Die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung ist nach Einschätzung des Thüringer Handwerkstages (THT) ein wichtiger Schritt, die Bildung und damit die Fachkräftesicherung in Deutschland zu verbessern. Der THT sieht sich mit dieser Bundesinitiative in seinem eigenen Bemühen um einen Pakt für Bildung bestätigt.
Der in der Initiative vorgesehene Ausbildungsbonus wird indes abgelehnt. „Dieser Bonus ist viel zu weit gefasst, schafft dadurch falsche Anreize und Mitnahmeeffekte und stellt zudem unsere bisherigen Ausbildungsbemühungen und das Engagement vieler Ausbildungsbetriebe in Frage,“ beurteilt THT-Präsident Rolf Ostermann die Bonuspläne der Bundesregierung. Ein solches Bonussystem schade mehr als dass es helfe. Eine finanzielle Eingliederungshilfe sollte sich auf leistungsschwache Altbewerber konzentrieren, die ohne zusätzliche Hilfe keine Chancen hätten.
Wesentlich für einen erfolgreichen Einstieg in den Ausbildungsmarkt sind die schulischen Vorleistungen. Und hier muss nach Überzeugung des Thüringer Handwerkstages dringend nachgebessert werden. Ostermann: „Vielen fehlt das nötige schulische Rüstzeug. Außerdem mangelt es an Motivation. Beides ist aber für den beruflichen Erfolg erforderlich. Die Qualifizierungsinitiative setzt schon im vorschulischen Bereich an. Dies ist wichtig für einen auf Dauer angelegten Erfolg des gesamten Maßnahmenbündels, auch im Hinblick auf die deutlich geringer werdende Bewerberzahl.“
Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der Initiative sollte der Bereich der beruflichen Qualifizierung, der Durchlässigkeit der Bildungswege und der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung sein. Die EU-Einstufung des Meisterabschlusses ist laut Ostermann jüngster Beweis für die internationale Anerkennung dieser beruflichen Qualifikation. Dies sollte sich in den Zulassungsbedingungen für Hochschulen und Universitäten niederschlagen.