erheblichen Belastungsprobe gestellt. Das stark verringerte internationale Wachstum und die immer noch nicht voll abschätzbaren negativen Rückwirkungen der Finanzkrise werden deutliche Bremseffekte quer durch die deutsche Wirtschaft zur Folge haben. Betroffen ist davon auch das Handwerk, ein Wirtschaftsbereich, der vorwiegend von der Binnenkonjunktur und der Binnennachfrage lebt und sich gerade auch in Thüringen in den letzten Jahren erfolgreich in Zulieferbereichen für die Industrie etabliert hat. Der Thüringer Handwerkstag als Interessenvertreter von rund 31.500 Handwerksbetrieben im Freistaat mit 141.000 Beschäftigten und über 12.700 Lehrlingen fordert von Bund und Land umgehend Maßnahmen, die sowohl kurzfristig Nachfrage schaffen als auch langfristig für die Stärkung des Binnenmarktes sorgen. Die bisher eingeleiteten Schritte sind nach Meinung des Thüringer Handwerkstages, dessen Mitgliedsorganisationen sich heute zur Mitgliederversammlung in Suhl treffen, richtig und wichtig, jedoch nicht ausreichend.

Die Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammern deuteten bereits auf ein Abflauen der Konjunktur hin, konnten aufgrund ihres frühen Zeitpunktes die Auswirkungen der Krise auf das Handwerk jedoch nicht komplett wiederzuspiegeln. Dennoch weisen der Konjunkturklimaindex, der im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Punkte auf 75 Punkte gesunken ist, und die Einschätzung der Betriebe für das Winter-Quartal auf einen Abschwung im Handwerk hin.

„Die Weltfinanzkrise hat sich längst niedergeschlagen auf die reale Wirtschaft. Wir erleben derzeit einen Vertrauenseinbruch, der sich über alle Länder, die gesamte Wirtschaft und die Konsumenten erstreckt. Wo Vertrauen zerstört ist, muss Vertrauen wieder neu geschaffen werden, global wie lokal. Hierin sehe ich die Hauptaufgabe der Bundesregierung und auch unserer Landesregierung“, unterstrich der Präsident des Thüringer Handwerkstages (THT) während der THT-Mitgliederversammlung. Laut Ostermann ist das beschlossene 15-Punkte Maßnahmenpaket zur Stützung der Konjunktur ein wichtiger aber nur ein erster Schritt. „Jetzt gibt der Staat Geld dazu, wenn investiert und gekauft wird. Besser wäre, wenn der Staat den Menschen gleich genügend Geld ließe, um es zu investieren. Wir brauchen mehr denn je eine Reform der Lohn- und Einkommenssteuer, die vor allem kleine und mittlere Einkommen entlastet indem die kalte Progression und damit die heimliche Steuererhöhung eingedämmt wird. Hauptbegünstigte von Lohnsteigerungen müssen die Beschäftigten sein und nicht der Finanzminister.“

Der schwache Konsum hat vor allem im Kfz-Handwerk und in den personenbezogenen Dienstleistungsberufen tiefgreifende Auswirkungen. Umsatzeinbußen und Auslastungsprobleme kennzeichnen beide Bereiche seit geraumer Zeit. In beiden Bereichen liegt der Herbst-Konjunkturklimaindex bei lediglich rund 60 Punkten. Zum Vergleich: Am besten schätzen das Nahrungsmittelhandwerk, die Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf mit jeweils über 80 Punkten ihre aktuelle Lage ein.

Nach Auffassung des THT legt die Krise nunmehr die strukturellen Defizite in Deutschland offen. Er warnt davor, die zwingend notwendigen Reformen aufgrund der Wirtschaftskrise auf die lange Bank zu schieben. Die Bundesregierung habe eine Handlungsverantwortung gegenüber der Gesamtgesellschaft und nicht nur gegenüber einzelne kriselnde Industriebereiche, betont Ostermann.

In der aktuellen Situation fordert der Thüringer Handwerkstag von Bund und Ländern, verstärkt in Infrastrukturmaßnahmen zu investieren. „Das Land und die Kommunen sind für viele Betriebe wichtige Auftraggeber. Es wäre jetzt ein wichtiges Zeichen, wenn der unzweifelhaft bestehende Sparzwang der öffentlichen Hand zugunsten verstärkter Investitionen beispielsweise in Bildung, Verkehr und Kommunikation zeitweilig gelockert würde,“ so Ostermann. Man könne schließlich nicht von den Menschen erwarten, jetzt Autos zu kaufen oder ihre Häuserfassaden zu dämmen und selbst die notwendigen Investitionen nicht tätigen. Der THT-Präsident weiter: „Es gehört zur Psychologie der Wirtschaft, dass ein mutiger Staat ebenso ansteckend wirkt wie ein ängstlicher Staat. Ich wünsche mir in der jetzigen Situation einen mutigen Staat.“

Das 15-Punkte-Programm der Bundesregierung beinhaltet einige Punkte, von denen das Handwerk direkt profitieren kann. Vor allem sind dies der erhöhte Steuerbonus auf Handwerkerleistungen, die Aufstockung des CO2-Sanierungsprogramms sowie Kreditprogramme für kleine und mittlere Betriebe. Diese wie auch die anderen Maßnahmen des Pakets können ihren Beitrag dazu leisten, einen Konjunktureinbruch abzubremsen. In ihrer Gesamtheit, ihrem finanziellen Umfang und in ihrer zeitlichen Befristung sind sie jedoch eher als „ad hoc-Aktion“ zu begreifen und befreien nicht von weiterreichenden Reformschritten.

Der THT fordert daher von Bund und Ländern, die Krise als Chance für grundlegende Strukturreformen zu nutzen. Steuer- und Unternehmenssteuerreform, Reform der Sozialversicherungen, Reformen auf dem Arbeitsmarkt und ein konsequenter Bürokratieabbau sollten zu den Konsequenzen der Wirtschaftskrise gehören. In einem Positionspapier hat der Thüringer Handwerkstag die wesentlichen Forderungen näher ausgeführt.

Bildung und Fachkräftesicherung

Im Thüringer Handwerk wird weiterhin in die Zukunft investiert. Das Thema Bildung, Qualifizierung und Fachkräftesicherung bleibt weit oben auf der Agenda wichtiger Handlungsfelder für das Handwerk im Freistaat. Im Rahmen des Thüringer Bildungspaktes Handwerk, im Frühjahr diesen Jahres unterzeichnet, wurden erste Arbeitskreise gebildet, um die wichtigsten Handlungsfelder zwischen Kultusministerium und Handwerk abzustecken. Ganz wesentlich bleibt für das Handwerk die Heranbildung des Fachkräftenachwuchses, den das Handwerk traditionell über die eigene Ausbildung praktiziert. Mit sinkenden Schüler- und damit Bewerberzahlen wird sich die Suche nach geeigneten Bewerbern um offene Ausbildungsplätze jedoch zunehmend schwieriger gestalten.

Sorge bereitet dem Handwerk die zunehmende Diskrepanz zwischen wachsenden Ausbildungsansprüchen und schulischen Grundkenntnissen. Obwohl seit vielen Jahren vom Handwerk Besserung angemahnt wird, bleiben vor allem in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern die schulischen Leistungen zu oft unzureichend und erschweren eine erfolgreiche Ausbildung. Weiterhin Probleme bereiten weiterhin die Sekundärtugenden wie Motivation, Pünktlichkeit, Höflichkeit oder Sauberkeit.

An einem weiteren Defizit – der unzureichenden Berufsorientierung – arbeitet das Thüringer Handwerk seit einigen Jahren erfolgreich mit Thüringer Regelschulen zusammen. Das Projekt „Berufsstart plus“ vermittelt Schülern der 7. bis 10. Klassen Ausbildungsberufe praxisnah. Viele tausend Schüler durchliefen die Infotage, Praktika und Eignungstests in den Bildungszentren des Handwerks und in kooperierenden Praktikumsbetrieben. Das Handwerk konnte dank dieses Projektes die ohnehin niedrige Abbrecherquote von rund sechs Prozent stabilisieren.

Zu den Zielen des Bildungspaktes Handwerk gehört die bessere Verknüpfung von beruflicher und schulischer beziehungsweise hochschulischer Bildung. Ein zweites Thüringer Duales Studien-Modell im Handwerk konnte im Zuge des Paktes in diesem Jahr mit neun Lehrlingen begonnen werden. Zusammen mit der Fachhochschule Schmalkald
en wird in dem neuen Modell eine Kombination von Elektronikerausbildung und Bachelor-Studium angeboten. Beide Ausbildungen werden in diesem Modell in insgesamt nur 5 ½ statt üblicher 7 Jahre absolviert.

Spitzenleistungen brauchen Spitzenhandwerker: Damit das Handwerk auch künftig den technischen Anforderungen und den Wünschen der Kunden gerecht wird, sind hervorragend ausgebildete und leistungsbereite Fachkräfte nötig.

Diese werden mehr denn je gebraucht. Der Thüringer Handwerkstag erwartet, dass in den nächsten 15 Jahren rund 10 000 Betriebe aus Altersgründen übergeben werden. Das ist rund ein Drittel des heutigen Betriebsbestandes. „Wir hatten nach der Wende eine Flut an Existenzgründungen. Viele der Existenzgründer von einst kommen in den nächsten 10 bis 15 Jahren ins Rentenalter. Die Betriebsübergaben wollen wir nutzen, nicht nur junge Handwerksmeister für eine Existenzgründung als Betriebsübernehmer zu begeistern, sondern damit auch gleichzeitig einen Know-How-Schub ins Handwerk zu bringen. Wir können es uns nicht leisten, das Wissen und die Erfahrung lange am Markt tätiger Betriebe einfach liegen zu lassen,“ erläutert Ostermann. Mit speziellen Beratungen und Qualifizierungen wollen die Handwerksorganisationen den Prozess unterstützen.

Da sich das Gros der Betriebsübergaben in einem Zeitraum abspielen wird, in dem sich in einigen Regionen teilweise massiv die demografische Entwicklung auswirken wird, kommt einer intensiven Beratung besondere Bedeutung zu. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass sich die Märkte in weiten Teilen Thüringens massiv ändern werden. Während sich die größeren Städte entlang der Autobahnen relativ konstant weiter entwickeln, wird es in manchen ländlichen Regionen zu einer Entvölkerung kommen. Wir als Handwerk sind aber von den Aufträgen aus der Region abhängig. Rund 80 Prozent unserer Betriebe leben vom Absatz in einem Umkreis von weniger als 30 Kilometern, also rund um den Kirchturm.“ Die Betriebe werden sich diesen veränderten Bedingungen anpassen müssen und beispielsweise neue und veränderte Dienstleistungen und Produkte anbieten. Diesen Prozess wird die Handwerksorganisation aktiv mit angepassten Bildungs- und Beratungsangeboten begleiten.

Mitgliederversammlung 2008

Mitgliederversammlung 2008

Das laufende Jahr erlebt schwere Turbulenzen in der globalen Wirtschaft und zusehends zeichnen sich starke Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft ab.

Ist die wirtschaftliche Verfassung nach den Erfolgen in den letzten beiden Jahren, die nur in äußerst geringem Maße im Handwerk angekommen sind, wirklich so stark, dass die kommenden Rückschläge aufgefangen werden können?

Diese Frage zu untersuchen wird ein Schwerpunkt der Mitgliederversammlung des THT e. V. sein. Gleichfalls gilt es nach den richtigen Weichenstellungen im kommenden Wahljahr 2009 zu suchen, damit Deutschland die Spitzenposition behält, den Wohlstand bewahrt und vor allem die Binnenwirtschaft stabilisiert wird.

Das Thüringer Handwerk bezieht zu diesem Thema Stellung und erläutert die eigenen Positionen. Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2008 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 25. November 2008 in Suhl.

Künstlersozialversicherung abschaffen

Künstlersozialversicherung abschaffen

Der Thüringer Handwerkstag fordert die Landesregierung auf, sich der Länderinitiative zur Abschaffung der Künstlersozialversicherung anzuschließen.

Die höchste Thüringer Handwerksvertretung reagiert mit Unverständnis auf die Nachricht, dass sich der Freistaat dieser Initiative nicht angeschlossen hat, obwohl stets erklärt wird, Bürokratie zugunsten der mittelständischen Wirtschaft abbauen zu wollen. „Hier ist eine hervorragende Gelegenheit, diesen Willen auch praktisch umzusetzen,“ erklärt Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages.

Durch die Verwerterabgabe sind neben den klassischen Nutzern grundsätzlich alle Unternehmen – auch die überwiegend kleinen Handwerksbetriebe – betroffen, wenn sie Aufträge an selbständige Künstler oder Publizisten für Werbezwecke und Öffentlichkeitsarbeit erteilen. „Das ist ein nicht mehr zu rechtfertigender bürokratischer Aufwand für unsere Betriebe. Außerdem führt die Abgabe zu unberechenbaren Kosten, da sie auch vier Jahre rückwirkend erhoben wird. Die vielen Abgrenzungsfragen und die sich ständig ändernde Rechtsprechung schaffen zudem völlig unsystematische Voraussetzungen für die Zahlungspflicht, die von unseren Betrieben nicht mehr zu überschauen sind. Mit der Verwerterabgabe erreicht die Bundesregierung das Gegenteil von dem versprochenen Bürokratieabbau für die Wirtschaft „, erklärt Ostermann und fordert die Thüringer Landesregierung auf, diese teure politische Fehlentscheidung rückgängig zu machen und sich den sieben Bundesländern der entsprechenden Bundesratsinitiative anzuschließen.

Gerade die Verwerterabgabe kann sich für viele Handwerksbetriebe als kostspielige Falle herausstellen. Ob ein Werbeflyer, eine Einladungskarte oder der Internetauftritt erstellt wird, ob zur Weihnachtsfeier ein Zauberer auftritt oder ein Fotograf das Firmengebäude ablichtet. Unzählige Auftragsvarianten fallen unter die Abgabepflicht. In jedem Fall ist der Betrieb verpflichtet, selbständig den jeweiligen Auftrag versicherungstechnisch richtig einzuordnen, zu dokumentieren und gegebenenfalls eine Abgabe zu leisten. Ostermann: „Das ist Bürokratie auf höchstem deutschen Niveau.“

Falls sich für die völlige Abschaffung dieser Abgabe kurzfristig keine Mehrheit finden lässt, sollten nach Meinung des Thüringer Handwerkstages jedoch umgehend Bagatellgrenzen beispielsweise in Form eines Werbungskosten-Freibetrages für die Abgabe- und Dokumentationspflicht eingeführt werden. „Unsere rund 31 000 Betriebe haben durchschnittlich weniger als fünf Beschäftigte. Es ist ihnen nicht zuzumuten, für jeden Kleinstauftrag eine Verwerterabgabe zu errechnen, abzuführen und über Jahre hinweg zu dokumentieren. Hier schießt der Staat völlig über das Ziel hinaus“, so Ostermann.

Mittelstandsfreundliche Vergaberegeln sorgen für mehr Chancengleichheit

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 4. Juli 2008

Mittelstandsfreundliche Vergaberegeln sorgen für mehr Chancengleichheit

Bundesrat sollte heute dem Gesetzentwurf zustimmen

Der Thüringer Handwerkstag unterstützt nachdrücklich die vom Bundestag bereits verabschiedete Modernisierung des Vergaberechts. Heute entscheidet der Bundesrat über den von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurf.

Ein wesentlicher Kern der Neufassung ist der Grundsatz der Fach- und Teillosvergabe bei öffentlichen Auftragsvergaben. „Damit bekommen kleine und mittlere Betriebe als Bieter in öffentlichen Auftragsverfahren eine reelle Chance,“ betont Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages. Es gäbe eine Präferenz für mittelstandsfreundliche Vergaben, die bisher in vielen Fällen mit dem Kostenargument nicht zum Zuge gekommen sei.

Der Thüringer Handwerkstag hatte die Thüringer Landesregierung im Vorfeld der Bundesratsentscheidung auf die Notwendigkeit gerade der Fach- und Teillosvergabe aufmerksam gemacht, da diese nicht nur der regionalen Bauwirtschaft zugute kommen würde, sondern in aller Regel für die öffentlichen Auftraggeber auch wirtschaftlicher ist als die Beauftragung von Generalunternehmen.

In diesem Zusammenhang appelliert der Thüringer Handwerkstag erneut an die Landesregierung, das eigene Mittelstands-Vergabegesetz bei den Kommunen konsequenter als bisher durchzusetzen.

Energieausweis seit 1. Juli 2008 Pflicht

Energieausweis seit 1. Juli 2008 Pflicht

Gebäudeenergieberater des Handwerks beraten kompetent in Sachen Energieausweis

Seit dem 1. Juli 2008 ist der Gebäudeenergieausweis auch im Gebäudebestand Pflicht. Eigentümer, die ihr Gebäude vermieten, verpachten oder verkaufen wollen, müssen dem Käufer beziehungsweise Mieter einen Energieausweis vorweisen können. Während Wohngebäude, die bis 1965 fertig gestellt wurden jetzt schon von der Regelung betroffen sind, greift für jüngere Wohngebäude die Regelung ab dem 1. Januar 2009.

Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages: „Eine Reihe von Fragen rund um die Themen Energieeffizienz und Energieeinsparung kommt jetzt auf die Eigentümer zu. Mit den Gebäudeenergieberatern des Handwerks stehen den Eigentümern kompetente Ansprechpartner zur Verfügung, die alle relevanten Fragen beantworten, kompetent beraten und Energieausweise ausstellen können.“

Außerdem können die Energieberater des Handwerks den Eigentümern helfen, die energetischen Schwachstellen des Gebäudes zu erkennen und zu analysieren, um Modernisierungen vorzuschlagen beziehungsweise durchzuführen.

Die Thüringer Gebäudeenergieberater des Handwerks sind in einer Datenbank des Umweltzentrums des Handwerks Thüringen aufgelistet und im Internet unter www.umweltzentrum.de zu finden bzw. zum download (pdf).

Gesundheitspreis 2008

Wie gesund lebt ihr Unternehmen?

Jetzt bewerben für den IKK-Gesundheitspreis 2008 im Wert von 7.500 Euro

Ergonomische Arbeitsplätze, besondere Arbeitskleidung zur Vorbeugung möglicher Muskel- und Skeletterkrankungen, regelmäßige sportliche Aktivitäten im Betrieb oder eine optimale Ausleuchtung der Büroräume mit viel Tageslicht – die betriebliche Gesundheitsförderung bietet enormes Potenzial, eine aktive Gesundheitsförderung auch in den unternehmerischen Alltag zu integrieren.

Das Verständnis von Gesundheit am Arbeitsplatz hat sich in den letzten Jahren merklich verändert und bedeutet heute mehr als nur Rückentraining und Arbeitsschutz. Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist in vielen Unternehmen bereits jetzt ein fester Bestandteil. Mit der dritten Ausschreibung des mit 7.500 Euro dotierten Gesundheitspreises soll dieses Engagement der Thüringer Handwerksbetriebe in diesem Bereich gewürdigt werden.

Sie fragen sich, warum der Gesundheit am Arbeitsplatz eine so entscheidende Rolle zukommt? Dahinter steckt ein einfacher Gedanke. In einer Art Kettenreaktion spielen die einzelnen Faktoren ineinander. Krankheiten lassen nicht nur die Motivation und Leistung sinken, sondern Fehlzeiten und damit Kosten ansteigen. Mit einem Augenmerk auf die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter werden demnach „gesündere“ Arbeitsbedingungen geschaffen sowie die Produktivität, die Wirtschaftlichkeit und die Leistungsfähigkeit erhöht. Auch der Imagegewinn ist nicht von der Hand zu weisen. Mit einer Teilnahme bekommen Handwerksbetriebe die Möglichkeit, ihre Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit im Betrieb der Öffentlichkeit vorzustellen.

Teilnehmen kann jeder Handwerksbetrieb, der seinen Sitz in Thüringen hat. Die Bewerbungsunterlagen können bis zum 31.07.2008 bei der IKK Thüringen eingereicht werden. Die zu bewertenden Maßnahmen der Gesundheitsförderung sollten sich dabei auf die Jahre 2007/2008 beziehen. Die Bewerbungsformulare können direkt bei der IKK Thüringen angefordert werden und stehen auch im Internet unter www.ikk-th.de als Download zur Verfügung. Nutzen Sie die Chance und bewerben Sie sich jetzt. Weitere Informationen zum Gesundheitspreis und dem Bewerbungsverfahren erhalten Sie unter der Service-Hotline: 0180 2000 789 (0,06 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der Dt Telekom, abweichende Preise für Mobilfunk möglich).