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Thüringer Handwerkstag kritisiert Einführung des Azubi-Mindestlohns

Thüringer Handwerkstag kritisiert Einführung des Azubi-Mindestlohns

Gesetz zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung
Ab 2020 wird jeder Auszubildende einen Mindestlohn von 515 Euro pro Monat bekommen. Dieser Basiswert soll bis 2023 in drei Stufen auf 620 Euro steigen. Das sieht das am 24. Oktober 2019 vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung vor. Mit den von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) auf den Weg gebrachten Neuerungen will die Bundesregierung die Berufsausbildung attraktiver machen und Abbrecherquoten reduzieren.
Der Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) kritisiert die Anhebung der Auszubildendenvergütung. „Der Beschluss ist ein Eingriff in die Tarifautonomie. Wir halten daran fest, dass die Gewerkschaften und Arbeitgeber die Ausbildungsvergütung und Löhne festlegen sollen, so wie es üblich war!“, sagt THT-Präsident Stefan Lobenstein und führt fort: „Bei der Auswahl ihres Berufes sind Jugendliche nicht nur auf das Geld orientiert, sondern vor allem auf die Leidenschaft  für den Beruf. Eine staatlich vorgeschriebene Mindestausbildungsvergütung wird nicht dazu führen, mehr junge Leute für das Handwerk zu begeistern“, betont er und verweist auf die vielfältigen Nachwuchsgewinnungs-Maßnahmen, die die drei Thüringer Handwerkskammern Erfurt, Ost- und Südthüringen sowie die Verbände im direkten Kontakt mit jungen Menschen an Kitas, Regelschulen und Gymnasien, sowie im Rahmen von öffentlichkeitswirksamen Aktionen, beispielsweise beim „Tag des Handwerks“ mit Erfolg leisten.
Nicht alle Gewerke profitieren vom neuen Mindestlohn. Während Maßschneider mit einer empfohlenen Vergütung von rund 154 Euro pro Monat im ersten Lehrjahr und Konditoren mit einer tariflich festgelegten Vergütung von knapp 215 Euro unter der Grenze liegen, verdienen Lehrlinge im Bäckerhandwerk 2018 im ersten Lehrjahr 565 Euro pro Monat. Deutlich über der Grenze liegt der Nachwuchs des Bauhandwerks. Dachdecker-Lehrlinge bekommen im ersten Lehrjahr 765 Euro, im zweiten 970 Euro und im dritten 1190 Euro.
Neue Bezeichnungen der beruflichen Fortbildung
Weiterhin unterstützt das Parlament die international verständlichen Fortbildungsstufenbezeichnungen „Berufsspezialisten“, „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ in der Berufsbildung. Die Zusatzbezeichnungen sollen verdeutlichen, dass die beruflichen Abschlüsse der zweiten und dritten Stufe auf einer Ebene mit den akademischen Abschlüssen „Bachelor“ und „Master“ stehen.
Stefan Lobenstein betont, dass die Bezeichnungen um „Junior- bzw. Seniorprofessional“ auch in Zukunft lediglich ergänzend verwendet werden sollen und warnt vor einer gänzlichen  Abschaffung des deutschen Meistertitels: „Der Meistertitel ist ein bewährtes Gütesiegel handwerklicher Spitzenqualität und gilt weltweit als Erfolgsprodukt. Diese über Jahrhunderte bewährte Bezeichnung genießt internationalen Respekt. Der THT steht hinter dem Meistertitel als jahrelanger Erfahrungsschatz und hinter seinen Meistern als Stützpfeiler der Thüringer Handwerksexzellenz.“
Enttäuscht zeigt sich der THT zudem über die neuen Regelungen zum beruflichen Prüfungswesen. Mitarbeiter, die als ehrenamtliche Prüfer tätig sind, müssen künftig für die Prüfertätigkeit von ihren Betrieben freigestellt werden. „Angesichts des hohen zeitlichen Aufwandes für Prüfer ist diese Belastung für Handwerksbetriebe unzumutbar. Außerdem entsteht eine Unsicherheit, weil nicht klar geregelt ist, in welchem Umfang Betriebe trotz Freistellung den Arbeitslohn fortzahlen müssen“, so Lobenstein, der sich weiterhin für Nachbesserungen für Entlastung der ehrenamtlichen Prüfer einsetzen möchte.

Thüringer Handwerkstag begrüßt Wiedereinführung der Meisterpflicht

Thüringer Handwerkstag begrüßt Wiedereinführung der Meisterpflicht

Ausweitung der Meisterpflicht für zwölf Gewerke geplant
Der Thüringer Handwerkstag (THT) e.V. befürwortet die geplante Änderung der Handwerksordnung, auf die sich die große Koalition geeinigt hat. Demnach soll in zwölf Gewerken die Meisterpflicht zurückkehren.
THT-Präsident Stefan Lobenstein begrüßt die Einigung: „Es ist als erster Erfolg zu werten, dass die Fehler, die die Politik in der Vergangenheit begangen hat, nun wieder korrigiert werden. Die Abschaffung der Meisterpflicht für viele Handwerksberufe im Jahr 2004 hat sich für die jeweiligen Berufsgruppen als Fehler erwiesen, denn dadurch wurden die Qualität der Handwerks- als auch die der Ausbildungsleistung stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Meisterbrief im deutschen Handwerk ist die beste Garantie für Qualitätsarbeit, Leistungsfähigkeit und Innovationskraft.“ Außerdem trage die Meisterpflicht durch eine hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung maßgeblich zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Handwerk bei, so der Präsident.
Die Wiedereinführung der Meisterpflicht kündigte die Politik an für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Böttcher, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer an. Damit kehren zwölf von 52 Gewerken von der Anlage B1 zurück in die Anlage A der Handwerksordnung.
Die Meisterpflicht soll ab 1. Januar 2020 für neu gegründete Betriebe gelten. Bestehende Betriebe, die derzeit nicht der Meisterpflicht unterliegen, werden auch weiterhin ihr Handwerk selbstständig ausüben dürfen und erhalten Bestandsschutz.

Neue Spitze gewählt

Neue Spitze gewählt

Vorstand des Thüringer Handwerkstag will Herausforderungen des Handwerks anpacken
2019 ist ein Superwahljahr. Im Mai wurde auf kommunaler und europäischer Ebene gewählt, am 27. Oktober steht die Thüringer Landtagswahl an. Und auch der Vorstand des Thüringer Handwerkstag (THT) e.V. wurde neu bestimmt. Denn in diesem Jahr endete die dreijährige Legislaturperiode.
Die Wahl fand im Rahmen der Mitgliederversammlung am 12. September im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera statt. In seinem Amt bestätigt wurde der Präsident Stefan Lobenstein.
Auch dem bisherigen Vorstand schenkten die Mitglieder erneut ihr Vertrauen. Er setzt sich für die kommenden drei Jahre zusammen aus: 
– Klaus Nützel, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen 
– Manfred Scharfenberger, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen 
– Konrad Zitzmann, Präsident des Mitteldeutschen Müllerbund e.V.
– Jürgen Scharff, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Maler- und Lackiererhandwerks Thüringen
Die Vizepräsidentschaft übernimmt Patrick Taubald, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks Thüringen.
Auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist Sybille Hain. Die Landesinnungsmeisterin des Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker Thüringen-Sachsen-Anhalt aus Erfurt war in den vergangenen neun Jahren die Vizepräsidentin des THT. Weil sie bald in den Ruhestand eintreten wird, verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur.
Den neuen Prüfungsrechnungsausschuss bilden Harald Scholz, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerks Thüringen, und Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic.
Rückblick und neue Aufgaben
Im Rahmen der Mitgliederversammlung blickte die Spitze des THT auf zahlreiche Erfolge zurück, wie das 2018 eingeführte Azubi-Ticket. Gleichzeitig wurden zahlreiche Herausforderungen ausgemacht, denen es sich weiterhin entschlossen zu stellen gilt. „Dazu gehört zum Beispiel die gesellschaftliche Wertschätzung und Förderung der Attraktivität der dualen Ausbildung“, sagte Stefan Lobenstein.
Positionspapier des Thüringer Handwerks
Aktuelle Baustellen sind im Positionspapier des Thüringer Handwerks 2019 festgehalten. Die enthaltenen Forderungen, wie etwa „Berufsorientierung und Unternehmertum“ als Pflichtschulfach, die Stärkung der Berufsschulzentren durch bauliche Modernisierung, oder auch die Senkung der Unternehmenssteuern auf ein verträgliches Maß, werden das Handeln des THT leiten. „Unser Positionspapier ist der Rahmen, indem wir das Handwerk gegenüber den politischen Akteuren der kommenden Landesregierung stark und verlässlich vertreten werden“, betonte der Präsident.
Als Spitzenorganisation des Thüringer Handwerks vertritt der THT die Interessen von rund 30.000 Handwerksbetrieben mit 151.000 Beschäftigten und 6.000 Lehrlingen.
Der neue THT-Vorstand präsentiert sich: Thomas Malcherek (Geschäftsführer), Jürgen Scharff, Klaus Nützel, Manfred Scharfenberger, Stefan Lobenstein, Konrad Zitzmann, (Patrick Taubald nicht anwesend). Foto: André Kühne, HWK für Ostthüringen

Ein Leben für das Friseurhandwerk

Ein Leben für das Friseurhandwerk

Sybille Hain zieht sich aus dem Vorstand des Thüringer Handwerkstag zurück
Sybille Hain hat ihre Prinzipien. Auch – oder gerade in – ihren letzten Monaten im Arbeitsleben. Ende August 2020 wird sie ihren Friseursalon, „Kopf-Kult“ in unmittelbarer Nähe des Domplatzes in Erfurt, an eine Nachfolgerin abgeben. Aufgrund dessen zieht sie sich schon jetzt aus dem Vorstand des Thüringer Handwerkstag e.V. (THT), der am heutigen Donnerstag (12. September) neu gewählt wird, zurück. „Ich habe immer gemeckert, wenn meine Kollegen an ihren Posten festhalten. Jetzt sind die Jungen dran“, begründet sie. Neun Jahre lang war Sybille Hain die Vizepräsidentin des THT – als erste Frau im Gremium. „Wir danken ihr für ihr jahrelanges Engagement, das ihre tiefe Verbundenheit mit dem Handwerk in Erfurt und in Thüringen unterstreicht“, sagt Präsident Stefan Lobenstein.
Mit dem Rückzug aus dem THT-Vorstand beginnt der Rückzug aus dem Arbeitsleben. Aus einem Beruf, der nicht die erste Wahl von Sybille Hain war. „Ich wollte studieren. Aber mein Vater war Friseurmeister und ich sollte sein Geschäft übernehmen. Mit 14 Jahren hat man seinen Eltern nicht widersprochen“, erinnert sie sich. 1965 bis 1968 lernte sie den Beruf von der Pike auf, arbeitete danach als Gesellin in der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) und bildete dort bereits Lehrlinge aus. 1979 bestand sie ihre Meisterausbildung und legte zudem die Prüfung zum staatlich geprüften Lehrmeister ab. Ab Februar 1985 wurde sie PGH-Vorsitzende.
Mit der politischen Wende änderte sich das berufliche Leben von Sybille Hain – wie für viele Handwerker – rasant. Schon 1990 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit, eröffnete zwei Friseursalons in Döllstädt und Mittelhausen. 1995 ging sie mit „Kopf-Kult“ in die Erfurter Innenstadt. „Am 1. September feiere ich das 25-jährige Bestehen. Das wollte ich einmal schaffen“, sagt sie und lacht. Sybille Hain ist zufrieden mit ihrer Karriere – und rückblickend froh über den Impuls ihrer Eltern für das Friseurhandwerk. „Es ist der beste Beruf für mich. Ich bin nah an der aktuellen Mode und arbeite mit Menschen. Ich weiß nicht, ob ich in einem anderen Beruf so viel Leidenschaft entwickelt hätte“, sagt sie. Leidenschaftlich gerne hat sie sich um den Nachwuchs gekümmert. In ihren Berufsjahren hat sie 148 Gesellen ausgebildet. „Viele davon sind selbstständige Friseurmeister und sehr erfolgreich“, betont Sybille Hain.
Neben der Führung ihres Salons hat sie sich ehrenamtlich engagiert – nicht nur im Vorstand des Thüringer Handwerkstag. Seit 1993 war sie die Obermeisterin der Friseurinnung Erfurt, zwei Jahre später fusionierte diese mit dem Ilmkreis. 1996 wurde Sybille Hain zur stellvertretenden Landesinnungsmeisterin der Friseure und Kosmetiker in Thüringen gewählt. 2004 übernahm sie den Vorsitz, den sie bis heute innehat. Dabei segnete sie unter anderem den Zusammenschluss mit Sachsen-Anhalt ab und führte den einst verschuldeten Verband in ruhiges Fahrwasser. „Ich wollte jungen Leuten eine Chance geben. Und es hat sich gelohnt. In den vergangenen zehn Jahren haben wir zahlreiche Titel nach Thüringen geholt“, sagt sie.
Weitere Titel könnten bereits im November folgen. Im eigenen Bundesland. Sybille Hain ist es gelungen, die Deutsche Meisterschaft der Friseure nach Thüringen zu holen. Am 9. und 10. November werden die besten Haarstylisten Deutschlands in der Erfurter Messe um die Medaillen kämpfen. „Nach 30 Jahren Wiedervereinigung findet sie erstmals im Osten statt. Wir haben jahrelang darum gekämpft“, so die Friseurmeisterin.
Auch im Bundesvorstand des Zentralverbands des Friseurhandwerks war sie fast ein Dutzend Jahre aktiv – ebenfalls als erste Frau aus der ehemaligen DDR. „Da muss man sich durchsetzen können“, sagt sie. Auch diesen Posten wird Sybille Hain im kommenden Jahr aufgeben. Der Abschied fällt ihr schwer. „Mein Herzblut hängt daran. Ich muss mir jetzt etwas Neues suchen, was mich erfüllt“, blickt die 68-Jährige voraus. Sie denkt an den Besuch kranker Menschen im Krankenhaus oder eine Tätigkeit als Vorlese-Oma. Denn Sybille Hain kann die Füße nicht stillhalten.

Neun Jahre lang war Friseurmeisterin Sybille Hain aus Erfurt die Vizepräsidentin des Thüringer Handwerkstag. Zur Neuwahl des Vorstandes tritt sie nicht noch einmal an. Foto: Anne-Katrin Windisch, HWK Erfurt

Wahlforum des Thüringer Handwerkstag e. V.


„Demokratie: Gute Idee!“ – Einladung zum Wahlforum


Demokratieoffensive des Thüringer Landtags in Kooperation dem Thüringer Handwerkstag e. V.

Nicht vergessen! Am 27.10. ist Landtagswahl

Der Thüringer Handwerkstag e. V. ist Partner der Mobilisierungskampagne des Thüringer Landtags für die Landtagswahl am 27. Oktober 2019. Unser Ziel ist es, die Menschen in Thüringen zu motivieren, sich mit dem Themen Demokratie und Wahlen auseinanderzusetzen und von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Demokratie ist keine Einbahnstraße! Demokratie ist Geben & Nehmen. Demokratie ist Für & Wider. Demokratie ist Meinungspluralismus. Die Vielfalt an Stimmen. Und ja, keine sollte ungehört bleiben.

Die Kampagne zeigt diese Vielfalt an Stimmen, Meinungen und auch Widersprüchen auf, die in ihrer Summe zu einer lebendigen Demokratie beitragen. Sie soll alle Thüringerinnen und Thüringer zum Nachdenken über Demokratie anregen und zur Teilnahme an der Landtagswahl motivieren. Sie ist mal witzig, mal ernst, mal provokant.

-> Einladung und Anmeldung zum 2. Wahlforum des Thüringer Handwerkstag e. V.

Buntes Programm beim Tag des Handwerks 2019


Buntes Programm beim Tag des Handwerks 2019
Das Thüringer Handwerk feiert.
Zum „Tag des Handwerks“ am 21. September 2019 in Weimar stellen die Handwerker des Freistaats unter Beweis, wie vielfältig ihre Berufe sind. Von 10 bis 18 Uhr erwartet die Gäste ein abwechslungsreiches Programm auf dem Platz der Demokratie.
Das Bühnenprogramm ist mit zahlreichen Höhepunkten gespickt, darunter der Auftritt der „Antenne Thüringen All Stars“ und des Handwerkerchors Weimar, aber auch das Finale des Wettbewerbs „Gesichter des Handwerks“. Und in der Handwerkerstraße kommen die Gäste selbst zu Zug: Hier werden sie nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Mitmachen eingeladen. 
Das Thüringer Handwerk freut sich auf Ihren Besuch!

Thüringer Handwerkstag e.V. und Thüringer Fleischerhandwerk kritisieren Vorstoß

Thüringer Handwerkstag e. V. und Thüringer Fleischerhandwerk kritisieren Vorstoß

Der Thüringer Handwerkstag e. V. (THT) und das Thüringer Fleischerhandwerk stehen dem Vorstoß, die Mehrwertsteuer auf Fleisch zu erhöhen, skeptisch gegenüber. „Wir sehen die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer und damit einer Einmischung der Politik in die Wirtschaft kritisch“, sagt THT-Geschäftsführer Thomas Malcherek. Das Ziel des Vorstoßes, den Tierschutz verbessern zu wollen, werde damit verfehlt. „Eine höhere Mehrwertsteuer sorgt nicht für mehr Tierwohl, für das auch wir Fleischer uns einsetzen“, betont der Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Thüringen, Thomas Hönnger.

Ein Höhepunkt beim Tag des Handwerks



Ein Höhepunkt beim Tag des Handwerks – Anmeldung zur Sternfahrt mit dem Oldtimer

Der „Tag des Handwerks“ findet in diesem Jahr in Weimar statt. Am Samstag, 21. September steht das Handwerk – eingerahmt vom Töpfermarkt Weimar – im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Willkommen in der Zukunftswerkstatt“ erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm.

Auf dem Platz der Demokratie im Zentrum von Weimar präsentieren sich die Innungen der Region mit Live-Aktionen zum Mitmachen und Staunen. Umrahmt wird diese Handwerkermeile von einem bunten Bühnenprogramm. Live-Musik mit den Antenne Thüringen All Stars, das Finale des Wettbewerbs „Gesichter des Handwerks“ und Frisur-Modepräsentation sind nur einige der Höhepunkte.

Zur Tradition geworden

Mittlerweile zur Tradition geworden ist die Oldtimer-Sternfahrt, zu deren Teilnahme der Thüringer Handwerkstag auch in diesem Jahr aufruft. Die Ankunft der alten Schätze ist zwischen 8 und 9.30 Uhr in Weimar geplant. Gegen 16.45 Uhr wird es eine Auszeichnung von Oldtimern geben. Etwa 40 Autos und zehn Motorräder finden Platz.

Aufgrund der begrenzten Platzkapazität bittet die Handwerkskammer Erfurt um eine vorherige Anmeldung der Teilnahme. Der verbindliche Anmeldeschluss ist am 31. Juli.

Jeder Teilnehmer an der Oldtimer-Sternfahrt erhält eine limitierte Plakette als Erinnerung und Verpflegungsgutscheine. Die Startgebühr beträgt 20 Euro.

zur Anmeldung: www.hwk-erfurt.de/sternfahrt

Handwerk und Politik im Dialog

Handwerk und Politik  im Dialog

Fraktionsspitzen nahmen am Parlamentarischen Abend teil
Die aktuelle Situation und die Zukunft des Handwerks wurden beim Parlamentarischen Abend am 27. Februar 2019 zur Sprache gebracht, den der Thüringer Handwerkstag e. V. im Thüringer Landtag veranstaltete. Nach der Begrüßung durch Landtagspräsidentin Birgit Diezel und dem Grußwort von Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, tauschten Vertreter aus Handwerk und Politik ihre Erfahrungen und Standpunkte aus und diskutieren Themen, die die Handwerksbetriebe im Freistaat aktuell bewegen. Die Fraktionsspitzen der fünf Parteien im Landtag – Susanne Hennig-Wellsow (DIE LINKE), Matthias Hey (SPD), Dirk Adams (Bündnis 90/Die Grünen), Jörg Geibert (CDU) und Björn Höcke (AfD) – kamen zum Podiumsgespräch zusammen.
Offener Austausch

Unter dem  Motto „Handwerkszeug für die Landespolitik“ wurden die aktuellen Herausforderungen, die mittelständische Handwerksbetriebe, die Mitarbeitenden und Nachwuchskräfte ausgemacht haben, in offener Weise skizziert. Darunter fällt unter anderem die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften mit Hilfe der beruflichen Bildung. „Die verbindliche Aufnahme der Berufsorientierung ins Schulgesetz und die Pilotphase des Azubi-Tickets sind wichtige Signale für eine größere Wertschätzung der beruflichen Bildung“, sagte der Präsident des Thüringer Handwerkstag, Stefan Lobenstein. Später müssten die Handwerksgesellen zum Ablegen der Meisterprüfung motiviert werden – unter anderem durch politische Anreize. „Thüringen ist mit seiner Meisterprämie bislang, gerade im Vergleich zu unseren Nachbarbundesländern, knausrig. Die Ungleichbehandlung von steuerfinanziertem Studium auf der einen und „teuer“-finanzierter Meisterausbildung auf der anderen Seite ist nicht gerecht und muss angepasst werden“, sagte Stefan Lobenstein. 
Auch für die Karriere im Handwerk, als weitere Baustelle, brauche es gute Rahmenbedingungen. „Der Weg in die Selbstständigkeit wird heute von vielen als unattraktiv wahrgenommen. Die Regelungsdichte an Gesetzen, Verboten und Geboten erwischt bereits die Existenzgründer mit voller Wucht“, betonte Lobenstein. Er sprach sich dafür aus, regulatorische Beschränkungen und finanzielle Belastungen auf den Prüfstand zu stellen. „Wir fordern eine echte Entbürokratisierungsoffensive für den Mittelstand. Verhindern Sie den betrieblichen Burn-out und trauen Sie den Menschen und Betrieben dieses Landes zu ihr Wohl stärker selbst zu gestalten“, appellierte Lobenstein in Richtung der anwesenden Kabinettsvertreter und Parlamentarier. Gleichzeitig lenkte er den Blick auf die Digitalisierung und die Bereitschaft für Innovationen. „Handwerk ist heute an vielen Stellen hochanspruchsvoll und digital. Dafür braucht es nicht nur gutes Personal, sondern auch gute Rahmenbedingungen“, so der Präsident des Thüringer Handwerkstag.
Vier Wahlprüfsteine

Im Rahmen des Parlamentarischen Abends, der sich in diesem Jahr zum 27. Mal jährte, wurden die Landesregierung und die Fraktionen abermals zu einem konsequenten wirtschaftsförderlichen Handeln aufgefordert. Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Handwerk auch in Zukunft zu einer tragenden und innovativen Säule der Wirtschaft und Gesellschaft Thüringens machen. Alle Forderungen sind in der Broschüre „Wahlprüfsteine“ zusammengefasst, die im Laufe des Jahres mit Vertretern aus Handwerk und Politik diskutiert werden sollen. Dafür sind unter anderem Wahlforen in Erfurt und Rohr geplant.
Dialog mit den Fraktionen: (v.l.n.r.) Susanne Hennig-Wellsow (DIE LINKE), Matthias Hey (SPD), Dirk Adams (Bündnis 90/Die Grünen), Steffen Range, Chefredakteur der Deutschen Handwerkszeitung, Jörg Geibert (CDU) und Björn Höcke (AfD) kamen zum Podiumsgespräch zusammen. Foto: Michael Reichel/arifoto.de