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Azubi-Ticket-Abonnement bis 30.04.2023 aktiv kündigen!

Die Förderung des Azubi-Tickets läuft zum 30. April 2023 aus und kann nahtlos daran anschließend durch das kostengünstigere Deutschland-Ticket (49-Euro-Ticket) ersetzt werden.

Nach heutigem Stand wird den Abonnenten des Azubi-Tickets empfohlen das Abonnement selbständig zu kündigen, um nicht ab dem 01. Mai 2023 die volle Summe von 196,97 Euro bezahlen zu müssen.

Sobald hierzu sowie zur weiteren Förderung des Azubi-Tickets offizielle Informationen vorliegen, u. a. vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, werden wir diese hier veröffentlichen.

Verbot von Öl- und Gasheizungen ist keine Lösung – Ohne Rahmenbedingungen ist kein Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen möglich

Bereits ab 2024 sollen keine neuen Heizungen mehr verbaut werden, die mit Öl oder Gas heizen – so sieht es ein Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Robert Habeck vor.

Das Ziel, unsere Gebäude bis 2045 co2 neutral mit Strom und Wärme zu versorgen, ist aus Sicht des Thüringer Handwerks ein zentraler Bestandteil, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig eine riesige Herausforderung. Für diese Transformation müssen allerdings erst die nötigen Vorrausetzungen und Rahmenbedingungen geschaffen, betont der Präsident des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT), Stefan Lobenstein.

„Dabei werden Wärmepumpen in der Politik als die großen Heilsbringer gesehen – wenn vorausgesetzt wird, dass die Anlagen mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Für die Heizungsbauer ist die Umstellung auf Wärmepumpen eine schwierige Aufgabe, denn die Technik ist im Einbau deutlich anspruchsvoller als eine Öl- oder Gasheizung“, weiß er.

Hinzu käme, dass bei Weitem nicht alle Gebäude für den Einsatz der Wärmepumpen geeignet sind. Gerade die Umrüstung von älteren Gebäuden ist oft nicht einfach: „Bei Neubauten kann man das gut einplanen, Altbauten benötigen aber neue Flächenheizkörper und eine bessere Dämmung. Wenn man ein Gebäude zunächst monatelang sanieren muss, ist ein Einbau aus Kosten- und Zeitgründen kaum praktikabel“, so Lobenstein weiter.

Umstellungspflicht kritisch für den Heizungsbestand

Wenn heute aufwändige Reparaturen an einer bestehenden Heizung anstehen, soll trotzdem innerhalb von drei Jahren umgestellt werden. Das ist für viele Eigentümer nicht leistbar. Das größte Problem ist aktuell ohnehin, dass es gar nicht genug Wärmepumpen auf dem Markt gibt. Es gibt Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Verbote werden für eine noch höhere Nachfrage sorgen, die zum einen nicht in der Menge verfügbar sind, und zum anderen zu einer erheblichen Preissteigerung führen.

„Deshalb ist klar: Deutschland wird in den nächsten Jahren nicht nur von Wärmepumpen beheizt“, ist sich Lobenstein sicher. „Bei der Transformation weg von fossilen Brennstoffen sollte auch auf Hybridmodelle gesetzt werden. Eine Wärmepumpe kann auch zusätzlich zur bestehenden Öl- oder Gasheizung eingebaut werden. Die alte Heizung würde dann nur noch anspringen, wenn es wirklich kalt ist.“

Auch die geplanten Zuschüsse, Kredite und durch steuerliche Förderungen werden nicht ausreichen. Zahlreiche Hauseigentümer, besonders Rentner, junge Familien, Personen, die sich gerade erst eine neue Gas- oder Ölheizung abgeschafft haben oder generell einkommensschwache Menschen sind trotzdem finanziell nicht in der Lage, ihre Heizungen auszutauschen.

Ohne Fachkräfte keine Energiewende

Voraussetzung für den Einbau neuer Technologien und Heizungsformen und das Erreichen der ambitionierten Klimaziele bleibt darüber hinaus die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte im Handwerk. Damit das gelingt, müssen etablierte Betriebe für die neuen Techniken qualifiziert und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk begeistern werden.

Das Thüringer Handwerk sieht ohne ein umfangreiches staatliches Förderprogramm und praktikable, bürokratiearme Rahmenbedingungen keinen verstärkten Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen.

Thüringens Junghandwerker mit Top-Leistungen im PLW-Jubiläumsjahr

Fotografin Toni Louise Radtke aus Erfurt sowie Beton- und Stahlbetonbauer Tim Nobis aus Schwarzburg sind zwei der insgesamt 39 diesjährigen Landessieger aus dem Freistaat Thüringen, die geehrt wurden. Die Freude ist ihnen anzusehen.

Zum nunmehr 30. Mal nahm das Thüringer Handwerk am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) teil. Die gezeigten Ergebnisse der Thüringer Junghandwerkerinnen und Junghandwerk konnten sich auch im Jubiläumsjahr sehen lassen.

Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera ehrte der Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) 68 junge Handwerkerinnen und Handwerker. Sie hatten herausragende handwerkliche Fähigkeiten auf Landes- und Kammerebene unter Beweis gestellt.

Thüringer Handwerk ist Spitze

Das sind Sie: Die Thüringer Landessieger des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Handwerks, gemeinsam mit den Präsidenten der drei Thüringer Handwerkskammern sowie Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium.
Das sind Sie: Die Thüringer Landessieger des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Handwerks, gemeinsam mit den Präsidenten der drei Thüringer Handwerkskammern sowie Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium.

„Das Thüringer Handwerk braucht sich mit seiner hohen Qualität der handwerklichen Ausbildung nicht zu verstecken“, betonte Wolfgang Jacob Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen in seiner Begrüßung. Dass mit den gezeigten Leistungen noch viel mehr zu erreichen sei, beweisen aus seiner Sicht auch einige Weltmeister, Vizeweltmeister sowie Europameister aus dem Freistaat in den vergangenen Jahren, die ebenfalls schon am Leistungswettbewerb erfolgreich teilgenommen haben und anschließend sowohl auf Bundesebene als auch international zu Titelehren kamen.

Von insgesamt 39 Landessiegern kommen 16 aus dem Kammerbezirk Ostthüringen, 12 aus dem Kammerbezirk Erfurt und 11 aus dem Kammerbezirk Südthüringen. Auf Kammerebene wurden 29 weitere Junghandwerkerinnen und Junghandwerker geehrt.

Vielfalt und Krisenbewältigung

Orthopädieschuhmacherin Pauline Garich aus Paitzdorf hatte zur Auszeichnung als Landessiegerin in ihrem Beruf durch den THT-Präsidenten Stefan Lobenstein (rechts)
sowie Staatssekretär Carsten Feller auch ihren Nachwuchs mitgebracht.
Orthopädieschuhmacherin Pauline Garich aus Paitzdorf hatte zur Auszeichnung als Landessiegerin in ihrem Beruf durch den THT-Präsidenten Stefan Lobenstein (rechts) sowie Staatssekretär Carsten Feller auch ihren Nachwuchs mitgebracht.

Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, betonte in seiner Festrede, dass gerade das Handwerk allen eine Chance biete, sich zu entfalten. „So unterschiedlich die Berufe, so unterschiedlich die Menschen“, warb er dafür, auch auf ausländischen Berufsnachwuchs zu setzen. Mit Blick auf die Krisen in den vergangenen mehr als zweieinhalb Jahre unterstrich er die Leistungskraft Deutschland. „So wie das Handwerk ist auch Deutschland stark genug, diese Krisen zu meistern und stärker daraus hervorzugehen. Die Zukunftsaussichten gerade für die diesjährigen Landes- und Kammerbezirkssieger seien sehr gut“, machte er Mut für den künftigen Karriereweg, um anschließend gemeinsam mit dem THT-Präsidenten Stefan Lobenstein die Ehrung der Landes- und Kammerbezirissieger vorzunehmen.

Mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten bundesweit jedes Jahr zum Leistungswettbewerb an, um ihr Können und ihre Leidenschaft fürs Handwerk unter Beweis zu stellen. Die Sieger auf Bundesebene wurden am 9. Dezember vom Zentralverband des Deutschen Handwerks in Wiesbaden ausgezeichnet. Der Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks ist Europas größter Berufswettbewerb. Er macht auf die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks aufmerksam. Teilnahmeberechtigt sind Junghandwerkerinnen und Junghandwerker aus allen handwerklichen Berufsgruppen, die zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Ihre Prüfung muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet worden sein.

Festwochenende zum Tag der Deutschen Einheit

THT-Präsident Stefan Lobenstein (li) und THT-Geschäftsführer Thomas Malcherek (re) laden gemeinsam mit den neuen Gesichtern des Handwerks, Friseurin Franziska Schübl und Bäckermeister Maximilian Stiebling, zum Tag der deutschen Einheit in die Handwerkskammer Erfurt ein.

Das Thüringer Handwerk präsentiert sich in der Landeshauptstadt

Das Handwerk ist essenziell für die Gegenwart und Zukunft. Und ohne das Handwerk wären viele Kapitel der Geschichte nicht geschrieben worden. „Es ist dem oft ehrenamtlichen Einsatz und dem unternehmerischen Mut unzähliger Thüringer Handwerksbetriebe mit Auszubildenden, Gesellen und Meistern zu verdanken, dass die politische Wende Anfang der 1990er-Jahre erfolgreich begleitet und umgesetzt wurde“, betont der Präsident des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT), Stefan Lobenstein.

Am Tag der Deutschen Einheit soll an die große Bedeutung des Handwerks für die Wirtschaft und Gesellschaft erinnert werden. Aus diesem Grund beteiligen sich die drei Thüringer Handwerkskammern sowie viele Fachverbände, Innungen und der Verein zur Förderung des Handwerks Thüringen e.V. an den zentralen Feierlichkeiten, die anlässlich der Thüringer Bundesratspräsidentschaft vom 01. bis 03. Oktober 2022 in der Landeshauptstadt Erfurt stattfinden.

Am 17. September 2022, zum Tag des Handwerks, an dem sich bundesweit das Handwerk mit den verschiedensten Aktionen beteiligt, wurden in der Handwerkskammer Erfurt nicht nur die neuen Gesichter des Handwerks 2022 gekürt. Präsident Stefan Lobenstein und Geschäftsführer Thomas Malcherek sendeten gemeinsam mit den neuen Gesichtern des Handwerks, Friseurin Franziska Schübl und Bäckermeister Max Stiebling, handwerkliche Grüße mit einem bunten Familienprogramm zum Tag der deutschen Einheit voraus.

Der Startschuss fällt bereits am Samstag, 01. Oktober 2022 mit der Handwerkerstraße im Hof des Fischmarkt 17 der Handwerkskammer Erfurt. Bis einschließlich Montag, 03. Oktober 2022, präsentieren Handwerkskünstler und Traditionshandwerker ihre Arbeiten und laden jeweils von 10 bis 18 Uhr zum Anfassen und Ausprobieren, Mitmachen und Kaufen ein.

Am Sonntag, 02. Oktober 2022 sowie am Montag, 03. Oktober 2022 öffnet die Handwerkskammer Erfurt die Tore zu ihrem Innenhof (Fischmarkt 13) für Neugierige und Interessierte. Die Fachverbände und Innungen stellen sich mit vielen Mitmach-Aktionen vor und laden zum Austausch ein. Neben einem bunten Familienprogramm rund um das Thema Handwerk, täglich von 10 bis 18 Uhr, sind an den beiden Tagen spannende Talkrunden geplant. Am Sonntag, 02. Oktober 2022 um 11 Uhr stehen die ältesten Handwerksbetriebe im Fokus. Am Montag, 03. Oktober 2022 um 11 Uhr werden erfolgreiche Betriebsüberübernahmen und -neugründungen den Schwerpunkt des Talks bilden.


Programm



Das Thüringer Handwerk trauert um Lutz Koscielsky

Sein Tod reißt eine große Lücke in die Handwerkerfamilie

Das Thüringer Handwerk reagiert bestürzt auf den Tod von Lutz Koscielsky, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen und Vorstandsmitglied des Thüringer Handwerkstags e.V. „In den Tagen der Trauer und des Abschiednehmens möchten wir seiner Familie und auch den Mitarbeitenden der Handwerkskammer Südthüringen unsere tief empfundene Anteilnahme ausdrücken. Wir wünschen den Hinterbliebenen viel Kraft und den nötigen Raum, um den schweren Verlust aushalten und verarbeiten zu können“, sagt der Präsident des Thüringer Handwerkstag e.V., Stefan Lobenstein.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit als Bäckermeister hat sich Lutz Koscielsky seit Jahrzehnten ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft für das Handwerk eingesetzt. „Das Thüringer Handwerk verliert einen Mann, der sehr engagiert für die Entwicklung und den Fortbestand aller Gewerke gekämpft und seine Stimme für das Handwerk im Freistaat und weit darüber hinaus erhoben hat. Sein plötzlicher Tod reißt eine große Lücke in die Thüringer Bäcker- und Handwerkerfamilie. Wir werden sein tatkräftiges, pragmatisches Handeln vermissen und ihn in guter Erinnerung behalten“, betont Stefan Lobenstein.

Seit 2006 war Lutz Koscielsky Obermeister der Bäckerinnung Eisenach/Wartburgkreis, seit 2014 begleitete er das Amt des Landesinnungsmeisters im Landesinnungsverband des Thüringer Bäckerhandwerks. Im November 2021 wurde er einstimmig zum Präsidenten der Handwerkskammer Südthüringen gewählt. Erst im Juli dieses Jahres ist er zum Mitglied im Vorstand des Thüringer Handwerkstags e.V. gewählt worden.

Jahrgangsbeste des Thüringer Handwerks mit Meisterprämie geehrt

Meisterprämie wird seit 2017 für die besten Prüfungsleistungen vergeben

13. Juli 2022

Die 30 besten Meisterabsolventinnen und Meisterabsolventen des Thüringer Handwerks sind am gestrigen Dienstag (12. Juli) mit der höchsten Auszeichnung des Thüringer Handwerks und der Landesregierung geehrt worden. Aus dem Kammerbezirk Nord- und Mittelthüringen durften sich 13 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker über die begehrte Meisterprämie in Höhe von 1.000 Euro freuen. Sie wird vom Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) und dem Thüringer Wirtschaftsministerium an die jahrgangsbesten Absolventinnen und Absolventen eines jeden Gewerks der drei Thüringer Handwerkskammern vergeben.

 Unsere Glückwünsche gehen an:

  • die Bäckerin Josephine Frey aus Walschleben
  • den Elektrotechniker Fabian Zumtobel aus Erfurt
  • die Friseurin Claudia Hünniger aus Umpferstedt
  • den Installateur und Heizungsbauer Ricardo Töpel aus Kranichfeld
  • den Kälteanlagenbauer André Wiegand aus Steinach
  • den Kraftfahrzeugtechniker Philipp Hanuschke aus Silberhausen
  • den Maler und Lackierer Thomas Bönisch aus Nordhausen
  • den Maurer und Betonbauer Jonathan Maximilian Wolf aus Berka/Werra
  • den Metallbauer Maximilian Weiland aus Eigenrieden
  • den Schornsteinfeger Kai Schreck aus Ilmenau
  • den Tischler Julian Jablonski aus Breitenbach
  • den Zahntechniker Christian Niehoff aus Probstzella
  • den Zimmerer Sebastian Meißner aus Erfurt

„Ihren Meisterbrief halten Sie bereits seit einigen Wochen in den Händen. Heute kommt mit der Meisterprämie ein i-Tüpfelchen obendrauf. Sie haben Leistungswille, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Sie sind der Nachwuchs, den das Handwerk in Thüringen braucht und der die Zukunft aktiv mitgestaltet“, betonte THT-Vizepräsident Patrick Taubald während der Feierstunde im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Rohr-Kloster. 426 Handwerkerinnen und Handwerker haben in diesem Jahr ihre Meisterausbildung in Thüringen abgeschlossen und damit die höchste Stufe auf der Karriereleiter im Handwerk erklommen. Der Meisterbrief bietet ihnen beste Perspektiven, einen eigenen Betrieb zu gründen oder ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen – und sichert damit den Fortbestand einer der wichtigsten Säule der Thüringer Wirtschaft. Mit rund 30.000 Betrieben und 150.000 Beschäftigten zählt das Handwerk zum größten Arbeitgeber im Freistaat.

Grußwort des Thüringer Wirtschaftsministers

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee gratulierte den Junghandwerkerinnen und Junghandwerkern für ihre Bestleistungen. „Der Meistertitel im Handwerk kann völlig zurecht als Premium-Marke angesehen werden, als Gütesiegel für Qualität im Handwerk – für ihre erbrachte Leistungen und gute Lehrlingsausbildung“, betonte er. In seinem Grußwort stellte er die Bedeutung der Meisterqualifikation für den Fortbestand und die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks in Thüringen in den Fokus. „Thüringen steht in den kommenden Jahren vor Herausforderungen, für die es auf wirtschaftliche Stärke, Mut zu Innovationen und eine hervorragende Qualifizierungskultur ankommt. Das Handwerk ist dafür ein strategischer Partner des Landes“, sagte er. Handwerksförderung und mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen leisteten einen Beitrag dazu, dass Thüringen in zentralen Handlungsfeldern wie Transformation, Energiesicherheit, Mobilität oder Klimaschutz sehr konkret vorankomme.

Die Meisterprämie wird seit 2017 vergeben und ist, neben dem Meisterbonus über 1.000 Euro für alle Absolventinnen und Absolventen eines Jahrgangs und der Meistergründungsprämie, ein Baustein der Förderung von Meisterinnen und Meister im Freistaat, um die der THT viele Jahre mit der Landespolitik gerungen hatte. Wer alle Mittel in Anspruch nimmt – und zu den Jahrgangsbesten gehört – kann mit bis zu 9.500 Euro gefördert werden.

Nachhaltige Förderung der jungen Handwerksgeneration

Die Meisterprämie würdigt Spitzenleistungen, Engagement und Leidenschaft für das Handwerk und soll verdeutlichen, dass der Thüringer Handwerkstag fest hinter der jungen Handwerksgeneration und den Betrieben steht, sie wertschätzt und nachhaltig fördert. Darüber hinaus ist die Meisterprämie ein Signal an die Landes- und Bundespolitik, die berufliche Aus- und Weiterbildung mit dem akademischen Bildungsweg gleichzustellen. Anders als ein Studium an staatlichen Hochschulen müssen die Fortbildungskosten für die Meisterschule und die Prüfungen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. „Das ist ungerecht und schreckt viele talentierte Gesellen von dem Schritt ab. Dabei brauchen wir dringend mehr Meister als Master“, so Patrick Taubald.

Die besten 30 Thüringer Meisterinnen und Meister des Jahrgangs sind mit der Meisterprämie des Thüringer Handwerkstags e.V. und der Landesregierung geehrt worden.
Die besten 30 Thüringer Meisterinnen und Meister des Jahrgangs sind mit der Meisterprämie des Thüringer Handwerkstags e.V. und der Landesregierung geehrt worden.

Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstag e.V.

Präsident Stefan Lobenstein ist wiedergewählt worden

12. Juli 2022, Thüringer Handwerkstag e.V.

Ideenreichtum und Fleiß, verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmern und Mitarbeitern, die regionale Verwurzelung trotz weltweiter Beziehungen: Das zeichnet das Thüringer Handwerk mit rund 30.000 Betrieben, 150.000 Beschäftigten und über 7.000 Auszubildenden aus. Vom Wartburgkreis bis ins Altenburger Land, vom Eichsfeld bis nach Sonneberg prägt es die Wirtschaft des Freistaats entscheidend. Damit das Handwerk auch künftig eine tragende und innovative Säule sein kann, hat der Thüringer Handwerkstag e.V. das Positionspapier „Bildung, Nachhaltigkeit und Wachstum – Erwartungen des Thüringer Handwerks an die Landesregierung“ vorgestellt.

Das Positionspapier ist bei der heutigen Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstags e.V. im Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Rohr-Kloster präsentiert und durch die anwesenden Mitglieder verabschiedet worden. In ihm werden unter anderem Rahmenbedingungen skizziert, die sowohl für die Gegenwart als auch die Zukunft des Handwerks in Thüringen unerlässlich sind.

Neben den Herausforderungen, die die Digitalisierung und der Klimawandel, aber auch der Krieg in der Ukraine mit sich bringen, bleibt die Bewältigung des Fachkräftemangels Priorität. „Der demografisch bedingte Rückgang der Schulabsolventen und die hohe Studienneigung junger Menschen führen zu existenziellen Nachwuchssorgen. Dabei ist das Handwerk Motor für Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Gerade im Handwerk finden jungen Menschen sichere Perspektiven und Aufstiegschancen“, betonte der Vizepräsident des Thüringer Handwerkstags e.V., Patrick Taubald.

Das Positionspapier richtet Grundpositionen und Forderungen der mittelständischen Betriebe an die Landespolitik und nimmt dabei verschiedene Bereich, wie Aus- und Weiterbildung, Unternehmertum und Nachfolge, Digitalisierung und Innovation sowie Nachhaltigkeit, in den Blick. „Mit Mut und politischem Willen muss die Chance der Zeit genutzt werden, vieles besser zu machen und langjährige Versäumnisse endlich aufzuholen. Die besondere Situation in der Thüringer Landespolitik darf nicht zu Stillstand und Handlungsunfähigkeit führen. Persönliche Befindlichkeiten dürfen die Entscheidungsfindung nicht beeinflussen“, so Patrick Taubald.

Vorstand neu gewählt

Im Rahmen der Mitgliederversammlung ist der Vorstand des Thüringer Handwerkstag e.V. turnusgemäß neu gewählt worden. Präsident Stefan Lobenstein ist wiedergewählt worden. Ebenso wurde Patrick Taubald erneut im Amt des Vizepräsidenten bestätigt. Lutz Koscielsky, Wolfgang Jacob und Jürgen Scharff sowie neugewählt Torsten Juch komplettieren den Vorstand für die nächsten drei Jahre. Für den Kassen- und Rechnungsprüfungsausschuss wurden Harald Scholz und Frank Hippler für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Der Thüringer  Handwerkstag ist die Spitzenorganisation des Thüringer Handwerks und setzt sich aus 31 Landesinnungsverbänden, Fachverbänden und Landesinnungen sowie den drei Handwerkskammern zusammen. Hauptaufgabe des THT ist die gesamthandwerkspolitische Interessenvertretung gegenüber dem Land und dem Bund. Mit einem Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro gehört das Handwerk zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen Thüringens.

Thüringer Handwerkstag e.V. zur Nachholung gesetzlicher Feiertage

Für Unternehmer ist dieser Vorschlag keine Option.

25. Mai 2022

Zahlreiche Politikerinnen und Politiker, darunter auch Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner, haben jüngst angeregt, gesetzliche Feiertage, die auf einen Wochenendtag fallen, nachzuholen. Der Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) reagiert mit Kritik auf diesen Vorstoß. „Für Unternehmer ist dieser Vorschlag keine Option. Als Vertreter des Thüringer Handwerks sehen wir keinen Handlungsbedarf bei der Einführung einer gesetzlichen Regelung zum Nachholen von Feiertagen“, sagt THT-Präsident Stefan Lobenstein.

Nach der Corona-Pandemie beginne die Wirtschaft gerade erst sich zu erholen. „Zur Erholung der Wirtschaft ist die fristgerechte Erfüllung von Kundenaufträgen von großer Relevanz, um die Ausfälle der Vorjahre auszugleichen und um wieder an die erfolgreichen Jahre vor der Corona-Pandemie anzuschließen. Aktuell kommen die meisten Handwerksunternehmen aber gar nicht hinterher, ihre vollen Auftragsbücher abzuarbeiten“, erklärt Stefan Lobenstein.

Finanzielle Belastung der Betriebe

Das Nachholen von Feiertagen würde die Auftragserfüllung nicht beschleunigen, sondern verlangsamen und die Handwerkerknappheit weiter verschärfen. Außerdem würden die Betriebe durch die ausgefallene Arbeitszeit finanziell zusätzlich belastet werden. „Der grassierende Fachkräftemangel, die Materialpreisentwicklung und die Inflation sind bereits mehr als genug Herausforderungen, die sie stemmen müssen. Es braucht keine weitere Hürde“, sagt er.

Der THT-Präsident betont den historischen Ursprung der gesetzlichen Feiertage, die häufig an ein festes Datum – unabhängig vom Wochentag – gekoppelt sind. „Hier geht es nicht um einen zusätzlichen freien Tag, sondern um die Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis an jenem Tag. Die Idee zur Nachholung von Feiertagen erfüllt daher nicht den ursprünglichen Zweck der Feiertage“, sagt er. Darüber hinaus habe Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bereits die meisten Urlaubstage und liege im Ranking der gesetzlichen Feiertage im Mittelfeld. „Im Großteil der Länder, die eine entsprechende Regelung eingeführt haben, ist der Urlaubsanspruch deutlich geringer als in Deutschland, wodurch für die Bevölkerung dieser Länder kein Vorteil entsteht, sondern nur ein Ausgleich an freien Tagen“, zeigt Lobenstein auf.

Eine starke Stimme für das Handwerk im Freistaat: Thüringer Handwerkstag e.V. feiert sein 30-jähriges Bestehen

@HWK EF Die drei Präsidenten des Thüringer Handwerkstages: Rolf Ostermann, der von 2001 bis 2012 THT-Präsident war, Stefan Lobenstein, seit 2012 der aktuelle Präsident, und Wolfgang Bachmann, unter dem der THT 1992 gegründet wurde (von links nach rechts).

Pressemitteilung Thüringer Handwerkstag e.V.

Der Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) feiert Geburtstag: Am 8. Februar 1992 gegründet, begeht die Organisation am heutigen Dienstag ihr 30-jähriges Jubiläum und blickt dabei auf drei Jahrzehnte als Sprachrohr der fast 30.000 Handwerksbetriebe im Freistaat zurück. „Der Thüringer Handwerkstag e.V. ist eine starke Stimme für das Handwerk im Freistaat“, betont THT-Präsident Stefan Lobenstein.

Die Organisation vereint die drei Thüringer Handwerkskammern – die Handwerkskammer Erfurt, die Handwerkskammer für Ostthüringen und die Handwerkskammer Südthüringen – sowie Thüringer Landesinnungs- und Landesfachverbände. Darüber hinaus sind dem Handwerk nahestehende wirtschaftliche, soziale und kulturelle Einrichtungen THT-Mitglied. Als oberste Interessenvertretung repräsentiert er die Handwerkerinnen und Handwerker insbesondere gegenüber dem Landtag, der Landesregierung, den Parteien, Körperschaften und Verbänden. Wie wichtig diese Arbeit ist, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie unter Beweis gestellt. Zuletzt wurden die Regeln der Thüringer Corona-Verordnung auch auf Druck des THT entschärft, was zahlreichen Betrieben den Alltag erleichtert und wirtschaftliches Arbeiten ermöglicht.

Der Thüringer Handwerkstag ist nach dem Mauerfall gegründet worden. „Nach der Wende 1989 hatte das Handwerk kaum Orientierung. Nachdem ich in einer provisorischen Sitzung zum Präsidenten der Handwerkskammer Erfurt gewählt wurde und später auch die beiden Präsidenten der Handwerkskammer für Ostthüringen und der Handwerkskammer Südthüringen gewählt waren, haben wir beschlossen, eine Einheit im Thüringer Handwerk zu schaffen. Das hat sich sehr positiv ausgewirkt. Wir waren der Gesprächspartner der Regierung und haben das Thüringer Handwerk über die Grenzen des Freistaates hinaus sehr bekannt gemacht“, blickt der erste THT-Präsident der Geschichte, Wolfgang Bachmann, zurück.

In den 1990er-Jahren habe die konstruktive Zusammenarbeit aller Gewerke Priorität gehabt. „Das Handwerk sollte einen gemeinsamen Weg gehen, um sowohl moralisch als auch technisch Unterstützung zu bekommen. Nur so ist es uns gelungen, mit dem Handwerk in den alten Bundesländern mithalten zu können. Ich habe damals einen Aufschwung erlebt, alle haben angepackt und wollten unbedingt neue Wege ausprobieren“, sagt Wolfgang Bachmann.

Als Vize-Präsident an der Seite von Wolfgang Bachmann hat Rolf Ostermann die damalige Entwicklung verfolgt und ab 2001 als THT-Präsident fortgeführt. „Zu meinen Aufgaben haben Gespräche mit dem Ministerpräsidenten und vor allem mit dem Wirtschaftsminister gehört, in denen wir auf unsere Belange aufmerksam gemacht haben. Da ging es insbesondere um Fördermöglichkeiten, die das Handwerk vorantreiben sollten“, sagt er.

Für die Zukunft hat er sich, gemeinsam mit den Mitgliedern, viel vorgenommen. „Das Handwerk soll nicht nur als wichtige Wirtschaftsgröße, sondern auch als entscheidende Gesellschaftsgruppe wahrgenommen werden. Eines muss uns bewusst sein: Ohne das Handwerk sind die Herausforderungen der Zukunft nicht zu meistern. Wir brauchen motivierte junge Menschen, die sich bewusst für einen Weg im Handwerk entscheiden. Als THT werden wir uns weiter für die Interessen unserer Handwerksbetriebe einsetzen. Zusammengefasst kann man sagen: Kurzfristig setzen wir uns vor allem eine Abmilderung der Folgen der Pandemie ein, langfristig für die Stärkung des Handwerks in der Gesellschaft“, sagt Stefan Lobenstein.

Energiepaket enthält keine ausreichende Entlastung für Betriebe

Das Vorhaben der Bundesregierung in Berlin ist zu einseitig

„Die Pläne der Bundesregierung für das zweite Energiekosten-Entlastungspaket zielen vor allem auf eine Entlastung von Privathaushalten ab und haben nicht ausreichend die Belange des Handwerks im Blick“, erklärt Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstags (THT) e.V.

„Wegen des Kriegs in der Ukraine sehen sich zahlreiche Thüringer Handwerksbetriebe mit massiven Energie- und Materialpreissteigerungen konfrontiert, – wenn ihnen durch die Sanktionen oder die massiven Störungen der Lieferketten nicht sogar ein Teil ihres Geschäfts gänzlich weggebrochen ist. Es ist daher richtig, dass die Bundesregierung ein zweites Maßnahmenpaket beschlossen hat, das Betriebe und Privathaushalte vom zunehmenden Energiekostendruck entlasten soll“, sagt Lobenstein.

Allerdings bringe das vorgestellte Entlastungspaket der Bundesregierung nicht die Entlastungen, die in der aktuellen Lage notwendig sind, damit die Handwerksbetriebe diesen Energiepreisschock verkraften können. „Um die Lasten aus dieser Preisexplosion abzufedern und auszugleichen, reicht die temporäre Entlastung bei den Spritkosten nicht aus. Die Energiesteuer muss dringend auf die europäisch zulässigen Mindestsätze gesenkt und die CO2-Abgabe befristet ausgesetzt werden, weil sich der Staat nicht an den steigenden Energiepreisen bereichern darf“, stellt Stefan Lobenstein klar und ergänzt: „Außerdem müssen Preisgleitklauseln bei öffentlichen Aufträgen umfänglich genutzt und bestehende Aufträge preislich entsprechend angepasst werden. Besonders energieintensiven Betrieben müssen direkte Hilfen gewährt werden, um nach der Coronakrise nicht die nächste Insolvenzwelle loszutreten.“

„So richtig die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger wie auch die vorgesehenen Schritte zu mehr Energieversorgungsunabhängigkeit sind, so wenig dürfen die kleinen und mittelständischen Unternehmen angesichts der Energiepreisexplosion alleine im Regen stehen gelassen werden. Die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe wird gerade jetzt gebraucht, damit Deutschland die Lasten des Krieges schultern, und die Energiewende schnellstmöglich schaffen kann“, erklärt Lobenstein abschließend.