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Ansprache des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e. V., Rolf Ostermann
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Ansprache des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e. V., Rolf Ostermann
Bilder vom Parlamentarischen Abend des Thüringer Handwerks im Thüringer Landtag
(Die Bilder sind durch anklicken zu vergrößern)
THT-Präsident Rolf Ostermann und Thüringens Kultusminister Bernward Müller unterzeichnen den Bildungspakt
Unterzeichnung des Bildungspaktes
Die Diskussionsrunde im Podium – Dieter Hausold (Franktionsvorsitzender, PDS), Christoph Matschie (Franktionsvorsitzender, SPD), Veit Malolepsy (Freier Jounalist), Mike Mohring (Franktionsvorsitzender, CDU), Rold Ostermann (Präsident des THT) v. l. n. r.
Handwerk sprach Klartext – das Publikum stellte viele kritische Fragen
Mittwoch, den 4. Juni 2008 im Thüringer Landtag
Die wirtschaftliche Situation des Thüringer Handwerks gerät, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt, wieder in eine angespannte Lage. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem stockenden Reformeifer und den hemmenden Rahmenbedingungen trägt letztendlich die schwache Binnennachfrage dazu bei.
Die weitere Entwicklung des Handwerks wird daher maßgeblich durch die kommenden Weichenstellungen der Politik beeinflusst. Obwohl bis zum Superwahljahr 2009 nur noch wenige Monate verbleiben, muss die Zeit genutzt werden, um die notwendigen politischen Entscheidungen zu treffen.
Der Thüringer Handwerkstag wird in gewohnter, offener Weise seine Vorschläge unterbreiten und die notwendigen Aktivitäten anmahnen.
Weiter Wachstum
Zahl der Thüringer Handwerksbetriebe stieg auf 31.391
Um 171 Betriebe wuchs im letzten Jahr das Handwerk im Freistaat. Ende 2007 gab es insgesamt 31.391 Betriebe. 2.191 Zugängen standen 2.020 Abgänge gegenüber.
Den stärksten Zuwachs gab es erneut bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern. Hier stieg die Zahl um 142 auf jetzt 1.722. Damit liegen sie in der Betriebszahl hinter Elektrotechnikern, Kfz-Technikern, Friseuren und Maurern. Mit 2.362 Betrieben sind die Elektrotechniker die größte Berufsgruppe in Thüringen.
Die Fliesenleger sind auch hauptsächlich für den Anstieg um 249 auf 4.694 Betriebe in der Anlage B1 verantwortlich. Hingegen nahm die Zahl in der Anlage A um 36 auf 20.625 Betriebe und in der Anlage B2 um 43 auf 6.060 Betriebe ab.
Zuwächse registriert das Handwerk nicht nur bei den Fliesenlegern. Parkettleger, Estrichleger, Raumausstatter, Gebäudereiniger und Kosmetiker wuchsen ebenfalls. In der Anlage A wurden vor allem bei Friseuren, Zimmerern, Maler und Lackierern sowie Installateur und Heizungsbauern mehr Betriebe als noch vor einem Jahr gezählt. Ein Minus mussten Maurer- und Betonbauer, Metallbauer, Informationstechniker, Klempner, Elektrotechniker sowie Bäcker und Fleischer verzeichnen. Die einfachen Tätigkeiten in der Anlage A sind weiterhin in ihrer Anzahl unbedeutend. Lediglich 12 Betriebe haben sich mit einfachen Tätigkeiten eintragen lassen.
Für die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern sind die steigenden Betriebszahlen zwar grundsätzlich erfreulich, aber dennoch mit Vorsicht zu betrachten. „Weiterhin beobachten wir die Tendenz hin zu kleineren Betrieben, immer mehr sind Ein-Mann-Betriebe. Außerdem macht uns die Stagnation in der Anlage A Sorgen. Wenn wir als Handwerk auch künftig für die Kunden ein starker und verlässlicher Partner sein wollen, brauchen wir leistungsstarke und stabile Betriebe. Dies zu fördern, beispielsweise mit unseren speziell auf das Handwerk zugeschnittenen Beratungs- und Bildungsangeboten, ist eine unserer wesentlichen Aufgaben“, erläutert Thomas Malcherek, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern.
Die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung ist nach Einschätzung des Thüringer Handwerkstages (THT) ein wichtiger Schritt, die Bildung und damit die Fachkräftesicherung in Deutschland zu verbessern. Der THT sieht sich mit dieser Bundesinitiative in seinem eigenen Bemühen um einen Pakt für Bildung bestätigt.
Der in der Initiative vorgesehene Ausbildungsbonus wird indes abgelehnt. „Dieser Bonus ist viel zu weit gefasst, schafft dadurch falsche Anreize und Mitnahmeeffekte und stellt zudem unsere bisherigen Ausbildungsbemühungen und das Engagement vieler Ausbildungsbetriebe in Frage,“ beurteilt THT-Präsident Rolf Ostermann die Bonuspläne der Bundesregierung. Ein solches Bonussystem schade mehr als dass es helfe. Eine finanzielle Eingliederungshilfe sollte sich auf leistungsschwache Altbewerber konzentrieren, die ohne zusätzliche Hilfe keine Chancen hätten.
Wesentlich für einen erfolgreichen Einstieg in den Ausbildungsmarkt sind die schulischen Vorleistungen. Und hier muss nach Überzeugung des Thüringer Handwerkstages dringend nachgebessert werden. Ostermann: „Vielen fehlt das nötige schulische Rüstzeug. Außerdem mangelt es an Motivation. Beides ist aber für den beruflichen Erfolg erforderlich. Die Qualifizierungsinitiative setzt schon im vorschulischen Bereich an. Dies ist wichtig für einen auf Dauer angelegten Erfolg des gesamten Maßnahmenbündels, auch im Hinblick auf die deutlich geringer werdende Bewerberzahl.“
Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der Initiative sollte der Bereich der beruflichen Qualifizierung, der Durchlässigkeit der Bildungswege und der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung sein. Die EU-Einstufung des Meisterabschlusses ist laut Ostermann jüngster Beweis für die internationale Anerkennung dieser beruflichen Qualifikation. Dies sollte sich in den Zulassungsbedingungen für Hochschulen und Universitäten niederschlagen.
22. November 2007, Gera
Pressemitteilungen als pdf zum downloaden:
Grundsätzlich positive, aber auch differenziert verlaufende Konjunktur
– Dienstleister im Handwerk profitieren noch nicht vom Aufschwung
Schlagzeilen aus der Pressemitteilung:
Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 13. November 2007
Beitragssenkung stärkt Verbrauch und Konjunktur
Der Thüringer Handwerkstag begrüßt den Beschluss des Koalitionsausschusses, den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung auf 3,3 Prozent zu senken. „Jetzt werden die entlastet, die für die Überschüsse in der Kasse der Arbeitslosenversicherung gesorgt haben: Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, kommentiert Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, die gestrige Entscheidung.
Diese Entlastung sei überfällig und enorm wichtig, um den privaten Konsum zu stimulieren und damit die Konjunktur anzukurbeln. Darüber hinaus rechnet Ostermann damit, dass sich die Beitragsentlastung auch positiv auf die Beschäftigung auswirken wird. „Die Handwerksbetriebe sind Hauptleidtragende der viel zu hohen Lohnnebenkosten. Wenn hier für Entlastung gesorgt wird, besteht mehr Spielraum für Neueinstellungen“, so der THT-Präsident.
Verleihung des IKK-Gesundheitspreises an das Thüringer Handwerk 2007
Wer die Gesundheit seiner Mitarbeiter gezielt fördert, schafft nicht nur günstige Arbeitsbedingungen sondern trägt auch einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Produktivität und zur Steigerung der Mitarbeitermotivation bei. Zahlreiche Unternehmen haben die Bedeutung einer betrieblichen Gesundheitsförderung bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen entwickelt.
Um das Engagement der Thüringer Handwerksbetriebe im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung zu würdigen, vergibt die IKK Thüringen auch 2007 wieder einen Gesundheitspreis an das Thüringer Handwerk. Auf diese Weise wird den Handwerksbetrieben die Möglichkeit gegeben, ihre Maßnahmen und Konzepte des betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Öffentlichkeit vorzustellen und so das Image des Unternehmens zu stärken. Zusätzlich geben Experten der IKK Thüringen wertvolle Informationen zur Gesundheitsförderung im Betrieb.
Die Vergabe des IKK-Gesundheitspreises bei der Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages erfolgt unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers für Soziales, Familie und Gesundheit Herrn Dr. Klaus Zeh.
Der Sieger erhält einen mit 7.500 Euro dotierten Preis.
Die ökonomischen Daten haben sich sichtlich verbessert, dennoch ist die Konjunktur im Handwerk nur bedingt angekommen. Gründe dafür sind der weiterhin schwächelnde Inlandskonsum, die extrem steigenden Energie- und Versorgungskosten und die Unsicherheit vor weiteren Belastungen für die Betriebe – wie z. B. durch einen politisch bestimmten Mindestlohn.
Verschärft werden all diese Faktoren von der demografischen Entwicklung, die nachhaltige gesellschaftliche Auswirkungen mit sich bringt und eine Neuorientierung für alle Betriebe bedeutet.
Der Thüringer Handwerkstag e. V. wird zu diesen Themen Position beziehen und Lösungsansätze aufzeigen. Das Forum dafür bildet die Mitgliederversammlung 2007 des Thüringer Handwerkstages e. V. am 22. November 2007 in Gera.