Zu viele brechen Lehre ab
In Thüringen liegt die Quote unter dem Bundesdurchschnitt
Anfang April veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung seinen Berufsbildungsbericht, wonach im Jahr 2016 jeder vierte Ausbildungs-vertrag vorzeitig aufgelöst wurde. Als Gründe werden in der Studie u. a. die gute konjunkturelle Lage genannt, die einen Wechsel in ein anderes Ausbildungsverhältnis erleichtert. Eine Vertragsauflösung bedeute deshalb keinesfalls den Abbruch der gesamten Be-rufsausbildung. Weitere Gründe seien Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten, ungünstige Arbeitsbedingungen oder eine falsche Vorstellung vom gewählten Beruf. Aus Sicht der Betriebe werden eine zu geringe Leistungsbereitschaft und mangelnde Motivation genannt.
In Thüringen liegt die Abbruchquote mit 13 Prozent deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts, auch wenn es große Unterschiede zwischen den Branchen gibt. Laut Studie ist die Abbrecherquote in den Handwerksberufen vor allem bei den Gebäudereinigern, Friseuren, Gerüstbauern und Bauten- und Ob-jektbeschichtern groß. Die Zahl der Abbrüche hängt dabei stark vom Lehrjahr und Schulabschluss ab. Lehrlinge im ersten Lehrjahr und ohne Hauptschulabschluss brechen statistisch betrachtet deutlich häufiger ihre Ausbildung ab.
Die Bildungsberater der Handwerkskammern unterstützen Auszubildende, Ausbildungsbetriebe aber auch Eltern und Lehrer bei allen Fragen und Problemen rund um die Ausbildung.