Mitte Januar hat sich das Thüringer Handwerk am bundesweiten Protest des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) beteiligt. Jetzt sind die Betriebe dazu aufgerufen, Postkarten an die Bundesregierung zu schicken. Damit beginnt die zweite Stufe der Aktion „Zeit zu machen“, die auf die aktuelle Lage des Handwerks – hohe bürokratische Belastungen, negative wirtschaftspolitische Entwicklungen und wenig Planbarkeit für unternehmerische Entscheidungen – aufmerksam machen will.
„Dass wir am 19. Januar 2024 die Arbeit für zehn Minuten niedergelegt haben, um die Probleme des Handwerks zu verdeutlichen und vor allem auf die Unverzichtbarkeit der Gewerke hinzuweisen, war ein erster wichtiger Schritt. Nun ist es unerlässlich, unsere Forderungen nicht verhallen zu lassen, sondern ihnen nachhaltig Ausdruck zu verleihen. Die Politik muss zum Umdenken bewegt werden“, sagt der Präsident des Thüringer Handwerkstag e.V. (THT), Stefan Lobenstein.
Für Mitte Februar ist eine großangelegte Postkartenaktion geplant. Dabei bekommen Betriebe und Beschäftigte die Möglichkeit, Kernforderungen des Handwerks direkt an die Bundesregierung in Berlin zu adressieren. Die drei Thüringer Handwerkskammern haben die Kreishandwerkerschaften bereits mit vorgefertigten Postkarten versorgt, die an die Mitgliedsbetriebe verteilt werden. Zudem können Betriebe, die sich an der Aktion beteiligen möchten, Postkarten über die zuständigen Handwerkskammern bestellen.
THT-Präsident Stefan Lobenstein hofft auf eine rege Beteiligung der Thüringer Handwerksbetriebe. „Es braucht ein sichtbares Zeichen. Nur gemeinsam können wir auf die Belastungen des Handwerks, die derzeit in großen Unmut münden, aufmerksam machen“, betont er. Der Postkartenaktion soll noch in diesem Monat eine pointierte Aktion im Regierungsviertel folgen, die auf den Abbau der Bürokratie zielt. Darüber hinaus ist am 1. März im Rahmen der IHM ein Spitzengespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz avisiert.