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Thüringer Handwerkstag e. V. nimmt Stellung zur Kapitalismusdebatte

Thüringer Handwerkstag e. V. nimmt Stellung zur Kapitalismusdebatte

Handwerk ist Unternehmertum im ursprünglichen Sinn

Hinsichtlich der zunehmend schwarz-weiß geführten Kapitalismusdebatte rät der Thüringer Handwerkstag, stärker zu differenzieren und nicht derart pauschal das deutsche Unternehmertum unter Generalverdacht zu stellen.

Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V.: „Unsere fast 30.000 Handwerksunternehmer in Thüringen sind das genaue Gegenteil dessen, was SPD-Parteivorsitzender Müntefering und andere dieser Tage an den Pranger stellen. Es ist nicht selten, dass sich selbständige Handwerker selbst keinen Lohn zahlen, um ihre Mitarbeiter am Monatsende bezahlen zu können. Unsere Betriebe bilden junge Menschen aus, obwohl sie nicht wissen, ob sie die späteren Fachkräfte auch später im Betrieb beschäftigen können. Für uns sind die Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Deshalb lassen wir uns nicht in einen Topf stecken mit Managern börsennotierter Großunternehmen, die nach ganz anderen Maßstäben handeln. Wir sind angewiesen auf einen funktionierenden Binnenmarkt, auf privaten Konsum und eine finanziell intakte öffentliche Hand. Für uns ist es deshalb wichtig, dass die Menschen Arbeit haben und dass die Unternehmen investieren. Wir Handwerker leben in diesem Land, mit diesem und von diesem Land.“

Ostermann fordert daher die Politik aller Couleur auf, mit diesem rein parteipolitisch durchtränkten Kräftemessen aufzuhören und endlich an der Realität orientierte Sachpolitik zu betreiben. „Es gibt für die vielen tausend kleinen und mittleren Betriebe hier in Deutschland trotz aller Reformfortschritte nach wie unzureichende Rahmenbedingungen. Steuer-, finanz-, ordnungs- und sozialpolitisch müssen die Hausaufgaben gemacht werden, die uns das enger zusammenrückende Europa aufgibt. Doch hier herrscht seit Jahren in allen Parteien Konzeptionslosigkeit und die Angst vor der nächsten Wahl. Ständig wird Rücksicht auf Wahltermine genommen, statt aktiv die sich ändernden Bedingungen mitzugestalten und den tatsächlichen Anforderungen entsprechend zu agieren.“

Eindrücke vom 13. Parlamentarischen Abend des Thüringer Handwerks

Eindrücke vom 13. Parlamentarischen Abend des Thüringer Handwerks im Thüringer Landtag am 16. März 2005


  
Grußwort von Landtagspräsidentin Prof. Dagmar Schipanski

 
Bodo Ramelow (PDS), Dr. Hartmut Schubert (SPD), Christine Lieberknecht (CDU), Robert Burdy vom MDR, Karl-Heinz Schneider (Vizepräsident des THT e.V.) und Rolf Ostermann (Präsident des THT e.V.) (v.l.n.r.) bei der Diskussion im Podium

  
Handwerk sprach Klartext – kritische Worte des Publikums, hier Wolfgang Zierow

  
Handwerk sprach Klartext – Wolfgang Horn (Landesinnungsmeister des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks in Thüringen)

  
Robert Burdy vom MDR (links im Bild) moderierte die Gesprächsrunde, Karl-Heinz Schneider Vizepräsident des Thüringer Handwerkstages e.V. (Bildmitte), Rolf Ostermann Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V. (rechts im Bild)

  
Viele Gespäche bestimmten das Bild nach dem offiziellen Teil, hier Landtagspräsidentin Prof. Dagmar Schipanski im Gespäch mit Rolf Ostermann dem Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e.V.

Informationsmaterial vom 13. Parlamentarischen Abend des Thüringer Handwerks

Informationsmaterial vom 13. Parlamentarischen Abend

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Grußwort zur Eröffnung des Parlamentarischen Abends des Thüringer Handwerkstages am 16.03.2005 von der Präsidentin des Thüringer Landtags Prof. Dr. Ing. habil. Dagmar Schipanski

Ansprache des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e.V., Rolf Ostermann,
anlässlich des 13. Parlamentarischen Abends des Thüringer Handwerks am 16. März 2005

Zur aktuellen Lage des Thüringer Handwerks – ein Situationsbericht anlässlich des
13. Parlamentarischen Abends am 16. März 2005 in Erfurt

 

Aktuelle Zahlen des Thüringer Handwerks (Stand 01.01.2005)

   

Handwerkskammer Erfurt

Handwerkskammer für Ostthüringen

Handwerkskammer Südthüringen

Gesamt

Eingetragene Betriebe:

13.895

9.005

6.807

29.707

Beschäftigte im Handwerk:

ca. 65.000

ca. 42.000

ca. 34.000

ca. 141.000

Lehrlinge im Handwerk:

7.753

4.625

3.541

15.919

 neu abgeschlossene 
Ausbildungsverträge:

 2.594

1.353

1.002

 4.949

Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und dem Thüringer Handwerkstag e.V.

Während der Regierungspressekonferenz am 15. März 2005 unterzeichneten Ministerpräsident Dieter Althaus und der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, die neue „Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und dem Thüringer Handwerkstag e.V.“.

Die Vereinbarung hat folgenden Wortlaut:

Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und dem Thüringer Handwerkstag e.V.

Die Wirtschaft des Freistaates Thüringen hat sich in den letzten Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter positiv entwickeln können, so dass Thüringen seinen vorderen Platz unter den jungen Ländern festigen konnte.

Das Thüringer Handwerk hat zu diesem Ergebnis wesentlich beigetragen. Mit rund 29.000 Unternehmen und 141.000 Beschäftigten sowie 16.000 Auszubildenden leistet das Handwerk nicht nur einen ökonomischen Beitrag zum Thüringer Wirtschaftsgeschehen. Daneben ist das Handwerk auch fester Bestandteil des allgemeinen gesellschaftlichen Lebens, in dem es nahezu flächendeckend seine Leistungsangebote bereitstellt. Durch seine unmittelbare Tätigkeit für private Haushalte sowie Unternehmen übt das Thüringer Handwerk sowohl eine Service- als auch soziale Funktion aus.

Angesichts dieser Bedeutung besteht das Ziel der Vereinbarung darin, das Handwerk nachhaltig zu stärken und hierfür die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die Thüringer Landesregierung und der Thüringer Handwerkstag e.V. setzen damit die im Jahr 2000 getroffene Vereinbarung auf einer neuen Grundlage für den Zeitraum der gegenwärtigen Legislaturperiode fort. Dabei gehen die Landesregierung und der Thüringer Handwerkstag e. V. davon aus, dass die Zusammenarbeit auch weiterhin durch Vertrauen und Verlässlichkeit geprägt wird.

„Was sich bewährt hat, werden wir beibehalten. Was nicht, werden wir ändern.“ – Diese Kernaussage ist der „Rote Faden“ für die gegenwärtige und zukünftige Politik der Landesregierung. Die vorhandenen Potenziale unseres Landes für mehr Wirtschaftswachstum und damit für mehr Arbeit sind nachhaltig zu stärken. Deshalb sind alle Kräfte zu bündeln, um den Haushalt zu konsolidieren und vor allem in die Bereiche zu investieren, die Zukunft bedeuten: Wirtschaft, Bildung und Familie.

Landesregierung und Thüringer Handwerkstag e.V. gehen bei der Umsetzung dieser Vereinbarung davon aus, insbesondere solche Gestaltungsspielräume weiter auszubauen, die erforderlich sind, um die Handwerksunternehmen so aufzustellen, dass sie den veränderten Herausforderungen entsprechen und darüber hinaus aktiv wirtschaftliche Prozesse mitgestalten können.

Unter Einbeziehung des „Thüringer Ausbildungspaktes 2004“ sowie des „Nachhaltigkeitsabkommens zwischen Landesregierung und Thüringer Wirtschaft“ wird die nachfolgende „Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und dem Thüringer Handwerkstag e. V.“ bis zum Ende dieser Legislaturperiode abgeschlossen.

I.

Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen

  1. Das Landesinvestitionsprogramm (LIP) ist das zentrale Instrument der Landesregierung zur Investitionsförderung für kleine und mittlere Unternehmen. Im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel wird dieses Programm, gegebenenfalls gekoppelt mit einer Bindung an die Schaffung von Arbeitsplätzen, auch künftig eine zentrale Rolle behalten.
  2. Die Landesregierung hat ab Januar 2005 das neue Förderprogramm „Gründungs- und Wachstumsfinanzierung – GuW-Plus“ gestartet. Die Thüringer Aufbaubank gewährt im Auftrag des TMWTA und in Zusammenarbeit mit der KfW-Mittelstandsbank zinsgünstige Darlehen mit dem Ziel der Schaffung und Sicherung von wettbewerbsfähigen kleinen und mittleren Unternehmen in Thüringen.
  3. Im Rahmen der gegebenen Haushaltsmöglichkeiten wird das organisationseigene Beratungswesen des Thüringer Handwerkstages e.V. durch die Landesregierung weiterhin gefördert.
  4. Die Globalisierung erfordert auch vom Handwerk eine zunehmende Erschließung neuer Märkte. Zur Abfederung der Strukturnachteile des Handwerks im Bereich der Markterschließung und des Exportes fördert die Thüringer Landesregierung im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Beratung und Präsentation auf Auslands- und ausgewählten Inlandsmessen.
  5. Die Verbesserung der Liquidität hat für den Bestand und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen eine herausragende Bedeutung. Die Landesregierung unterstützt das Handwerk weiterhin bei der Stabilisierung der Liquiditätssituation im Rahmen der bestehenden Förderinstrumentarien.
  6. Der Thüringer Handwerkstag e.V. unterstützt wirtschaftspolitische Ziele der Landesregierung insbesondere durch folgende Maßnahmen:
    • Fortsetzung qualitativ hochwertiger, den Entwicklungen in den Unternehmen angepasster, Beratungstätigkeit in den Bereichen Außenwirtschaft, Betriebswirtschaft, Technik, Umwelt und Technologie-Transfer,
    • Anpassung und Erweiterung des Dienstleistungsangebotes der Handwerksorganisation für die Mitglieder und Ausrichtung auf die veränderten Marktbedingungen,
    • Entwicklung von Fachkompetenzzentren aus dem Bestand der Berufsbildungszentren mit der Neuausrichtung auf die Unterstützung der Mitgliedsunternehmen durch fachliche Beratung sowie Innovationsberatung,
    • Schaffung und Unterstützung regionaler Netzwerke im Bereich der handwerksspezifischen Forschung, Produktentwicklung und Markteinführung,
    • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks durch Unterstützung und Begleitung von Unternehmenskooperationen,
    • Weiterentwicklung von Partnerschaftsmodellen zwischen Handwerk und der Kreditwirtschaft im Bereich der Finanzierung.

II.

Aus- und Weiterbildung

  1. Das Thüringer Handwerk sichert nach wie vor eine hochwertige Ausbildung und wird auch weiterhin seinen Beitrag bei der Sicherung und Erweiterung des Ausbildungsplatzangebotes leisten. Ziel ist es, allen Jugendlichen, die eine Berufsausbildung im Handwerk anstreben, auch einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen.
    In diesem Zusammenhang sichert die Thüringer Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Schulträgern die bedarfsgerechte Gestaltung des Schulnetzes der staatlichen berufsbildenden Schulen.
    Der „Thüringer Pakt für Ausbildung 2004“ ist die mittelfristige Perspektive, um Ausbildungsengpässe in Thüringen zu vermeiden. Durch die Thüringer Landesregierung – in Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Thüringer Wirtschaft – erfolgt im Jahre 2005 die erforderliche Fortschreibung.
  2. Der sich abzeichnende Mangel an jungen Fachkräften auf Grund der demographischen Entwicklung sowie die Abwanderung von Jugendlichen aus dem Freistaat Thüringen erfordern wirksame Schritte und eine Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und dem Thüringer Handwerk. Die Landesregierung hält deshalb im Rahmen des Ausbildungspaktes die Förderung der beruflichen Aus- und Fortbildung sowie der überbetrieblichen Lehrunterweisung (ÜLU) aufrecht.
  3. Unter Beachtung der demographischen Entwicklung strebt der Thüringer Handwerkstag e.V. eine bedarfsgerechte Nutzung der vorhandenen Kapazitäten der überbetrieblichen Ausbildungsstätten an. Die Landesregierung wird Bemühungen zur kooperativen Nutzung dieser Bildungsstätten unterstützen.
  4. Der Thüringer Handwerkstag e.V. wird den „Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend“ den Erfordernissen entsprechend fortsetzen, wobei die Landesregierung auch künftig diesen Wettbewerb unterstützen wird.
  5. Die Thüringer Landesregierung und das Thüringer Handwerk
    setzen sich verstärkt für die Sicherung der Meisterausbildung ein mit dem Ziel, die hohe Qualität handwerklicher Produkte und Dienstleistungen sowie die Ausbildung von Fachkräften auch zukünftig zu gewährleisten.
  6. Das Thüringer Handwerk unterbreitet seinen Unternehmen und Beschäftigten eine Vielzahl von Bildungsangeboten zur bedarfsgerechten Qualifizierung und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die Thüringer Landesregierung unterstützt diese Bildungsangebote im Rahmen der Möglichkeiten ihrer Förderinstrumente.
  7. Die Handwerkskammern werden das Projekt „Berufsstart – vertiefte wirtschaftsnahe Berufsvorbereitung während der Schulzeit“ als Gemeinschaftsvorhaben der Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern fortsetzen und die Ergebnisse der Evaluation der Fachöffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Thüringer Landesregierung unterstützt die Weiterführung des Projektes im Rahmen bestehender Förderinstrumentarien.
  8. Der Thüringer Handwerkstag e.V. und die Thüringer Landesregierung unterstützen wirtschaftsnahe Projekte der Berufsorientierung, Berufsvorbereitung sowie Fortbildung durch Bereitstellung von Praktikumsplätzen in Unternehmen.
  9. Der Thüringer Handwerkstag e.V. bietet Möglichkeiten zur gezielten praxisbezogenen Weiterbildung von Lehrern in den Bildungseinrichtungen des Handwerks an.

III. 
  
Gesetzliche Rahmenbedingungen

  1. Die Thüringer Landesregierung setzt sich für eine konsequente Anwendung der Thüringer Vergabe- und Mittelstandsrichtlinie bei der Vergabe öffentlicher Aufträge ein, damit insbesondere kleine und mittlere Unternehmen eine reelle Chance durch Fach- und Teillosvergabe erhalten. Die Landesregierung wirkt darauf hin, dass alle Möglichkeiten der VOB und VOL genutzt werden.
  2. Die Thüringer Landesregierung setzt sich bei Gesetzgebungsverfahren für die Interessen des Mittelstandes und damit des Handwerks ein. Dies umfasst grundsätzlich auch die Selbstverwaltung des Handwerks.
  3. Die Thüringer Landesregierung setzt sich nachdrücklich für die Umsetzung der von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt erarbeiteten und vom Bundesrat in den Bundestag eingebrachten Gesetzesinitiative für ein Forderungssicherungsgesetz ein. Mit ihr werden Änderungen im materiellen Recht sowie im Verfahrens- und Vollstreckungsrecht angestrebt. Im Bereich des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) betrifft dies vor allem die Änderung einzelner Vorschriften, die im Rahmen des Bauhandwerkersicherungsgesetzes und des Gesetzes zur Beschleunigung fälliger Zahlungen in das BGB eingefügt wurden und die den Bedürfnissen der Praxis anzupassen sind. Gleichzeitig müssen die Regelungen des Gesetzes über die Sicherung von Bauforderungen modernisiert und insgesamt praktikabler gestaltet werden. Zur Verbesserung der verfahrensrechtlichen Position des Gläubigers soll das Rechtsinstitut der vorläufigen Zahlungsanordnung in die Zivilprozessordnung aufgenommen werden. Es soll dem Gericht ermöglichen, künftig schneller einen Zahlungstitel zu erteilen.
  4. Weitere notwendige Änderungen betreffen das GmbH- und Aktiengesetz, das Kündigungsschutzgesetz sowie das Entgeltfortzahlungsgesetz. Hier arbeitet die Landesregierung in enger Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern an Lösungen.

IV.

Bürokratieabbau / Entbürokratisierung

  1. Der Thüringer Handwerkstag e.V. und die Thüringer Landesregierung werden gemeinsam mit den anderen Wirtschaftsvereinigungen das 2004 beschlossene „Konzept für mehr Wirtschaftsfreundlichkeit“ weiterentwickeln.
  2. Die von der Landesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Entbürokratisierung und „Verschlankung und Straffung“ der Landesverwaltung werden zielstrebig weitergeführt.
  3. Der Thüringer Handwerkstag e.V. bietet den Mitgliedsunternehmen und Existenzgründern ein umfassendes Leistungsangebot „Aus einer Hand“ (Beratungen, Reduzierung des Aufwandes für Behördengänge, Qualifizierung u. a. m.). Die Landesregierung sieht in diesem Leistungsangebot die Umsetzung des gesetzlichen Förderauftrages der Handwerksorganisationen zur Verwirklichung der Selbstverwaltung des Handwerks.
  4. Auf der Grundlage der Handwerksordnung wird die Landesregierung zur Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks weitere Zuständigkeiten auf die Handwerkskammern übertragen.

V.

Infrastrukturmaßnahmen

Für das Thüringer Handwerk, als Wirtschaftszweig mit großer regionaler Bindung, ist die Qualität der Verkehrsinfrastruktur sowie deren Anbindung an benachbarte Wirtschaftsräume von großer Bedeutung. Die Thüringer Landesregierung und der Thüringer Handwerkstag e.V. werden sich deshalb dafür einsetzen, dass die geplanten Vorhaben der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ (VDE) zügig und möglichst termingerecht realisiert werden.

VI.

In-Kraft-Treten der Vereinbarung

Die „Vereinbarung zwischen der Thüringer Landesregierung und dem Thüringer Handwerkstag e.V.“ wird für die Dauer der gegenwärtigen Legislaturperiode abgeschlossen und tritt mit der Unterzeichnung in Kraft.

Erfurt, den 15. März 2005

Für die Thüringer                                                    Für den Thüringer Handwerkstag e.V
Landesregierung

Dieter Althaus                                                        Rolf Ostermann
Thüringer Ministerpräsident                                    Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V.

13. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

13. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

Die Situation des Thüringer Handwerks ist, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt, angespannt. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der zunehmenden hegemonialen Politik der Europäischen Union bis hin zur territorialen Egozentrik. Erschwerend wirken sich immer mehr die Folgen der halbherzigen wirtschaftlichen und sozialen Reformen der zurückliegenden Jahre in Deutschland aus.

Eine historisch erschreckende Zahl von Arbeitslosen, ein stetig sinkendes Bildungsniveau und eine damit einhergehende soziale und finanzielle Verarmung und Verunsicherung der Bürger bilden das Umfeld, in dem das Handwerk mehr und mehr um seine Existenz kämpft.

Der Thüringer Handwerkstag e.V. sieht seine Aufgabe darin, die Thüringer Landesregierung mit Basiswissen und sachverständiger Argumentation bezüglich der Wirtschaftskraft Handwerk zu unterstützen. Die anlässlich des 13. Parlamentarischen Abends vorgestellte neue „Vereinbarung zwischen dem Thüringer Handwerk und der Thüringer Landesregierung“ bildet dazu den Auftakt.

Der 13. Parlamentarische Abend des Thüringer Handwerks findet am Mittwoch, den 16. März 2005 im Thüringer Landtag statt.

Packen wir´s an! – Das Heft zum Handwerk

Jugendzeitschrift „spiesser“ mit Karrieretipps im Handwerk

Januar-Ausgabe mit „spezial“ zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk in Thüringen und Sachsen
Zum dritten Mal erscheint eine Januar-Ausgabe der von jungen Leuten gern gelesenen Jugendzeitschrift „spiesser“ mit einer Sonderbeilage zu Karrieremöglichkeiten im Handwerk. Unter dem Titel „Packen wir´s an – Das Heft zum Handwerk“ ist das zwölfseitige „spezial“ 2005 seit Montag, den 17.01. in Thüringen in Gymnasien, Berufs- und Mittelschulen sowie in ausgewählten Jugendtreffpunkten unentgeltlich zu haben.

Anliegen der in Kooperation mit dem Thüringer Handwerkstag e.V. erarbeiteten Beilage ist es, vor allem Schülerinnen und Schüler mit den vielfältigen Entwicklungswegen im Wirtschaftsbereich Handwerk vertraut zu machen. Das Heft enthält Porträts, Berichte und jede Menge Infos und Tipps, u. a. zum Thema „Mit dem Handwerk ins Ausland“. – Ein besonderes Plus sind die Visitenkarten von Handwerksunternehmen aus Thüringen und Sachsen, die schon jetzt für das Ausbildungsjahr 2005/2006 konkrete Lehrstellenangebote bereithalten…

„spiesser“, nach eigenen Angaben Ostdeutschlands größte Jugendzeitschrift,  erscheint (außer in den Ferien) monatlich mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren. Die Zielgruppe sind Jugendliche im Alter zwischen 14 und 22 Jahren.

 

Das Handwerk in Thüringen

Das Handwerk in Thüringen

Um 1.201 Betriebe wuchs die Anzahl der Thüringer Betriebe im letzten Jahr auf nunmehr 29.816 Betriebe. „Doch diese reinen Betriebszahlen können keinen Rückschluss auf die tatsächliche Situation geben,“ betonte der Präsident des Thüringer Handwerkstages, Rolf Ostermann, im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Zahl der Beschäftigten ist im gleichen Zeitraum um rund 3.500 gesunken und liegt jetzt bei circa 141.000.

20.484 Betriebe sind in den zulassungspflichtigen Handwerken (Anlage A) eingetragen. In der Anlage B1 sind 3.319 und in der Anlage B2 sind 5.993 Betriebe registriert. Thüringenweit nimmt der Anteil der Meisterbetriebe gegenüber den nicht meistergeführten Betrieben weiter ab.

Weiter erläuterte Ostermann: „Insgesamt stagniert das Handwerk im Freistaat. Mehr als ein Drittel der Unternehmen musste Umsatzeinbußen hinnehmen. Investitionen sind überwiegend in Erhaltungs- oder Ersatzinvestitionen zu verzeichnen und somit nicht auf Wachstum oder zusätzliche Beschäftigte ausgerichtet. Steigende Einkaufs- und überwiegend stagnierende Verkaufspreise wirken sich weiterhin negativ auf die Ertragslage aus.

Auch für dieses Jahr ist keine Veränderung der Situation in Sicht. Zentrales Problem bleibt der Bausektor. Positive Meldungen aus diesem Bereich zum Ende des Jahres resultierten vor allem auf Vorzieheffekte im privaten Bereich aufgrund der veränderten Eigenheimförderung sowie dem baulichen „Dezemberfieber“ der öffentlichen Hand. Die Geschäftsaussichten für dieses Frühjahr werden von den Betrieben indes wesentlich schlechter beurteilt. Vor allem innovative und technologieorientierte Betriebe trotzen dem allgemeinen Trend. Hier kann auch das Handwerk Erfolge aufweisen, die Mut für die Zukunft machen.“

Weitere Themen der Pressekonferenz:

Handwerk und die Banken

Ein wichtiger Partner in einer solchen Gesamtsituation sind die Banken sowie die Fördergesellschaften des Landes. Aus Sicht des Thüringer Handwerks ist es sehr erfreulich, dass es endlich zu einer Konzentration bei den Landesfördergesellschaften gekommen ist. Vor allem die stärkere Profilgebung der Thüringer Aufbaubank (TAB) als zentrale Förderbank des Landes ist für das Handwerk wichtig.

Da sich allerdings das Verhalten der meisten Banken und Kreditinstitute gegenüber den Betrieben des Handwerks kaum zum besseren und eher zum schlechteren entwickelt hat, kommt der TAB eine zentrale Rolle zu. Die Ablehnungsquote der Banken lag bei Krediten und Bürgschaften durchschnittlich bei rund 40 Prozent, bei Liquiditätshilfen sogar bei 70 Prozent.

Das Handwerk fordert die Banken und Sparkassen auf, die Förderinstrumente, die das Land über die TAB und die Bürgschaftsbank bereit hält, auch an die Betriebe weiter zu geben.

Handwerksförderung

Die angespannte Haushaltslage des Landes wird dazu führen, dass auch die Fördermittel, die direkt den Handwerksbetrieben zugute kommen, reduziert werden. Diese Reduzierung findet bereits seit einigen Jahren statt. Von anfänglich 2,6 Millionen Euro für die Handwerksförderung standen im Jahr 2004 noch 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. In diesem Jahr werden es nach jüngsten Informationen aus dem Wirtschaftsministerium noch rund eine Million Euro sein. Die Unsicherheiten bei den Handwerksbetrieben vor allem hinsichtlich einer Messeförderung in diesem Jahr hat bisher zu deutlich zurückhaltenden Anmeldezahlen Thüringer Betriebe bei internationalen Fachmessen geführt.

Positiv wird eingeschätzt, dass der Freistaat seine Förderung für berufliche Aus- und Weiterbildung in gewohnter Höhe beibehält.

Das Handwerk steht hinter einem Sparkurs, der den Freistaat Thüringen nicht noch weiter in die Schuldenfalle treibt. Allerdings war es für uns verwunderlich, dass über den Einsatz der Mittel nicht mit dem Handwerk im Vorfeld gesprochen wurde. Die unzureichende Informationspolitik des Wirtschaftsministeriums gegenüber den Vertretern der Wirtschaft zu Veränderungen in der Förderlandschaft hatte in den letzten Monaten immer wieder für Kritik gesorgt.

Mittlerweile scheint man sich im Ministerium besonnen zu haben und arbeitet wieder enger mit den direkt Betroffenen zusammen.

Vereinbarung mit der Landesregierung

Von den jüngsten Unstimmigkeiten nicht berührt sind die aktuellen Abstimmungen zwischen Thüringer Handwerk und Landesregierung für eine zweite gemeinsame Vereinbarung.

Noch in diesem Frühjahr soll diese Vereinbarung für die laufende Legislaturperiode Handlungsrahmen und Ziele beschreiben, wie sich das Handwerk positiv entwickeln kann. Schwerpunkte in dieser Vereinbarung werden der Bürokratieabbau, die Förderung der kleinen und mittleren Betriebe, die Aus- und Weiterbildung sowie allgemeine Unterstützung bei der Schaffung positiver Rahmenbedingungen bilden.

Handwerk weiterhin mit hoher Ausbildungsquote

Das Thüringer Handwerk wird sich an einem erneuten Pakt für Ausbildung in Thüringen beteiligen. Im letzten Jahr gehörte das Handwerk zu den Initiatoren. Die anvisierten 5.100 Ausbildungsverträge wurden indes nicht ganz erreicht. Insgesamt wurden 4.948 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Zum Ende des Ausbildungsjahres am 30. September hatten die Handwerkskammern in Thüringen noch ein Plus von 1,5 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert.

Die erneut hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen vor allem in der Probezeit führte am Ende dazu, dass die anvisierten Ergebnisse nicht ganz erreicht werden konnten. Mit insgesamt 15.933 Lehrlingen und somit einer Ausbildungsquote von erneut über 11 Prozent bildet das Handwerk aber weiterhin nicht nur deutlich über den eigenen Bedarf aus, sondern stellt einen zentralen Bereich der betrieblichen Ausbildung im Freistaat dar. Über die betriebliche Erstausbildung hinaus führen viele Handwerksunternehmen Praktika für Schüler sowie Lehrlinge der außerbetrieblichen Maßnahmen an. Hinzu kommen seit 2004 die Praktikumplätze im Rahmen des EQJ (Einstiegsqualifizierung für Jugendliche).

„Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Betrieben bedanken, die sich erstmals oder zum wiederholten Mal der Ausbildung stellen, einen Lehrling eingestellt haben oder als Praktikumsbetrieb zur Verfügung stehen. Denn ich weiß, dass nicht selten die reine betriebswirtschaftliche Rechnung einer Ausbildung außer Acht gelassen und über den eigenen Bedarf ausgebildet wird. Damit tragen die Betriebe nicht nur zur eigenen Zukunftssicherung, sondern auch zur Zukunftssicherung des Landes bei,“ erläuterte Ostermann.

Wir brauchen einen Bildungspakt

„In meiner Funktion als Präsident des Thüringer Handwerkstages und als Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks fordere ich vor dem Hintergrund ständig schlechter werdender Qualifikationen der Schulabgänger analog zu einem bundesweiten Bildungspakt auch einen Thüringer Bildungspakt,“ so Ostermann.

Ziel muss sein, vor allem die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss deutlich zu reduzieren. Außerdem muss es gelingen, dass Schulabgänger, gleich welcher Schulart, ausreichend schreiben, lesen und rechnen können.

Das Handwerk übernimmt bereits einen Teil der Aufgaben, für die eigentlich Staat und Eltern die Verantwortung tragen. In vielen Betrieben werden Jugendliche mit unzureichenden Schulabschlüssen ausgebildet. Dank des besonderen Einsatzes der Meister, der anderen Mitarbeiter im Betrieb oder auch externer Lehrer werden diese Jugendlichen beispielsweise durch besondere Betreuung und ausbildungsbegleitende Hilfen auf den Erwerb des Gesellenbriefes vorbereitet.

Der THT-Präsident: „Letztlich kann es jedoch nicht sein, dass Betriebe und Berufsschulen Defizite ausbaden, die ihre Ursachen in den allgemeinbildenden Schulen haben. Zumal viele Berufsbilder komplexer ge
worden sind und gute Schulbildung erfordern.

Es gibt bereits Projekte zwischen Wirtschaft und Schulen, um beispielsweise in Praktika oder „Schnuppertagen“ in Bildungszentren bessere Einblicke in die Berufe zu erhalten. Diese und andere berufsorientierende Maßnahmen in den und mit den Schulen sollten fortgesetzt und intensiviert werden. Hier bietet das Handwerk seine aktive Mitarbeit an.“

Betriebe Thüringen (Stand 31.12.2004)

Eintragung

Handwerkskammer für Ostthüringen

Handwerkskammer Südthüringen

Handwerkskammer Erfurt

Gesamt

Anlage A:

 6.477 

 4.844

9.161 

20.482

Anlage B1:

 949

802

1.568 

3.319

Anlage B2:

 1.688

1.161

3.144 

5.993

Gesamt:

 9.114

 6.807  

 13.895 

 29.816

Ausbildung (Stand 31.12.2004)

 

neue Ausbildungsverträge

Ausbildung gesamt

Handwerkskammer für Ostthüringen:

1.518

4.639

Handwerkskammer Südthüringen:

1.001

3.541

Handwerkskammer Erfurt:

2.594

7.753

Gesamt:

5.113

15.933

Leistungswettbewerb 2004 zeigte Thüringer Qualität – Auszeichnungsveranstaltung für Handwerksjugend in Gera

Auszeichnungsveranstaltung für Handwerksjugend in Gera

Leistungswettbewerb 2004 zeigte Thüringer Qualität

Dass sich der Nachwuchs im Thüringer Handwerk durchaus sehen lassen kann, wurde bei der Auszeichnungsveranstaltung anlässlich des Praktischen Leistungswettbewerbes der Handwerksjugend 2004 in der Bildungsstätte Gera-Aga der Handwerkskammer für Ostthüringen deutlich. Bundes-, Landes- sowie Kammerbezirkssieger der drei Thüringer Handwerkskammern waren gemeinsam mit ihren Ausbildungsbetrieben gekommen, um die im vergangenen Jahr gezeigten Leistungen zu würdigen.

Welch hohen Stellenwert der Leistungswettbewerb nach wie vor in Thüringen besitzt, bewies die Gästeliste. Neben dem Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e.V. und Präsidenten der Handwerkskammer Erfurt, Rolf Ostermann, waren außerdem der Präsident der Handwerkskammer Südthueringen, Henner Hartung, die Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammern Erfurt und Gera, der Staatsekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Dr. Jürgen Aretz, sowie zahlreiche Landesinnungsmeister und Innungsobermeister zur Festveranstaltung gekommen.

Hohes handwerkliches Können des Nachwuchses
Kaus Nützel, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen würdigte in seiner Begrüßung die Leistungen der Teilnehmer am Leistungswettbewerb 2004, dem 12. Wettbewerb dieser Art im Thüringer Handwerk. „Durch Ihre Leistungen, insbesondere durch Ihren Fleiß und Ihr handwerkliche Können ist es Ihnen gelungen, die hohen Anforderungen des Praktischen Leistungswettbewerbes zu meistern – und das mit Erfolg“, so Klaus Nützel.

Sieben Bundessieger und 35 Landessieger gekürt
Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 34 Berufe am Wettbewerb in Thüringen teil, aus denen 60 Kammerbezirkssieger hervorgingen. Von diesen wiederum wurden 35 Landessieger. Darunter auch seit langem wieder so seltene Berufsgruppen, wie die Holzbildhauer, Graveure, Buchbinder und Büchsenmacher. Aber auch auf Bundesebene brauchte sich das Thüringer Handwerk nicht verstecken. Immerhin sieben Bundessieger, davon ein 1. Platz, zwei 2. Plätze sowie vier 3. Plätze, kamen aus Thüringen. „Damit hat das Thüringer Handwerk einmal mehr seine Leistungskraft auch in Sachen Ausbildung unter Beweis gestellt. Letztlich ist der Leistungswettbewerb somit auch ein Stück Zukunftssicherung des Handwerks und des wirtschaftlichen Mittelstandes im Freistaat“, unterstrich der Ostthüringer Kammerpräsident.

Appell zu verstärkter Teilnahme im Jahr 2005
Trotz der gezeigten sehr guten und guten Leistungen fand Klaus Nützel auch mahnende Worte. Immerhin waren im Jahr 2004 insgesamt 15 Berufe weniger im Wettbewerb vertreten als ein Jahr zuvor. Deshalb sein Appell an alle Innungen, im Jahr 2005 wieder verstärkt die Möglichkeiten des Praktischen Leistungswettbewerbes zu nutzen und an ihm teilzunehmen. Staatsekretär Dr. Jürgen Aretz lobte in seiner Festrede nochmals die gezeigten Leistungen. „Sie haben mit überdurchschnittlichem Engagement schon während der Ausbildung, und jetzt wieder durch ihre Teilnahme am Leistungswettbewerb unter Beweis gestellt, dass Sie gut sind“, wandte er sich an die Junghandwerkerinnen und Junghandwerker. „Das politische Bemühen der Landesregierung ist darauf gerichtet, dass Sie möglichst viele und möglichst gute Chancen haben, noch mehr daraus zu machen“, versprach er den Teilnehmern.

Kompetenz und Innovation zur Zukunftssicherung
Mit ihren Leistungen haben die Teilnehmer am Leistungswettbewerb unterstrichen, was das Thüringer Handwerk ausmacht und für was es auch in de nächsten Jahren stehen wird: für Kompetenz, technisch führende Qualifikation und technologische Innovation. Dies sei auch ein Stück Zukunft und Wachstumsmotor für das Handwerk, unterstrich Dr. Aretz. Die Auszeichnung der Thüringer Bundessieger, Landessieger sowie Kammerbezirkssieger nahmen anschließend der Staatsekretär gemeinsam mit dem Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e.V., Rolf Ostermann, vor.


Sie sind die Zukunft des Handwerks in Thüringen: Die Bundes-, Landes- und Kammerbezirkssieger des Praktischen Leistungswettbewerbes der Handwerksjugend 2004 in Thüringen aus insgesamt 34 Handwerksberufen.

Die Bundes- und Landessieger des im Überblick

Nachfolgend sind die Bundessieger aus Thüringen sowie die Thüringer Landessieger im Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 2004 aufgeführt.

1. Bundessieger:
Büchsenmacher Stefan Koch

2. Bundessieger:
Fahrzeuglackiererin Annika Ulrich und Gerüstbauer Michael Wittmann

3. Bundessieger:
Bäcker David Biedemann, Holzbildhauer Matthias Münch, Mediengestalter Pit Schmeißner sowie Tischler Sebastian Gärtner

Landessieger:
Augenoptikerin Tina Garthoff, Zahntechnikerin Madlen Himmel, Bürokaufmann Pierre Karn, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Marco Hirt, Goldschmiedin Carola Hoppe, Graveurin Anke Brandt, Graveurin im Wettbewerb Die gute Form“ Anja Dammenhayn, Automobilkaufmann Nico Sturm, Konditorin Franziska Zänker, Maler und Lackierer Martin Bosold, Kraftfahrzeugelektriker Michael Ochmann, Kraftfahrzeugmechaniker Fabian Klöppner, Buchbinderin Jessica Menger, Friseurin Jana Martin, Orthopädieschuhmacherin Nadine Oeler, Raumausstatter Falk Hofmann, Metallbauer (Fachrichtung Konstruktionstechnik), Metallbauer (Fachrichtung Metallgestaltung) Christoph Bier Thomas Blechschmidt, Informationselektroniker (Fachrichtung Bürosystemtechnik) Holger Seelig, Steinmetz und Steinbildhauer Christian Hölzer, Maurer Marcel Obenauf, Straßenbauer Rene Schulze, Schornsteinfegerin Beate Martin, Dachdecker Ronny Hopf, Wärme-, Kälöte und Schallschutzisolierer Björn Franke und Zimmerer Marcel Tschuk.

Allen Gewinnern und Teilnehmern einen Herzlichen Glückwunsch!

Unseren Mitgliedern, Partnern und allen Handwerkern wünschen wir ein friedvolles Weihnachtsfest sowie einen erfolgreichen Start in das Jahr 2005!

Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen nimmt Fahrt auf

Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen nimmt Fahrt auf

Jeder kann Beitrag leisten
Die ersten 20 Teilnahmeurkunden am Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen sind an die Betriebe übergeben worden. Man wählte sich dafür das festliche Ambiente der Staatskanzlei. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus nahm sich persönlich die Zeit, die Urkunden an die Unternehmer zu überreichen. Sechs der 20 eingeladenen Betriebe kamen aus dem Handwerk.

Im März diesen Jahres erst von Wirtschaft und Landesregierung unterzeichnet, ist dieses freiwillige Abkommen schnell aus den Startlöchern gekommen. 130 Betriebe haben sich seither beworben. Rund 120 erfüllen die Voraussetzungen. Die Kombination macht dieses Abkommen aus. Wer als Unternehmen mitmacht und sich somit in Umwelt- und Klimaschutz, Ressourcenschonung oder Abfallvermeidung beispielsweise durch freiwillige Umweltbetriebsprüfungen oder die Einführung  von Umweltmanagementsystemen besonders engagiert, wird von behördlicher Bürokratie entlastet.

Jeder könne in Sachen Nachhaltigkeit einen Beitrag leisten, betonte Ministerpräsident Althaus während der Übergabe der ersten Urkunden. Und damit meinte er nicht nur Bürger und Betriebe, sondern auch sich selbst. Seine Pläne für eine Verwaltungsreform und die Sparmaßnahmen der Regierung seien darauf ausgerichtet, landespolitische Handlungsfähigkeit auf Dauer herzustellen. Dies sei ebenfalls eine Form nachhaltigen Handelns.

Im Namen des Thüringer Handwerks gab Erfurts Kammerpräsident Rolf Ostermann erneut das Bekenntnis zur aktiven Unterstützung des Abkommens ab. Für das Handwerk sei nachhaltiges unternehmerisches Handeln keine neue Erfindung. Schließlich seien Handwerksbetriebe vielfach seit Generationen am Markt tätig. Da liege des in der Natur der Sache, der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle zukommen zu lassen. Dass sich allein aus dem Handwerk über 90 Betriebe am Abkommen beteiligen, spreche eine deutliche Sprache.

Die Schornsteinfeger im Freistaat, die sich allesamt die Einführung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 zertifizieren ließen, gehen dabei mit bestem Beispiel voraus.
 

Die Bezirksschornsteinfegermeister Thomas Menge, Stefanie Röser, Andreas Schmidt und Uwe Nentzel nahmen quasi in Vertretung ihrer Berufskollegen die ersten Urkunden entgegen.

Außerdem erhielten die Köhnke Dienstleistungen GmbH aus Hildburghausen und die Pieper Oberflächentechnik Hermsdorf ihre Urkunden.

  

Betriebe, die sich für eine Teilnahme am Nachhaltigkeitsabkommen interessieren, wenden sich an ihre zuständige Handwerkskammer.

Impressionen von der Mitgliederversammlung 2004

Impressionen von der Mitgliederversammlung 2004

Bilder vom ersten Teil der Mitgliederversammlung


Begrüßung durch Vorstandsmitglied Henner Hartung

 
Ansprache des Präsidenten Rolf Ostermann  


Das Präsidium

 
Ansprache von Vizepräsident Karl-Heinz Schneider

 Wolfgang Zierow, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses

 
Auszeichnung von Andreas Hartwich – Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Fachverbände des Thüringer Handwerks – mit der Ehrennadel des Thüringer Handwerks


… eine Wortmeldung von Wolfgang Horn, Landesinnungsmeister des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks in Thüringen


Auszählung der Wahl zum Vorstand


Gratulation des Wahlleiters Frank Hippler, Vorstand IKK-Thüringen an Rolf Ostermann zur Wahl zum Präsidenten


Der neu gewählte Vorstand: Vizepräsident Karl-Heinz Schneider, Vorstandsmitglied Henner Hartung, Präsident Rolf Ostermann, Vorstandsmitglied Ullrich Eller, Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Vogel, Vorstandsmitglied Klaus Nützel (v.l.n.r.)


Der zweite Teil der Mitgliederversammlung mit geladenen Gästen

 
Die Rede des Präsidenten Rolf Ostermann und des Wirtschaftsministers Jürgen Reinholz

Informationsaustausch und anregende Gespräche danach im Foyer