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Thüringens Junghandwerker stellen fünf erste Bundesieger

Thüringens Junghandwerker stellen fünf erste Bundesieger

Die Bundessieger des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks stehen fest. Sie wurden am Samstag, 29. November, von Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer in Mannheim ausgezeichnet.

Aus dem Freistaat Thüringen kommen allein fünf erste Bundessieger. Dreimal wurde der zweite Platz und zweimal der dritte Rang erreicht. „Diese Erfolge und die Leistungen unserer Junghandwerker sind Ausdruck unserer hohen betrieblichen Ausbildungsqualität im Freistaat“, erklärt Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages. Mit ihrem enormen Engagement und den herausragenden Leistungen seien die jungen Preisträger Vorbilder.

Rund 3.000 Gesellen beteiligten sich nach ihrem Abschluss an den bundesweiten Ausscheidungswettbewerben der Innungen, Handwerkskammern und Fachverbände zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. 850 Landessieger traten schließlich auf Bundesebene in über 130 Wettbewerbsberufen (inklusive Fachrichtungen) gegeneinander an, um ihr fachliches Können unter Beweis zu stellen.

Der 63. Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW – Profis leisten was) und der 26. Wettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ wurden auch 2014 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Als Träger der Wettbewerbe wurden der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk (SBB) bei der Ausführung zum wiederholten Mal unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Im Wettbewerb „Die gute Form“ wurden die Ausscheidungen auf Bundesebene in diesem Jahr in 28 Wettbewerbsberufen ausgetragen. In den ausgewählten Gewerken bewertet der Wettbewerb ästhetische Qualität, schöpferische Phantasie, Formgebung und Gestaltung der Gesellenstücke. Der Wettbewerb zeigt dadurch auf, welch hohe Bedeutung die Formgebung und Gestaltung in verschiedenen Handwerksberufen hat und wie sich Jugendliche darin mit viel Kreativität individuell entfalten können.

Thüringens Handwerk führte in diesem Jahr in 31 Handwerksberufen Wettbewerbe durch. Die Landessieger traten anschließend auf Bundesebene gegen die Besten der anderen Bundesländer an.

Von den 31 Landessiegern kommen sieben aus dem Handwerkskammerbezirk Südthüringen, 14 aus dem Kammerbezirk Erfurt und 10 aus dem Kammerbereich Ostthüringen. Die Landes- und Kammerbezirkssieger wurden vom Thüringer Handwerkstag bereits in einer Festveranstaltung ausgezeichnet.


Vom Thüringer Handwerkstag bereits ausgezeichnet: Die Landes- und Bundessieger des praktischen Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend aus dem Freistaat. Foto: Handwerkskammer Südthüringen

Der Leistungswettbewerb ist der größte Berufswettbewerb Deutschlands und alljährlich Gradmesser für die Leistungen in der handwerklichen Ausbildung. Mit dem Wettbewerb wird nicht nur Werbung für die Qualität handwerklicher Ausbildung betrieben. Er ist außerdem eine Möglichkeit zur Förderung begabter Lehrlinge und Gesellen. Bereits im Rahmen der Wettbewerbsvorbereitung erhalten die jungen Leute tiefere Einblicke in ihre Berufe als es Ausbildung und Arbeitsalltag zulassen. In einigen Handwerken werden sogar spezielle Workshops organisiert, um die Teilnehmer auf ihren Start vorzubereiten.

Teilnahmeberechtigt am Praktischen Leistungswettbewerb sind Junghandwerker aus allen handwerklichen Berufsgruppen, die zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 25. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Ihre Prüfung muss mindestens mit der Note „Gut“ bewertet worden sein. 

Die Bundessieger aus Thüringen

1.Bundessieger:
Holzbildhauer Anselm Lucas Sehmisch, Schnitzschule Empfertshausen

1. Bundessieger:
Fahrzeuglackierer Robin Meichsner, Jens-Uwe Langbein und Steffen-Holger Langhammer GbR, Sonneberg

1. Bundessieger:
Friseur Christian Kasa, Friseursalon Doreen Kublick, Gotha

1. Bundessieger:
Metallblasinstrumentenmacher Philip Josiger, Metallblasinstrumentenmacher Alexander Weimann, Kapellendorf

2. Bundessieger:
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Steffen Kaul, Uhnag GmbH – Fliesen und Naturstein, Greiz

2. Bundessiegerin:
Zahntechnikerin Isabelle Schaffner, Zahntechnik Zentrum Eisenach GmbH & Co. KG, Eisenach

3. Bundessiegerin:
Maßschneiderin Talitha Wolf, Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar GmbH Staatstheater Thüringen, Weimar

3. Bundessieger:
Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung Tobias Weisenseel, Werkstatt für Schmiedekunst Michael Gerhardt, Inhaber Ralf Gerhardt, Pößneck

1. Bundessiegerin (Gute Form):
Goldschmiedin Scarlett Habermann, Juwelier Jasper, Erfurt

2. Bundessiegerin (Gute Form):
Holzbildhauerin Saskia Elisa Knyrim, Schnitzschule Empfertshausen

EEG-Umlage kostet dem Handwerk rund eine Milliarde Euro Thüringer Handwerkstag fordert Mittelstandsregelungen

EEG-Umlage kostet dem Handwerk rund eine Milliarde Euro
 
Thüringer Handwerkstag fordert Mittelstandsregelungen
 
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belastet die Kostenstruktur der meisten Handwerksbetriebe spürbar. Eine Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) weist nach, dass die EEG-Umlage, die von den Betrieben zur Finanzierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien gezahlt werden muss, zu einer kumulierten Belastung der Handwerkswirtschaft von circa einer Milliarde Euro führt. Rein statistisch ergäbe sich eine durchschnittliche Mehrbelastung pro Jahr und Unternehmen von ca. 1.750 Euro. Für das Thüringer Handwerk bedeutet dies eine Gesamt-Mehrbelastung von über 55 Millionen Euro jährlich.
 
Die Studie untermauert die Forderung des Thüringer Handwerkstages (THT), dass die Energiewende in Deutschland sich nicht zum Nachteil für die mittelständische Wirtschaft und damit das Handwerk auswirken darf. THT-Geschäftsführer Thomas Malcherek: „Das Gesetz mit seinen Sonderregelungen für energieintensive Großunternehmen muss dringend überarbeitet werden, weil es völlig wettbewerbsverzerrend ist. Wir brauchen in dem Gesetz dringend Regelungen für den Mittelstand.“
 
Die ifh-Studie belege, dass nur wenige Handwerksbranchen vom EEG profitierten. Insbesondere bei Gewerken, die Dienstleistungen im Energiesektor anbieten, überwiege der Nutzen, weil sie von einer erhöhten Auftragslage profitieren können. Zu ihnen zählen z.B. Elektrotechniker, die Sanitär-Heizung-Klima-Branche, aber auch Luftheizungsbauer oder Dachdecker. Ein Großteil des Handwerks werde die Verteuerung des Stroms hingegen nicht durch steigende Nachfrage kompensieren können, erklärt Malcherek mit dem Verweis auf die Studie. Demnach haben vor allem Lebensmittelhandwerke wie Bäcker, Fleischer und Brauer/Mälzer unter einer hohen Kostenbelastung zu leiden, da sie ihre Produkte mit hohem Energieeinsatz herstellen müssen. Gleiches gilt auch z.B. für Feinwerkmechaniker und Galvaniseure. In seiner Untersuchung weist das ifh Göttingen ferner darauf hin, dass die Ausgleichsregelung für ausgewählte Großunternehmen zu Wettbewerbsverzerrungen führt. So würden z.B. handwerkliche Bäckereien, die diese Ausgleichsregelung nicht in Anspruch nehmen können, gegenüber industriell produzierenden Teiglingsherstellern benachteiligt.

Thüringer Handwerkstag: Kernforderungen an eine künftige neue Landesregierung

Bessere Infrastruktur, Erhalt eines leistungsfähigen Berufsschulnetzes, Schuldenabbau und mittelstandsfreundliche Investitions- und Förderpolitik sowie kontinuierliche Berufsorientierung

Thüringer Handwerkstag: Kernforderungen an eine künftige neue Landesregierung

Derzeit beginnen die ersten Vorbereitungen von Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Regierungskoalition in Thüringen infolge der Landtagswahl 2014 an. Der Thüringer Handwerkstag hat die Erwartungen des Wirtschaftsbereichs Handwerk an die künftige Landesregierung in einigen Kernforderungen zusammengefasst.

Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages, zu den Erwartungen an die Politik: „Die künftige Landesregierung sollte die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit gerade der mittelständisch geprägten Wirtschaft Thüringens weiterhin im Blick haben und diese stärken. Wichtig ist für unsere Handwerksbetriebe eine verlässliche Landespolitik. Die Belastungen – sowohl finanzielle als auch administrative – sind zum Wohl der Betriebe und deren Mitarbeiter herunterzufahren. Einzelinteressen sollten hierbei nicht im Vordergrund stehen. Nur so ist die Wettbewerbsfähigkeit zu halten.“

Lesen Sie die Kernforderungen an eine künftige Landesregierung.

Handwerk unterstützt Thüringer Sanierungsvorstoß

Handwerk unterstützt Thüringer Sanierungsvorstoß

„Sanierungsbonus ist wichtiger Anreiz“

„Die Energiewende braucht dringend einen Investitionsschub. Deshalb unterstützen wir die Initiative des Thüringer Kabinetts zu einem Sanierungsbonus“, erklärt Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages. Wichtig sei, dass es Anreize für Investitionen gäbe. Dabei seien energetische Investitionen ebenso wichtig wie in die Barrierefreiheit. „Sanierter Wohnraum ist ganz wesentlich für die Lebensqualität. Dies gilt auch im ländlichen Raum, der es immer schwerer hat, gegen die städtischen Zentren zu punkten“, so Lobenstein.

Aufgrund der demografischen Entwicklung – 2030 werden 28,8 % aller Deutschen über 65 Jahre alt sein – sieht das Handwerk auf diesem Feld einen enormen baulichen Sanierungsbedarf. Altersgerechte Wohnungen kommen der Lebensplanung älterer Menschen nach. So möchten zwei Drittel der Deutschen über 50 im Alter selbständig wohnen. Allein für ältere Menschen mit Bewegungseinschränkungen steigt der Bedarf an barrierefreien Wohnungen bis 2020 auf bundesweit insgesamt drei Millionen. „Hier können Anreize wie der Investitionsbonus dazu beitragen, dass ältere Menschen länger in ihrem Wohnumfeld bleiben“, unterstreicht der THT-Präsident.

Ohne Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen wird nach Überzeugung des Handwerks die Klimawende nicht im vorgesehenen Tempo gelingen. Lobenstein: „Allein 2011 haben unsere handwerklichen Fachbetriebe bundesweit 470.000 neue Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien installiert. Mit einem Bonus für die Investoren oder einer – wie vom Handwerk geforderten – steuerlichen Anerkennung könnte die Umstellung auf regenerative Ressourcen deutlich schneller geschehen.“

Europa hat gewählt Mit welchen Zielen gehen Thüringens Abgeordnete nach Brüssel?

Europa hat gewählt

Mit welchen Zielen gehen Thüringens Abgeordnete nach Brüssel?
 
Vor der Wahl ist nach der Wahl: Europas Bürger haben sich ein neues Parlament gewählt. Der Thüringer Handwerkstag fragte vor der Wahl die Parteien, die im Landtag vertreten sind, nach ihrer europapolitischen Ausrichtung.

Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages: „Immer häufiger werden politische Entscheidungen, die das Thüringer Handwerk betreffen, auf europäischer Ebene getroffen. Ob Zulassungsvoraussetzungen für Handwerker, bürokratische Strukturen, Reglementierung von Ausbildungsberufen, Arbeitnehmerfreizügigkeit, Verbraucherschutz oder Kapitalverkehr und Mittelstandsfinanzierung, in vielen Bereichen hat die EU wesentliche Entscheidungsbefugnisse.“

Am 25. Mai fand bekanntlich die Wahl des achten Europäischen Parlaments statt. Dieses Ereignis hat der Thüringer Handwerkstag zum Anlass genommen, Parteien im Freistaat einen Katalog mit sechs Fragen zu den wichtigsten europäischen Themenschwerpunkten zuzusenden.

Gefragt wurde nach Unterstützungsmöglichkeiten für das Handwerk in Feldern wie Bürokratie und Fachkräfteintegration. Die Meinung zum Meisterstatus, zu reglementierten Ausbildungsberufen, zu Lohn- und Sozialstandards sowie die Entsendebestimmungen und den Mindestlohn wurden ebenso eingeholt. Und nicht zuletzt waren Energiewende, Energieeffizienz sowie europäische Haushaltskonsolidierungen und Mittelstandsfinanzierungen Themen des Fragenkatalogs.

Lesen Sie hier die Antworten der Parteien – zum Download als PDF:

SPD

Die Linke

FDP


Erwartungen des Handwerks an Europa (ZDH-Broschüre)

Handwerk für tarifliche Mindestlöhne

Mitteilung des Thüringer Handwerkstages vom 21. März 2014

Handwerk für tarifliche Mindestlöhne

„Das Handwerk ist für Mindestlöhne, aber für tarifliche Mindestlöhne“, betont Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages. Die Tarifautonomie mit starken Partnern auf beiden Seiten müsse erhalten bleiben. Nur so könnten Branchenunterschiede beispielsweise in Bezug auf die Wertschöpfung sowie regionale Unterschiede berücksichtigt werden.

Kritisch sieht Lobenstein insbesondere den Vorschlag aus dem Bundesarbeitsministerium, die Ausnahmegrenze für junge Leute auf 18 Jahre festzusetzen. „Diese Grenze ist viel zu niedrig.“ Der Zentralverband des Deutschen Handwerks plädiert für 25 Jahre. „Jungen Leute, die heute in eine Ausbildung kommen, sind oft über 18 Jahre alt. Es kann nicht sein, dass ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro mit der Ausbildung konkurriert. Das schafft falsche Anreize. Wir wollen die jungen Leute ausbilden, damit sie als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen und nicht bei der ersten Konjunkturdelle als Ungelernte als erste arbeitslos werden.“

Lobenstein hofft, dass im Zuge der parlamentarischen Diskussionen um den Mindestlohn und dessen Ausnahmen noch Verhandlungsspielraum ist.

22. Parlamentarischer Abend des Thüringer Handwerks

Pressemitteilung vom 18. März 2014 (pdf)

Das Thüringer Handwerk ist mit seinen 31.600 Betrieben, mehr als 148.000 Beschäftigten und rund 6.700 Lehrlingen eine feste Wirtschaftsgröße im Freistaat.

Dabei haben die vergangenen fünf Jahre gezeigt: Das Handwerk ist ein Stabilitätsanker und Erfolgsgarant für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes. Ohne das Handwerk wäre Vieles unvorstellbar!

Damit das Handwerk auch zukünftig eine tragende und innovative Säule der Wirtschaft und Gesellschaft des Freistaats bleibt, bedarf es zuverlässiger und attraktiver Rahmenbedingungen. Die Sicherung von Fachkräften ist dabei ebenso von zentraler Bedeutung wie die Verbesserung bürokratischer Strukturen, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder die Bezahlbarkeit der Energiewende.

Die Thüringer Landesregierung betonte in ihrer Koalitionsvereinbarung 2009: „Der Stärkung des Handwerks gilt das besondere Augenmerk“. Und auch die neue Bundesregierung erklärt: „Wir wollen ein starkes Handwerk!“.

Doch findet das Handwerk mit seiner wirtschafts- und gesellschaftstragenden Bedeutung auch Widerhall in der Bilanz und den zukünftigen Plänen der Thüringer Politik?

Auf die anstehenden Wahlen im Freistaat schauend, nimmt sich der 22. Parlamentarische Abend dieser Thematik unter folgendem Motto an und fragt:

„Thüringer Landtagswahl 2014 – DAS bewegt das HANDWERK“

Welche Maßnahmen und Rahmenbedingungen sind zukünftig auf landespolitischer Ebene konkret vorgesehen, um das Ziel „starkes Handwerk“ nachhaltig umzusetzen?

Welche Erwartungen haben Thüringer Handwerker an die zukünftige Landespolitik?

Der Thüringer Handwerkstag wird in gewohnt offener Weise seine Meinung formulieren und politische Anstrengungen anmahnen. Der 22. Parlamentarische Abend findet am Mittwoch, den 19. März 2012 im Thüringer Landtag statt.

Der Thüringer Handwerkstag zu den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen: „Licht und Schatten in Berliner Koalitionsabschluss“

Statement des Thüringer Handwerkstages (THT)
zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen


Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstages:

„Licht und Schatten in Berliner Koalitionsabschluss“

„Bei den von CDU, CSU und SPD jetzt in Berlin beschlossenen Belastungen und ihren Folgen steht zu befürchten, dass die Entwicklung von Wachstum und Beschäftigung gelähmt werden. So werden die Beschlüsse in den Sozialversicherungen mit jährlichen zusätzlichen Milliardenausgaben nicht nur die aktuellen Beitrags- und Steuerzahler belasten, sondern auch die die nachfolgenden Generationen. Zentrale Fragen der Rentenversicherung wie die Kombirente oder eine Vorsorgepflicht für Selbständige werden dagegen gar nicht angepackt“, so die Reaktion des THT-Präsidenten Stefan Lobenstein auf die abschließenden Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen.

Der THT-Präsident befürchtet darüber hinaus, dass der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn die von den Sozialpartnern ausgehandelten Regelungen in den Tarifverträgen mit ihrem Bezug zu Branchen und Regionen ablöst. Unverständlich sei zudem, dass bei den Arbeitsmarktregelungen die erfolgreich genutzte Flexibilität für die Betriebe zurückgedreht werde. „Beide Entscheidungen gefährden  Arbeitsplätze“, so Lobenstein.

Chance in der Energiepolitik versäumt
Stefan Lobenstein: „In der Energiepolitik haben die Parteien die Chance versäumt, mit einem Einstieg in die von uns geforderte steuerliche Abschreibung der energetischen Gebäudesanierung die Energieeffizienz tatsächlich stärker in den Vordergrund zu rücken.“

Der THT begrüßt die Würdigung der Handwerksleistungen bei Qualifizierung und Ausbildung im Koalitionsvertrag. „Auch das klare Bekenntnis für eine nachhaltige Haushaltspolitik und die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ohne Steuererhöhungen wird von uns begrüßt. Als gutes Signal werten wir zudem, dass die Wirkung des Instrumentes der Thesaurierungsrücklage auf seine Wirksamkeit hin überprüft werden soll und an der einem Erbschaftssteuerrecht festgehalten wird, das Unternehmensübergaben im Mittelstand nicht gefährdet.“ Kritisch sieht Lobenstein jedoch, dass kein Einstieg in den Abbau der kalten Progression erfolgt, und somit die bestehende Steuerungerechtigkeit fortgeschrieben wird.